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Umwelt-Schock: ZDF thematisiert toxischen Schrott beim Abbau von Windrädern

27 Sep. 2025 17:34 Uhr

Windräder sind nicht umweltfreundlich. Es geht nur um den Profit und die Regierung steckt da auch mit drin. Das ist kurz zusammengefasst der Inhalt der unlängst auf ZDF-Frontal gesendeten Dokumentation; für das Mainstream-Medium eine Sensation! Dreht sich der Wind weg vom Klima-Wahn?

Umwelt-Schock: ZDF thematisiert toxischen Schrott beim Abbau von Windrädern

Von Rainer Rupp

Seit Jahren wird uns bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit das grüne Mantra eingeimpft, dass Windräder umweltfreundlich sind und ein wesentlicher Bestandteil der so benannten Energiewende hin zur billigen, erneuerbaren Energie sind. Und die Entsorgung der Windräder sei auch überhaupt kein Problem; alles total easy. Kritiker, die schon lange das Gegenteil behaupteten, wurden von den Mainstream-Medien, zu denen auch das ZDF gehört, in die Ecke von Verschwörungstheoretikern und Klimaleugnern gestellt. Und jetzt kommt diese unglaubliche ZDF-Frontal-Doku.

Der Titel der Doku lautet: „Wohin mit dem Windmühlenschrott, wenn Windräder abgebaut werden? Den Link zur auf jeden Fall sehenswerten ZDF-Doku finden Sie hier. Zum Auftakt stellt der Moderator zwei Fragen:

„Ich sage Ihnen zwei Sätze und Sie können sich überlegen, welcher von beiden falsch ist.

Erstens: Die Förderung von Windkraft ist per se im Sinne der Natur.

Zweitens: Windkraftbetreiber sind grundsätzlich umweltfreundliche Menschen.

Dann gibt der Moderator selbst die Antwort: „Na, beide sind falsch“.

365 Meter – In Brandenburg entsteht das höchste Windrad der Welt

Und das vom ZDF gleich am Anfang. Weiter geht es dann über den Umgang in Deutschland mit älteren Windrädern, älteren, wohlgemerkt nicht funktionsuntüchtigen. Dieser Umgang wird als exemplarisch für gleich mehrere Fehlentwicklungen dargestellt. Da wäre zum einen die staatliche Förder- bzw. Subventionspolitik, die nur auf mehr Stromproduktion fokussiert ist, die Folgewirkungen, bzw. Umweltkosten bei der Entsorgung der Räder außer Acht lässt.

Dabei wird deutlich, dass:

  • a) im Bereich der sogenannten „erneuerbaren“ Energien – wie in jedem anderen Wirtschaftsbereich – in der Regel der Fokus auf mehr Profit liegt als auf der Verringerung des umweltschädlichen „Fußabdrucks“, und
  • b) die Politik mitunter wenig Bereitschaft erkennen lässt, offenkundige und selbst geschaffene Missstände zu beheben.

Ja, das sagt der ZDF-Frontal-Moderator wirklich. Und dann fängt er erst richtig an und kritisiert Windräder als „nicht umweltfreundlich“. Es ginge nur um den Profit und die Regierung stecke da auch mit drin. Im weiteren Verlauf der Sendung wird bestätigt, wovor Kritiker seit eh und je warnen: Windräder bestehen aus hochtoxischen Materialien, deren Entsorgung sich überaus schwierig gestaltet. Und ZDF gibt auch zu: Windräder werden abgebaut, weil sie nicht mehr gefördert, bzw. subventioniert werden.

Fachgerechter Rückbau? Landwirt reißt Windrad kurzerhand selbst ab

Tatsächlich baut die angebliche Energiewende auch auf einer ganzen Reihe von anderen Schwindeleien auf. Das jüngste Beispiel sind die „Erneuerbare-Energien-Gemeinschaften“, die angeblich ermöglichen sollen, dass lokal erzeugter Strom auch lokal verbraucht wird – kompletter Unsinn, genauso wie die Behauptung, dass Energie erneuerbar sei, Windräder die Umwelt schützen oder billigen Strom liefern. Das Problem der Entsorgung, insbesondere der Rotorblätter, wird nonchalant ignoriert.

Dankenswerterweise hat nun das ZDF das Thema aufgegriffen und stellt eine der vielen Fragen bezüglich der Windräder, um die sich die Befürworter und Betreiber drücken:

„Denn um leicht und gleichzeitig stabil zu sein, bestehen sie aus verschiedenen, miteinander verklebten Materialien, die nur schwer voneinander getrennt werden können. ‚Frontal‘ fragt: Wohin mit dem Windradschrott, der nicht recycelt werden kann?“

Das Problem, das damit gleichzeitig zumindest implizit angerissen wird, ist die Kontamination durch den Abrieb von diesen toxischen Klebern und Verbundmaterialien von den Vorder- und Hinterseiten der Rotorblätter. Steht das Windrad in landwirtschaftlich genutzten Flächen, so sollten diese nach einiger Zeit nicht mehr für die Produktion von Nahrungsmitteln verwendet werden, um gesundheitliche Schäden beim Verzehr der Produkte zu vermeiden. Jägern wird ja mittlerweile geraten, die Leber von erlegten Wildschweinen in Regionen mit Windrädern wegen der Kontamination nicht mehr zu verzehren.

Brandenburg: Windrad steht in Flammen – Feuerwehr kann nur zusehen

Die ausrangierten Rotorblätter werden in riesigen Deponien gelagert, egal welche Schäden dadurch möglicherweise entstehen. Die 50 bis 80 Meter langen, tonnenschweren Flügel sind nicht leicht zu transportieren und werden daher oft gleich an Ort und Stelle zersägt. Die Rotorblätter bestehen aus Kunstharzen, die mit Glas- oder Carbonfasern verstärkt werden. Der Abrieb, der an der Vorder- und Hinterkante der Rotorblätter unvermeidlich ist, wird im weiten Umkreis verstreut und kontaminiert die Böden. Die freigesetzten Mikropartikel entsprechen von der Schädlichkeit etwa Asbest, enthalten PFAS, eine Reihe gefährlicher Chemikalien, u. a. Bisphenol A, und verschiedene Metalle.

Die schädlichen Inhaltsstoffe wurden nicht nur in der Leber von Wildschweinen nachgewiesen, sondern auch in Muscheln bei Offshore-Windparks.

Dazu kommt das Problem der Entsorgung. Im Video von Schwarzwald-TV über das Mega-Windrad „Holzschlägermatte“ bei Freiburg berichten Anwohner, dass die riesigen Rotorblätter vor Ort einfach zersägt und liegengelassen wurden. Der hochgiftige Sägestaub hat sich dadurch in der Gegend verbreitet.

Getauscht wurde aus finanziellen Gründen. Die alten Anlagen rechneten sich nicht mehr, denn die Subventionen fielen weg. An Windrädern verdienen viele, es war und ist immer noch eine Geldmaschine. Die Rechnung zahlen die Steuerzahler. Genau das kritisierte auch der ZDF-Beitrag, der schon Anfang September ausgestrahlt, aber von anderen Medien diesmal weitgehend oder ganz ignoriert wurde. Es war die österreichische, alternative Webseite für Wissenschaft und Politik (tkp), die dafür gesorgt hat, dass der Beitrag von ZDF-Frontal nicht möglichst schnell im Gedächtnisloch entsorgt werden konnte.

Mehr zum Thema – Hessen: Teile von „Grimms Märchenwald“ werden mit schwarz-grüner Duldung für 18 Windräder gerodet

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Chris FreySep. 26, 2025

„Erneuerbare“: Trump spricht Klartext vor den UN bzgl. Europa – Beispiel China

„Erneuerbare“: Trump spricht Klartext vor den UN bzgl. Europa – Beispiel China

Einführung des Übersetzers: In diesem Beitrag werden drei Kurzmeldungen zu den Ausführungen von Präsident Trump vor den UN thematisiert. Marc Morano hat auf seinem Blog die Kernaussagen von Trump zusammen gefasst. Auch Blogger Cap Allon hat in seinem Blog in seinem Bulletin vom 24. September dazu etwas geschrieben, das er am Ende noch mit einem aktuellen Beispiel untermauert. Ferner ist die Rede von Präsident Trump auf Deutsch beigefügt.(Mit Dank an die Weltwoche)

Hier also zunächst die Kernaussagen:

US-Präsident Trump vor den UN

Marc Morano

Trump vor der UNO: „Der Klimawandel ist der größte Betrug, der jemals an der Welt begangen wurde“ – Die beeindruckendste und wichtigste Rede seiner Präsidentschaft zum Thema Klima und Energie.

Seine Eckpunkte: 

„Der größte Betrug, der jemals auf der Welt begangen wurde.“

„Wenn Sie sich nicht von dem Betrug der grünen Energie distanzieren, wird Ihr Land scheitern.“

„Der CO2-Fußabdruck ist eine Lüge, die von Menschen mit bösen Absichten erfunden wurde, und sie begeben sich auf einen Weg der totalen Zerstörung.“

„In den USA gibt es immer noch radikalisierte Umweltschützer … sie wollen alle Kühe töten.“

„All diese Vorhersagen der Vereinten Nationen und vieler anderer, oft aus schlechten Gründen, waren falsch. Sie wurden von dummen Menschen gemacht, die ihrem Land das Vermögen gekostet und den gleichen Ländern keine Chance auf Erfolg gegeben haben. Wenn Sie sich nicht von diesem grünen Betrug distanzieren, wird Ihr Land scheitern, und ich bin wirklich gut darin, Dinge vorherzusagen, wissen Sie.

„Während des Wahlkampfs sagten sie tatsächlich, sie hätten einen Hut, den meistverkauften Hut. ‚Trump hatte in allem Recht.‘ Und ich sage das nicht, um anzugeben, aber es ist wahr. Ich hatte in allem Recht. Und ich sage Ihnen: Wenn Sie sich nicht von diesem Betrug mit der grünen Energie lösen, wird Ihr Land scheitern.“

„Der Haupteffekt dieser brutalen grünen Energiepolitik war nicht, der Umwelt zu helfen. Sondern die Verlagerung der Produktion und der industriellen Aktivitäten aus den entwickelten Ländern, die sich an die unsinnigen Regeln halten, in die umweltverschmutzenden Länder, die gegen die Regeln verstoßen und ein Vermögen verdienen. Die Stromrechnungen in Europa sind jetzt vier- bis fünfmal so hoch wie in China. Und zwei- bis dreimal so hoch wie in den USA. Und das alles im Namen der angeblichen Bekämpfung der globalen Erwärmung.“

Link: https://www.climatedepot.com/2025/09/23/trump-to-un-climate-change(offen)

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Trump konfrontiert die UN direkt

Cap Allon

Bei der UN-Generalversammlung bezeichnete Donald Trump den Klimawandel als „den größten Betrug, der jemals an der Welt begangen wurde“.

Er verspottete den „CO2-Fußabdruck“-Betrug, kritisierte Europa dafür, sich mit erneuerbaren Energien in den Ruin zu treiben, und warnte alle Nationen: „Wenn Sie sich nicht von diesem grünen Betrug distanzieren, wird Ihr Land scheitern.“

Im Juni sagte UN-Generalsekretär António Guterres: „Folgen Sie einfach dem Geld“ und prahlte damit, dass im letzten Jahr 2 Billionen Dollar in sogenannte saubere Energien geflossen seien – 800 Milliarden Dollar mehr als in fossile Brennstoffe. Er nutzte dies als Beweis dafür, dass die grüne Wende „nicht aufzuhalten“ sei.

Trump sagte, all diese Ausgaben würden die Wirtschaft ruinieren, und die CO2-Opfer des Westens seien bedeutungslos – Europas Emissionsreduktionen um 37 % würden allein durch den Anstieg in China zunichte gemacht. „Alles Grüne ist bankrott“, sagte er.

Trump hat die USA bereits aus dem Pariser Abkommen zurückgezogen, Subventionen für Wind- und Solarenergie gestrichen und die Berichterstattungsvorschriften der EPA aufgehoben. An ihre Stelle treten Öl, Gas, Kohle und Kernkraft – echte Energie, keine Phantasterei.

Der UN-Gipfel in dieser Woche ist Theater. Die Staats- und Regierungschefs der Welt beugen sich einer nicht gewählten Bürokratie, die Angst, Versagen und Kontrolle verkauft. Trump hat ihnen ins Gesicht gesagt: Die Vorhersagen waren falsch, die Wissenschaft ist manipuliert, und die ganze Show ist ein Schwindel.

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Folgendes Beispiel bringt Cap Allon als Beleg (A. d. Übers.):

China verbrennt Rekordmenge Kohle

Um beim Thema zu bleiben: China hat gerade seinen höchsten monatlichen Kohleverbrauch aller Zeiten gemeldet.

Nach Angaben des Nationalen Statistikamtes erreichte die Stromerzeugung aus thermischen Kraftwerken – fast alle davon Kohlekraftwerke – im August 2025 mit 627,4 TWh den höchsten jemals in einem Monat verzeichneten Wert.

Dies geschieht zu einer Zeit, in der Peking angesichts steigender industrieller Nachfrage und unregelmäßiger Erzeugung aus erneuerbaren Energien auf Kohle setzt, um sein Stromnetz zu stabilisieren.

Während westliche Regierungen sich damit brüsten, fossile Brennstoffe auslaufen zu lassen, bewegt sich der weltweit größte Energieverbraucher in die entgegengesetzte Richtung: Er baut seine Kohlekapazitäten aus, betreibt Bergwerke mit voller Auslastung und genehmigt neue Kraftwerke in einem bisher nie dagewesenen Tempo.

Weltweit befinden sich 1.214 Kohlekraftwerke entweder im Bau, sind genehmigt, vorläufig genehmigt oder angekündigt – und es ist nicht schwer zu erraten, wo sich die meisten davon befinden:

Der Westen lähmt seine Wirtschaft mit teurer und unregelmäßiger Energieversorgung, während der Osten voranschreitet.

Link: https://electroverse.substack.com/p/heavy-snow-slams-mongolia-early-flakes?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email (Zahlschranke)

Hier ein interessanter Link zu einem Artikel bei NIUS  von Redakteur Julius Böhm

Warum Klima-Ideologen in aller Welt Angst vor dieser Trump-Rede haben

Und hier was NIUS Redakteure zum sog. Faktencheck der Medien zu sagen hat.

So verzweifelt versucht die ARD, Trumps brillante Rede zu diskreditieren

Hier finden Sie die Rede von Trump in deutscher Übersetzung. Mit Dank an die WElTWOCHE, die das ermöglichte:

Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

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Deutschland verliert die Kontrolle über seine Stromnetze

Von Alexander Heiden

Abschaltungen „wahrscheinlich“

Do, 4. September 2025

Deutschland geht der Strom aus. Dafür gibt es zwei paradoxe Gründe: Einerseits haben wir zu wenige Kraftwerke und produzieren zu wenig Strom. Andererseits produzieren wir zeitweise viel zu viel Strom, und das überlastet dann die empfindlichen Netze.

Die Folge ist in beiden Fällen gleich: Das Netz muss abgeschaltet werden, buchstäblich gehen die Lichter aus. Und in beiden Fällen haben wir uns selbst in diese missliche Lage gebracht – durch die Energiewende.

Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion erwartet „kontrollierte Lastabschaltungen“ und hohe Strompreise im Herbst. „Unsere Handlungen werden der Situation angemessen, aber nicht schön sein.“ Vordefinierte Gruppen würden vorgewarnt, dass bei ihnen am nächsten Tag für eine gewisse Zeit –vielleicht für ein paar Stunden – der Strom abgeschaltet wird. „Krankenhäuser müssten auf Notstrom ausweichen und vielleicht auch Operationen verschieben, Supermärkte ihre Läden schließen, Industriebetriebe vielleicht eine Produktionslinie pausieren.“

Man kennt das, bisher allerdings aus Ländern der Dritten Welt. Dass der immer noch viertgrößte Industriestaat der Welt seinen Bürgern und Betrieben zeitweise den Strom abschalten will und Krankenhäuser nur mit Notstromaggregaten arbeiten: Das ist relativ neu.

*****

Noch vor wenigen Jahren gehörte das Wort „Dunkelflaute“ nicht zum allgemeinen Sprachschatz. Der Begriff bezeichnet Wetterlagen, in denen die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Dann produzieren Windräder und Solaranlagen keinen Strom. Also im Wortsinn: gar keinen.

Unsere Stromversorgung ist ein ingenieurtechnisches Meisterwerk. Weil man elektrische Energie in großen Mengen nur sehr schlecht speichern kann, muss in unsere gekoppelten Netze in jeder Sekunde genau so viel Strom eingespeist werden, wie auch entnommen wird. Die Stromproduktion muss exakt so hoch sein wie der Stromverbrauch. Immer, in jedem Moment. Sonst bricht das Stromnetz zusammen.

Mit sogenannten „steuerbaren Kapazitäten“ geht das recht einfach. So nennt man Energiequellen, die unabhängig von der Wetterlage jederzeit zur Verfügung stehen und so konstruiert sind, dass man sie sehr schnell auf- oder abregeln und so die Stromproduktion an den Bedarf anpassen kann. Kernkraftwerke sind „steuerbare Kapazitäten“, Kohlekraftwerke sind es, Gaskraftwerke sind es.

Windräder und Solaranlagen sind es logischerweise nicht.

Je mehr wetterbedingt unberechenbaren und nicht vorhersehbaren Strom wir mittels Wind- und Solarenergie erzeugen, desto mehr steuerbare Kapazitäten brauchen wir, um eventuelle Engpässe auszugleichen. Die Stromlücke in Dunkelflauten kann im Verhältnis zum Strombedarf riesig sein. Dann müssen blitzschnell herkömmliche Kraftwerke einspringen und die Strommengen in das Netz einspeisen, die benötigt werden.

Sonst kollabiert das Netz, und die Lichter gehen aus.

Unter anderem deshalb ist die „Energiewende“ der Grünen so bizarr teuer: Für alle nicht steuerbaren Wind- und Solaranlagen braucht man im Hintergrund steuerbare Ersatzkraftwerke.

Nun aber hat Deutschland, ebenfalls auf Initiative der Grünen in allen Parteien, sämtliche Kernkraftwerke abgeschaltet und will dasselbe perspektivisch auch mit sämtlichen Kohlekraftwerken tun. Damit hat man riesige steuerbare Kapazitäten gekillt. Gleichzeitig baut man, vom Steuerzahler mit Irrsinnssummen subventioniert, unverdrossen neue Windräder und Solaranlagen in die Landschaft. Das erhöht, siehe oben, den Bedarf an steuerbaren Kapazitäten.

Die Lücke zwischen den benötigten und den vorhandenen steuerbaren Kapazitäten können angesichts der politischen Vorgaben nur Gaskraftwerke füllen. Wir groß die Lücke ist, das hat eben gerade der brandneue Bericht zur Versorgungssicherheit der Bundesnetzagentur gezeigt.

Die Behörde mit dem Ex-Grünen-Politiker Klaus Müller an der Spitze gibt zu, dass die Stromversorgung in Deutschland nur gewährleistet ist, wenn innerhalb der kommenden zehn Jahre zusätzliche sogenannte „steuerbare Kapazitäten“ im Volumen von 35 Gigawatt errichtet werden.

Ohne Kernkraft und ohne neue Kohlekraftwerke kann die Versorgungssicherheit in Deutschland also nur gesichert werden, wenn in den kommenden zehn Jahren 71 Gaskraftwerke der großen 500-Megawattklasse gebaut werden. Ein einziges solches großes Gaskraftwerk kostet um die 700 Millionen Euro. Es wären also Investitionen in Höhe von knapp 50 Milliarden Euro nötig – in zehn Jahren.

Obwohl nun auch die grün geführte Bundesnetzagentur den Bedarf an sehr, sehr vielen neuen Gaskraftwerken bestätigt, haben die grüne Partei und sogenannte „NGOs“ wie die Deutsche Umwelthilfe einen, Zitat: „Herbst des Klimawiderstands“ dagegen angekündigt.

Zwei weitere Probleme sind akut.

Erstens: Bisher verbietet die EU-Kommission Deutschland die Subventionierung neuer Gaskraftwerke. Bleibt es dabei, gibt es keine andere Möglichkeit, als die Laufzeit der bestehenden Kohlekraftwerke erheblich zu verlängern.

Zweitens: Der grüne Ex-Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte vorgesehen, den Betreibern neuer Gaskraftwerke nach einiger Zeit den Umstieg von Gas auf Wasserstoff vorzuschreiben. Weltweit wird aber immer noch sehr wenig Wasserstoff hergestellt, und die Produktion stagniert. Deshalb finden sich kaum Investoren für neue Gaskraftwerke in Deutschland.

Die Bundesregierung will nun auf die Wasserstoff-Pflicht verzichten. Dagegen hat der linke Flügel der SPD aber schon Widerstand angekündigt. Die Grünen applaudieren ihren Geschwistern im Geiste dazu.

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Die Dunkelflaute ist hässlich, und sie hat eine genauso hässliche Schwester: die „Hellbrise“.

So nennt man Wetterlagen mit viel Wind und viel Sonne. Da laufen Wind- und Solaranlagen natürlich auf Hochtouren und erzeugen Strom ohne Ende – aber leider eben auch ohne jede Rücksicht darauf, ob der überhaupt gerade gebraucht wird.

Im Ergebnis wird bei schönem und windigem Wetter sehr oft viel mehr Strom produziert, als verbraucht wird. Das, siehe oben, überlastet das Stromnetz. Windräder lassen sich in diesen Fällen zumindest per Fernsteuerung zentral von den Netzbetreibern abschalten. Nicht so Solaranlagen, vor allem nicht die vielen privaten PV-Kacheln auf den Dächern. Die erzeugen munter weiter Strom, solange die Sonne scheint, und speisen den ins Netz ein – egal, ob er gebraucht wird oder nicht.

Wenn das passiert, kann ein Kollaps des Stromnetzes wegen der zeitweisen Überproduktion nur durch einen sogenannten Lastabwurf („Brownout“) verhindert werden: durch die gezielte Absenkung der Spannung im Stromnetz zum Schutz vor Überlastung. Dabei ist der Strom nicht komplett weg, aber die Spannung ist reduziert. Das führt dazu, dass die meisten elektrischen Geräte nicht richtig funktionieren oder sich gleich selbst abschalten.

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Durch die Energiewende haben wir also riesige steuerbare Kapazitäten abgebaut – und gleichzeitig immer mehr nicht steuerbare Kapazitäten ans Netz gekoppelt, die ihrerseits immer mehr steuerbare Kapazitäten als Backup benötigen.

Im Ergebnis haben wir unsere Stromerzeugung so unsicher gemacht, dass im angeblich hochindustrialisierten Deutschland jetzt sowohl in Dunkelflauten als auch in Hellbrisen Stromsperren wahrscheinlich sind.

Ein Land ohne Stromsicherheit und mit explodierenden Energiekosten hat im internationalen Wettbewerb keine Chance. Haben wir denn durch unseren energiepolitischen Suizid zumindest das Klima gerettet? Leider nein.

China emittiert an einem Tag so viel CO2, wie Deutschland durch das Heizgesetz in sechs Jahren einspart. Die „Energiewende“ bei uns hilft dem Weltklima Nullkommanull. Aber immerhin konnte man durch sie ein einstmals blühendes Industrieland ruinieren.

Ist ja auch was.


Met Office erwischt: Über 100 „Phantom-Stationen“ liefern erfundene Temperaturdaten für Klimabilanzen

Das britische Met Office verfügt über mehr als 100 nicht existierende Wetterstationen, deren Temperaturdaten es anhand von Informationen aus „gut korrelierten benachbarten Standorten“ schätzt. Das Amt weigert sich jedoch, die verwendeten Standorte zu nennen, und weist Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz (FOI) mit der Ausrede zurück, sie seien „lästig“ und nicht im öffentlichen Interesse. Doch heute kann der Daily Sceptic eine neue Arbeit veröffentlichen, die zeigt, dass es im Fall des fiktiven Standorts Lowestoft meilenweit keine offenen Wetterstationen gibt, die gut miteinander korrelieren oder nicht. Solange das Met Office seine Arbeit nicht endlich offenlegt, ist die einzige realistische Schlussfolgerung, dass die Daten erfunden sind. Dies ist der „rauchende Colt“, der eine umfassende öffentliche Erklärung des Met Office erfordert.

Die Temperaturdaten von Lowestoft werden seit 2010 nicht mehr erhoben, als die Station geschlossen wurde. Laut einer öffentlich zugänglichen Temperaturdatenbank des Met Office sind die nächstgelegenen Klimastationen zu Lowestoft Hemsby (vier Meilen entfernt), Coltishall (25 Meilen), Scole (26 Meilen) und Morley St Botolph (30 Meilen). Angesichts der Entfernungen zur Küstenlage von Lowestoft können diese Stationen kaum als gut korreliert oder benachbart angesehen werden. Die Tatsache, dass jede von ihnen geschlossen ist, könnte als weiteres disqualifizierendes Merkmal gelten, obwohl dies, wie wir beim Met Office gesehen haben, nicht unbedingt der Fall ist.

Besonders interessant ist, dass Lowestoft als eine von nur 36 Stationen in der Historic Station Database des Met Office aufgeführt ist. Noch bemerkenswerter: Die Station soll dort weiterhin als „aktiv“ geführt sein.

Die Besorgnis über die vom Met Office erstellten Temperaturdaten wuchs bereits, seit der Daily Sceptic im März 2024 aufdeckte, dass etwa 80 % der existierenden Wetterstationen so schlecht platziert sind, dass sie vom CIMO als „Schrott“ der Klassen 4 und 5 eingestuft werden. Diese Stationen weisen erhebliche, international anerkannte Aufzeichnungsfehler auf. Das Met Office ist eine britische Regierungsbehörde und steht, wie viele andere staatliche Einrichtungen weltweit, an vorderster Front, wenn es um Klimaalarm und die politische Förderung der Net-Zero-Agenda geht. Kürzlich erklärte der Wissenschaftsautor Matt Ridley im Telegraph, das Met Office sei „auf peinliche Weise von Aktivisten düpiert worden“. Je stärker die politische Rolle des Amts gewachsen sei, desto mehr geriet es wissenschaftlich in die Kritik. So beklagte es kürzlich, dass der Versuch einiger weniger Personen, die Integrität der Beobachtungen des Wetteramts zu untergraben, „ein Versuch sei, jahrzehntelange solide wissenschaftliche Arbeit über den weltweiten Klimawandel zu diskreditieren“.

Arroganz und Aufgeblasenheit sind selten fehl am Platz, wenn das Met Office Kritik abwehren will. Doch Wissenschaft ist nur dann „robust“, wenn sie auch nach schonungsloser, forensischer Prüfung bestehen bleibt. Selbst wenn die traditionelle wissenschaftliche Methode in der „gefestigten“ Welt der Klimaforschung oft de facto ausgehebelt wird, gelten ihre Grundprinzipien dennoch, wenn Daten als belastbar anerkannt werden sollen.

Einer der wenigen, die es wagen, das Met Office in Frage zu stellen, ist der Bürgerdetektiv Ray Sanders, auf dessen Arbeit bereits mehrfach hingewiesen wurde. Seine jüngste Recherche brachte nun den „rauchenden Colt“ im Fall Lowestoft ans Licht. Seine FOI-Anfragen konterte das Met Office mit der Ausrede, es könne die „bis zu sechs gut korrelierten Standorte“ hinter den Klimamittelwerten geschlossener Stationen nicht nennen, weil „es sich nicht um zurückgehaltene Informationen handelt“. Sanders reagierte ungläubig: „Was, niemals, nicht einmal einen Tag lang? Hände hoch, wer das glaubt!“

Sanders definiert Korrelation als eine gegenseitige Beziehung oder Verbindung zwischen zwei oder mehr Dingen. Er betont, dass jede Station, die laut Met Office „gut korrelierte Daten“ für Lowestoft liefern soll, bis zur Schließung 2010 ebenfalls in Betrieb gewesen sein müsste – und natürlich aktuelle Daten liefern müsste. Da das Met Office dies nicht offenlegen will, untersuchte er eigenständig mögliche Vergleichsstationen.

Östlich von Lowestoft gibt es keine weiteren Stationen, schlicht, weil dies der östlichste Punkt Großbritanniens ist. Auch nördlich oder südlich sind keine Stationen angesiedelt, so Sanders. Die nächstgelegene offene Station ist Lingwood Strumpshaw Hill (Klasse 5), rund 14 Meilen entfernt, mit potenziellen Fehlern von bis zu 5 °C. Der Vergleich dieser Waldstation mit dem Küstenstandort Lowestoft, bei nur 18 Monaten Überschneidungszeit, sei nicht realistisch. Weitere Kandidaten: Neatishead (20 Meilen entfernt, keine Überschneidung), Flugplatz Tibenham (24 Meilen, erst ab 2015 eröffnet), Charsfield (29 Meilen landeinwärts auf einer Obstfarm, kaum repräsentativ für Küstenklima). Übrig blieben nur Cromer (Klasse 4, 35 Meilen) und Weybourne (Klasse 2, 41 Meilen). All diese Standorte sprengen die Definition von „benachbart“.

Damit bleiben nur zwei weit entfernte Stationen, deren Daten einen groben Anhaltspunkt für Lowestoft liefern könnten. Sanders schlussfolgert: „Es scheint unglaublich unwahrscheinlich, dass sich daraus auch nur eine annähernd enge Beziehung ergibt, geschweige denn eine, die das Met Office bis auf die zweite Dezimalstelle genau in seinen Klimadurchschnittstabellen ausweist.“

Sanders legt stichhaltige Beweise vor, dass das Met Office Temperaturdaten erfindet, die dann zur politischen Legitimation der Net-Zero-Ziele genutzt werden. Die Behauptung, seine gründlichen Recherchen seien „lästig“, ist nicht haltbar. Das Amt muss realistische Erklärungen und eigene Belege liefern, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in seine Arbeit wiederherzustellen.

Die zentralen Vorwürfe von Sanders:

  1. Das Met Office kann keine echte „Korrelation“ zwischen den benutzten Stationen nachweisen, weil es sie faktisch nicht gibt. Die herangezogenen Daten sind nicht vergleichbar und verfälschen die Werte.
  2. Das Met Office arbeitet mit bereits fabrizierten Daten, die zu Durchschnittswerten für geschlossene Stationen verarbeitet und dann mehrfach weiter „gemittelt“ werden – Durchschnitt über Durchschnitt bis ins Unendliche.

Dr. Peter F. Mayer

MIT-Klimaforscher: Klimawandel wird für Propaganda und Profite der Globalisten genutzt

Ein weltweit anerkannter Klimawissenschaftler hat davor gewarnt, dass die offizielle Darstellung des Klimawandels nichts weiter als Propaganda ist, die von machtgierigen Globalisten verbreitet wird. Professor Richard Lindzen sprach kürzlich in Brüssel auf Einladung des ungarischen politischen Think Tanks MCC.

Lindzen ist ein amerikanischer Atmosphärenphysiker, der für seine Arbeiten über die Dynamik der mittleren Atmosphäre, atmosphärische Gezeiten und die Photochemie des Ozons bekannt ist. Er ist der Autor von mehr als 200 wissenschaftlichen Arbeiten. Von 1972 bis 1982 war er Professor für dynamische Meteorologie an der Harvard University. Im Jahr 1983 wurde er als Professor für Meteorologie an das Massachusetts Institute of Technology (MIT) berufen. Er blieb bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2013 am MIT. Lindzen ist auch Mitglied der „CO2-Coalition„.

Lindzen hat die „offizielle Wissenschaft“ über den Klimawandel angezweifelt und kritisiert, was er als „Klima-Alarmismus“ bezeichnet hat. Auf der MCC-Veranstaltung sprach Lindzen über die Rolle des Konsenses in politischen Bewegungen, die eine wissenschaftliche Grundlage beanspruchen (wie es heutzutage beim Klima der Fall ist).

„Hoffentlich werden wir aus diesem Alptraum erwachen, bevor es zu spät ist“, sagte Lindzen über die globalistische Klimawandel-Agenda.
Im Folgenden der vollständigen Text seiner Rede und das Video von Lindzens Rede am Ende des Artikels.

Richard S. Lindzen, Professor Emeritus, MIT:

In der modernen Geschichte gibt es mehrere Beispiele für politische Bewegungen, die sich auf eine wissenschaftliche Grundlage berufen.

Von Einwanderungsbeschränkungen und Eugenik (in den USA nach dem Ersten Weltkrieg) über Antisemitismus und Ethnie (in Hitlerdeutschland) bis hin zu Kommunismus und Lysenkoismus (unter Stalin).

Sie alle beriefen sich auf einen wissenschaftlichen Konsens, der es hochgebildeten, aber wissenschaftlich unwissenden Bürgern ermöglichte, die mit ihrer Unwissenheit verbundenen Ängste zu lindern.
Da sich angeblich alle Wissenschaftler einig waren, bestand für sie keine Notwendigkeit, die Wissenschaft zu verstehen. In der Tat ist „die Wissenschaft“ das Gegenteil von Wissenschaft selbst.

Die Wissenschaft ist eher eine Art der Untersuchung als eine Quelle der Autorität.

Der Erfolg, den die Wissenschaft erzielt, hat ihr jedoch in der Öffentlichkeit ein gewisses Maß an Autorität eingebracht, um die sie die Politiker häufig beneiden und die sie sich anzueignen versuchen.
Die Ausbeutung des Klimas fügt sich in dieses Muster ein, und wie bei all ihren Vorgängern ist die Wissenschaft im Grunde genommen irrelevant.
Sie ist bestenfalls ein Ablenkungsmanöver, das viele von uns dazu gebracht hat, sich auf die zahlreichen Falschdarstellungen der Wissenschaft in einer rein politischen Bewegung zu konzentrieren.
Die folgenden Ausführungen konzentrieren sich auf die Situation in den Vereinigten Staaten, obwohl eine ähnliche Dynamik in der gesamten entwickelten Welt stattfand, wobei die Treffen im Bellagio Center der Rockefeller Brothers Foundation und in Villach in den 1980er Jahren eine wichtige Rolle spielten.

Der Hausverwalter hatte unsere Wohnung während des Parteitags der Demokraten offenbar in eine Notunterkunft für den SDS verwandelt.

Unsere Wohnung war übersät mit deren Literatur, darunter auch Anleitungen zur Vergiftung der Wasserversorgung von Chicago.

Diese Zeit schien mit der Wahl Nixons zu Ende zu gehen, aber wir wissen heute, dass dies nur der Anfang des langen Marsches durch die Institutionen war: ein Marsch, der von erklärten Revolutionären geführt wurde, die die westliche Gesellschaft zerstören wollten.

Für die neuen Revolutionäre waren jedoch nicht die Kapitalisten der Feind, sondern vielmehr die arbeitende Mittelschicht.

Die Kapitalisten, so erkannten sie, ließen sich leicht kaufen.

Gegenwärtig wird der Marsch durch die Bildungsinstitutionen stark betont: zuerst die Bildungseinrichtungen, dann die Hochschulbildung in den Geistes- und Sozialwissenschaften und jetzt die MINT-Fächer.

Dabei wird in der Regel übersehen, dass die ersten Institutionen, die erobert wurden, die Berufsverbände waren.

Meine Frau nahm in den späten 60er Jahren an einer Sitzung der Modern Language Association teil, und diese war bereits völlig „erwacht“.

Während man sich derzeit auf die Eroberung der Bildung konzentriert, war DEI (Diversity, Equity, and Inclusion, eine Bewegung, die rassische Unterschiede betont und Konflikte fördert) nicht das einzige Ziel des Marsches durch die Institutionen.

Ich denke, es wäre ein Fehler, den traditionellen Fokus revolutionärer Bewegungen auf die Produktionsmittel zu ignorieren.

Das Vehikel dafür war die Eroberung der Umweltbewegung.

Vor 1970 konzentrierte sich diese Bewegung auf Dinge wie Wale, gefährdete Arten, Landschaften, saubere Luft und Wasser sowie die Bevölkerung.

Mit dem ersten Tag der Erde im April 1970 rückte jedoch der Energiesektor in den Mittelpunkt, der schließlich für die gesamte Produktion von grundlegender Bedeutung ist und mit dem Billionen von Dollar verbunden sind.

Wie wir sehen werden, war dieser letzte Punkt von grundlegender Bedeutung.

Dieser neue Schwerpunkt wurde von der Gründung neuer Umweltorganisationen wie Environmental Defense und Natural Resources Defense Council begleitet.

Auch neue Regierungsorganisationen wie die EPA und das Verkehrsministerium wurden gegründet.

Auch hier waren die Fachgesellschaften eine leichte Beute: die American Meteorological Society, die American Geophysical Union und sogar Ehrengesellschaften wie die National Academy of Science, die American Academy of Arts and Sciences usw.

Die Eroberung der Royal Society im Vereinigten Königreich war ein offensichtliches europäisches Beispiel.

Zu Beginn gab es ein gewisses Zaudern.

Die Bewegung versuchte zunächst, sich auf die globale Abkühlung aufgrund der Reflexion des Sonnenlichts durch Sulfataerosole, die von Kohlekraftwerken ausgestoßen werden, zu konzentrieren.

Schließlich schien es zwischen den 1930er und den 1970er Jahren eine globale Abkühlung gegeben zu haben.

Diese Abkühlung endete jedoch in den 1970er Jahren.

Außerdem versuchte man, die Sulfate mit dem sauren Regen in Verbindung zu bringen, der angeblich die Wälder zerstörte.

Auch dies erwies sich als Fehlschlag. In den 70er Jahren wandte sich die Aufmerksamkeit dem CO2 und seinem Beitrag zur Erwärmung durch den Treibhauseffekt zu.

Die Anziehungskraft der CO2-Kontrolle für politische Kontrollfreaks war offensichtlich. Es war das unvermeidliche Produkt der Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Brennstoffen.

Es war auch das Produkt der Atmung. Es gab jedoch ein Problem: CO2 war im Vergleich zu dem natürlich entstehenden Wasserdampf ein unbedeutendes Treibhausgas.

Eine Verdoppelung des CO2 würde nur zu einer Erwärmung von weniger als 1 Grad Celsius führen. [Den experimentellen Beweis dafür zeigt neuerlich eine Studie einer Gruppe unabhängiger Klimaforscher.]

Eine Arbeit von Manabe und Wetherald aus den frühen 70er Jahren kam zur Rettung.

Unter Verwendung eines höchst unrealistischen eindimensionalen Atmosphärenmodells fanden sie heraus, dass die Annahme (ohne jegliche Grundlage), dass die relative Luftfeuchtigkeit bei Erwärmung der Atmosphäre konstant bliebe, zu einer positiven Rückkopplung führen würde, die die Auswirkungen von CO2 um den Faktor 2 verstärken würde.

Dies verstieß gegen das Prinzip von Le Chatelier, das besagt, dass natürliche Systeme dazu neigen, sich Veränderungen zu widersetzen, aber fairerweise muss man sagen, dass dieses Prinzip nicht streng bewiesen war.

Positive Rückkopplungen wurden nun zum Standard aller Klimamodelle, die nun Reaktionen auf eine CO2-Verdoppelung von 3 Grad Celsius und sogar 4 Grad Celsius anstelle von lächerlichen 1 Grad Celsius oder weniger ergaben.

Die Begeisterung der Politiker war grenzenlos.

Tugendhafte Eliten versprachen, innerhalb von ein oder zwei oder drei Jahrzehnten Netto-Null-Emissionen zu erreichen, ohne eine Vorstellung davon zu haben, wie dies zu bewerkstelligen sei, ohne ihre Gesellschaft zu zerstören (und mit Offshore-Windanlagen Meeressäuger zu töten).

Gewöhnliche Menschen, die mit unmöglichen Anforderungen an ihr eigenes Wohlergehen konfrontiert sind, fanden eine Erwärmung um ein paar Grad nicht sehr beeindruckend, da die prognostizierte Erwärmung das war, was jeder jeden Tag erfolgreich verhandelt.

Im Gegensatz dazu haben die meisten gebildeten Eliten gelernt, alles zu rationalisieren, um ihren Professoren zu gefallen – eine Fähigkeit, die sie besonders anfällig für Propaganda macht.

Nur wenige gewöhnliche Menschen hingegen denken darüber nach, sich in die Arktis und nicht nach Florida zurückzuziehen.

Aufgeregte Politiker, die mit diesem Widerstand konfrontiert sind, haben ihre Geschichte verzweifelt geändert.

Anstatt winzige Veränderungen in ihrer Temperaturmetrik zu betonen (die selbst ein falsches Maß für das Klima ist), verweisen sie nun auf Wetterextreme, die fast täglich irgendwo auf der Erde auftreten, als Beweis nicht nur für den Klimawandel, sondern für den Klimawandel aufgrund des zunehmenden CO2 (und jetzt auch der noch vernachlässigbareren Beiträge zum Treibhauseffekt wie Methan und Distickstoffoxid), obwohl solche Extreme keine signifikante Korrelation mit den Emissionen aufweisen.

Aus politischer Sicht bieten Extreme ein geeignetes Anschauungsmaterial, das eine größere emotionale Wirkung hat als kleine Temperaturänderungen.

Die Verzweiflung der Politiker geht oft so weit, dass sie behaupten, der Klimawandel sei eine existenzielle Bedrohung (in Verbindung mit angeblichen „Kipp-Punkten“), obwohl die offiziellen Dokumente (z. B. die Berichte der Arbeitsgruppe 1 des IPCC), die zur Untermauerung der Klimabefürchtungen erstellt wurden, dies niemals auch nur annähernd behaupten, und wo es keine theoretische oder beobachtete Grundlage für Kipp-Punkte gibt.

Ich sollte anmerken, dass es eine Ausnahme von der Fokussierung auf die Erwärmung gab, und zwar die Frage des Ozonabbaus. Aber auch dieses Thema diente einem bestimmten Zweck.

Als Richard Benedick, der amerikanische Unterhändler des Montrealer Übereinkommens zum Verbot von Freon, auf dem Rückweg von Montreal am MIT vorbeikam, freute er sich über seinen Erfolg, versicherte uns aber, dass wir noch nichts gesehen hätten; wir sollten abwarten, was sie mit CO2 machen würden.

Kurz gesagt, das Ozonproblem war ein Probelauf für die globale Erwärmung. Zwar umfasst die Tätigkeit der EPA immer noch die konventionelle Bekämpfung der Umweltverschmutzung, aber die Energie dominiert.

Natürlich ist die Anziehungskraft der Macht nicht das Einzige, was die Politiker motiviert.

Die Möglichkeit, Billionen von Dollar für die Neuausrichtung unseres Energiesektors zu vergeben, bedeutet, dass es Empfänger dieser Billionen von Dollar gibt, und diese Empfänger müssen nur ein paar Prozent dieser Billionen von Dollar teilen, um die Kampagnen dieser Politiker über viele Wahlzyklen hinweg zu unterstützen und die Unterstützung dieser Politiker für die mit der Neuausrichtung verbundene Politik zu gewährleisten.

Dass die Behauptung des Konsenses immer propagandistisch war, sollte offensichtlich sein, aber die Behauptung des Konsenses hat ihre eigenen interessanten Aspekte.

Als die globale Erwärmung 1988 in einer Senatsanhörung erstmals der amerikanischen Öffentlichkeit vorgestellt wurde, brachte das Newsweek Magazine ein Titelbild, auf dem die Erde in Flammen stand, mit dem Untertitel „Alle Wissenschaftler sind sich einig“.

Das war zu einer Zeit, als es nur eine Handvoll Institutionen gab, die sich mit dem Klima befassten, und selbst diese Institutionen waren eher damit beschäftigt, das gegenwärtige Klima zu verstehen, als die Auswirkungen von CO2 auf das Klima.

Nichtsdestotrotz machten einige Politiker (vor allem Al Gore) das Thema bereits zu ihrem Markenzeichen.

Und als die Clinton-Gore-Regierung 1992 die Wahl gewann, begann ein rasanter Anstieg der klimabezogenen Finanzmittel um etwa das 15-fache.

Dies führte in der Tat zu einer starken Zunahme von Personen, die behaupteten, sich mit dem Klima zu befassen, und die verstanden, dass die Unterstützung eine Zustimmung zu der angeblichen Gefahr von CO2 verlangte.

Jedes Mal, wenn bekannt wurde, dass etwas gefunden werden musste (z. B. die Beseitigung der mittelalterlichen Warmzeit, die Zuordnung von Veränderungen zu CO2 usw.), gab es unweigerlich so genannte Wissenschaftler, die behaupteten, das gefunden zu haben, wonach gefragt wurde (Ben Santer für die Zuordnung und Michael Mann für die Beseitigung der mittelalterlichen Warmzeit) und trotz der absurden Argumente bemerkenswerte Belohnungen und Anerkennung erhielten.

Dies hat zu einer Art Konsens geführt.

Es war kein Konsens darüber, dass wir einer existenziellen Bedrohung gegenüberstehen, sondern, wie Steven Koonin feststellte, dass der prognostizierte Anstieg des BIP bis zum Ende des 21. Jahrhunderts von etwa 200 % auf 197 % zurückgehen würde, und selbst diese Vorhersage ist eine Übertreibung – zumal sie die unbestreitbaren Vorteile von CO2 außer Acht lässt.

Hier sind wir also mit einer Politik konfrontiert, die die westlichen Volkswirtschaften zerstört, die arbeitende Mittelschicht verarmen lässt, Milliarden der Ärmsten der Welt zu anhaltender Armut und zunehmendem Hunger verurteilt, unsere Kinder wegen der angeblich fehlenden Zukunft verzweifeln lässt und die Feinde des Westens bereichert, die sich am Schauspiel unseres Selbstmordmarsches erfreuen, eines Marsches, den der Energiesektor feige akzeptiert, weil er zu faul ist, die bescheidenen Anstrengungen zu unternehmen, die nötig wären, um zu überprüfen, was behauptet wird.

Wie Voltaire einst bemerkte: „Wer dich dazu bringen kann, Absurditäten zu glauben, kann dich dazu bringen, Gräueltaten zu begehen“.

Hoffentlich wachen wir aus diesem Albtraum auf, bevor es zu spät ist.


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Instabil, ineffizient und unbezahlbar trotz Ausbau – die Energiewende stürzt Deutschland ins Stromchaos

Die Energiewende ist zum Scheitern verurteilt: Trotz massivem Ausbau erzeugen Wind- und Solaranlagen zu wenig Strom, Effizienz und Netze brechen ein, negative Strompreise häufen sich. Ohne radikalen Systemwechsel drohen Milliardenverluste und gefährdete Versorgungssicherheit.

Dr. Christoph Canne 23.07.2025 • 75 

Deutschland treibt seit Jahren den Ausbau von Wind- und Solaranlagen entschlossen voran – mit dem ambitionierten Ziel, die Stromerzeugung vollständig aus sogenannten Erneuerbaren Energien zu decken. Mehr als 500 Milliarden Euro Subventionen und ein nahezu unerschütterlicher politischer Rückenwind begleiteten bisher diesen Kurs.

Doch die anfängliche Euphorie weicht zunehmend der Ernüchterung. Zwar stieg die installierte Leistung durch gesetzliche Erleichterungen – insbesondere unter der Ampelregierung – stark an, doch die tatsächliche Stromerzeugung bleibt hinter den Erwartungen zurück. Gleichzeitig erfordert der weitere Weg zur Dekarbonisierung weiterhin Billionenbeträge an Investitionen, während die Industrieproduktion rückläufig ist – und damit jene volkswirtschaftliche Basis schrumpft, auf deren Schultern die Energiewende finanziert werden soll.

Die Energiewende gerät unter Druck. Nicht wegen fehlender Entschlossenheit – sondern wegen einer Wirklichkeitslücke zwischen Ambitionen und Ergebnissen.

Wo stehen wir? – Zahlen und Fakten

Ein Blick auf die Daten der letzten zehn Jahre (siehe Abbildung 1) offenbart einen ernüchternden Befund: Die installierte Leistung aus Wind- und Solarenergie ist kontinuierlich gestiegen – besonders auffällig ist der rasante Zuwachs bei der Photovoltaik, deren Leistung sich von 2015 bis 2025 nahezu verdreifacht hat. Doch der Ertrag hält nicht Schritt: Die tatsächlich erzeugte Strommenge stagniert seit 2020, im Fall der Windkraft ist sie sogar rückläufig.

Abb. 1: Einspeisung und installierte Leistung von Wind und Solar (1. HJ 2015–2025), Quelle: Rolf Schuster, Vernunftkraft

Auch die Kapazitätsfaktoren – das Verhältnis zwischen tatsächlicher und maximaler Stromproduktion bei Vollauslastung – sinken spürbar. Während Onshore-Wind im ersten Halbjahr 2020 noch rund 26 Prozent seiner Nennleistung ausschöpfte, sind es 2025 nur noch 18  Prozent. Bei Solarenergie fällt der Faktor von 11 Prozent (2020) auf 8,5 Prozent (2025). Während der Rückgang der Kapazitätsfaktoren bei Solar auch durch eine verstärkte Eigennutzung bedingt ist, ist die Situation der Windkraft dramatisch.

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Der Rückgang der Stromausbeute ist ein deutliches Signal für strukturelle Probleme – insbesondere bei der Windkraft, wo inzwischen Anlagen mit immer höheren Nennleistungen installiert werden. Die Daten zeigen: Ein bloßer Zubau von Leistung reicht nicht aus, wenn die Rahmenbedingungen für eine tatsächliche Netzeinspeisung fehlen.

Was sind die Ursachen?

Die Gründe für die sinkende Effizienz sind vielschichtig – drei Faktoren sollen im Folgenden diskutiert werden:

a) Weniger Wind – klimatische Dämpfer

Der März 2025 war laut Deutschem Wetterdienst (DWD) außergewöhnlich sonnig und trocken – geprägt durch stabile Hochdrucklagen, die typischerweise mit windarmen Bedingungen einhergehen. Die Folge: eine deutlich reduzierte Windstromerzeugung im Frühjahr.

Noch gravierender war die Situation im November 2024: Vom 2. bis 7. November dominierte die Großwetterlage „Hoch Mitteleuropa“ das Geschehen – laut Daten des Übertragungsnetzbetreibers Amprion führte sie zur längsten Dunkelflaute seit 1982. Am 6. November fiel die Windstromerzeugung in Deutschland auf ein Minimum der letzten 10 Jahre, begleitet von gleichzeitig geringer Solarleistung. Das Netz geriet unter Druck – fossile Reservekraftwerke mussten kurzfristig hochgefahren werden.

Langfristig rückt ein globales Phänomen in den Fokus: Global Stilling – der Rückgang der durchschnittlichen Windgeschwindigkeit auf der Nordhalbkugel. Laut einer aktuellen Studie des Atmosphärenforschers Gan Zhang (University of Illinois) werden die mittleren Windgeschwindigkeiten in Europa und Nordamerika bis 2050 um rund fünf Prozent und bis zum Ende des Jahrhunderts um etwa 15 Prozent zurückgehen – in den Sommermonaten könnte dies die Windstromproduktion sogar um bis zu 25 bis 40 Prozent reduzieren.

Der Effekt ist gravierend: Da die Windkraftleistung mit der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit skaliert, führen bereits moderate Rückgänge zu massiven Ertragsverlusten. Ein Rückgang um 15 Prozent bedeutet einen Einbruch der Stromproduktion um etwa 38 Prozent – bei 25 Prozent Windverlust sogar um mehr als 58 Prozent. Besonders betroffen sind die Sommermonate, in denen die Windgeschwindigkeit ohnehin niedriger ist und zugleich der Strombedarf durch Kühlungssysteme steigt.

Das eigentliche Kernproblem: Der Klimawandel verändert nicht nur Temperatur- und Niederschlagsmuster, sondern auch die Großwetterlagen und Strömungsdynamiken, die die Windverhältnisse bestimmen. Die Forschung zeigt, dass der Energieertrag aus Windkraft künftig nicht nur wetterbedingt schwanken wird – er droht sich systematisch abzuschwächen.

Ein Befund, der medial oft untergeht: Der Klimawandel ist omnipräsent – doch um das Phänomen Global Stilling ist es merkwürdig still.

b) Redispatch und Abregelung – systemische Ineffizienz

Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien wächst auch die Belastung der Netzinfrastruktur. Immer häufiger müssen Wind- und Solaranlagen kurzfristig abgeregelt werden, weil das Stromnetz die erzeugte Energie nicht aufnehmen kann – Stichwort Redispatch.

Laut Daten der Bundesnetzagentur wurden im Jahr 2024 rund 9.386 GWh aus erneuerbaren Energien abgeregelt – fast doppelt so viel wie im Jahr 2017 (5.518 GWh). Das bedeutet: Ein wachsender Teil der produzierten grünen Energie wird schlichtweg nicht genutzt. Die Folgen: Millionen Euro Entschädigungen für Anlagenbetreiber, steigende Systemkosten für Verbraucher – und ein Ausbau, der an der Realität vorbei plant. Die Energiewende produziert immer mehr Strom – aber sie kann ihn immer weniger nutzen.

Ein zentraler Kritikpunkt: Der Ausbau der EE-Anlagen verläuft nicht im Gleichschritt mit dem Ausbau der Netze. Netzbetreiber und Analysten beklagen, dass viele Projekte ohne Rücksicht auf die Netzsituation realisiert werden – mit teils dramatischen Folgen für die Versorgungsstabilität. So mahnte Leonhard Birnbaum, Vorstandsvorsitzender von E.ON, bereits 2023 in einem Interview mit dem BDEW:

„Solaranlagen oder Windräder werden heute viel schneller errichtet, als das Stromnetz ausgebaut und verstärkt werden kann … Mehr Erneuerbare werden zu verlorenen Investitionen, wenn das Gesamtsystem nicht mitwächst.“

Auch die Politik zieht Konsequenzen: Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche forderte in einem Interview mit der dpa ein Umdenken:

„Betreiber von Anlagen erneuerbarer Energien müssten mehr Systemverantwortung übernehmen. Sie sollten sich an der Finanzierung des Netzausbaus beteiligen.“

Sollte dieser Vorschlag umgesetzt werden, käme es zu einem überfälligen Paradigmenwechsel in der Rollenverteilung zwischen Erzeugung und Infrastruktur. Wenn Betreiber künftig an den von ihnen verursachten Systemkosten beteiligt werden, würde sich die Kostenwahrheit von Wind und Solar klarer zeigen – und ineffiziente Planungen, die bislang allein den Stromkunden belasten, ließen sich gezielt verhindern.

c) Negativpreise – Markt kontra Wirklichkeit

Die Preisentwicklung am Strommarkt zeigt vor allem in diesem Jahr die ökonomische Schieflage der aktuellen Energiewende. Bei zu viel Strom im Netz fallen die Börsenpreise unter null – Strom kann nur noch mit einer zusätzlichen „Abnahmegebühr“ verkauft werden. Die Statistik zur Anzahl der Stunden mit negativen Strompreisen im ersten Halbjahr (siehe Abbildung 2) zeigt, dass sich dieser Effekt insbesondere in diesem Jahr dramatisch darstellt: 424 Stunden mit negativen Strompreisen binnen sechs Monaten sind ein rekordverdächtiges Marktversagen, das den wirtschaftlichen Boden unter der Energiewende ins Wanken bringt.

Abb. 2: Anzahl der Stunden mit negativen Strompreisen (Jan–Juni 2010–2025), Quelle: Rolf Schuster, Vernunftkraft

Viele Betreiber von Wind- und Solaranlagen können darüber hinwegsehen – sie erhalten ihre Festvergütung auch bei Negativpreisstunden. Für neu errichtete Anlagen wirken jedoch Paragraf 51 EEG sowie das neue Solarspitzengesetz entgegen, die eine Vergütung in diesen Zeiträumen ausschließen. Aufgrund des sprunghaften Anwachsens der Negativstunden wird dies die Einspeisung aus Neuanlagen in den nächsten Jahren weiter absenken.

Was ist zu tun? – Perspektiven für eine neue Energiepolitik

Die Analyse zeigt unmissverständlich: Ein immer weiter steigender Anteil erneuerbarer Energien im Stromnetz stößt zunehmend an physikalische, wirtschaftliche und systemische Grenzen. Dunkelflauten, Redispatch-Massnahmen, Netzengpässe und Exporte ohne wirtschaftlichen Nutzen sind keine Nebeneffekte – sie sind Symptome eines strukturellen Ungleichgewichts.

Deutschland muss den eingeschlagenen Kurs verlassen – einen Kurs, der international längst für Kopfschütteln sorgt. Der bislang verfolgte Weg der Energiewende, geprägt durch Quantität statt Systemdenken, ist nicht zukunftsfähig. Es braucht nicht nur Korrekturen, sondern einen konsequenten Neuanfang in der Energiepolitik.

Das bedeutet:

  • Priorisierung der Versorgungssicherheit – vor Ideologie.
  • Koordination von Erzeugung, Netz und Speicher – nicht deren getrennte Expansion.
  • Technologieoffene Pfade – statt einseitiger Elektrifizierung.
  • Und nicht zuletzt: Ehrlichkeit bei Kosten und Machbarkeit.

Irrsinn Windkraft 1: Vergiftung von Natur, Wasser und Menschen

Der Abrieb von Rotorblättern ist toxisch und verseucht große Gebiete. Über Pflanzen und Tiere sowie das Trinkwasser gelangen die Gifte in Menschen.

Rotorblätter von modernen Windturbinen sind 40 bis 80 Meter lang und 10 bis 20 Tonnen schwer. Sie bestehen aus Glasfasern, Balsaholz, Harzen und Kunststoffen. Dazu gehören die krebserregenden „Ewigkeitschemikalien“ PFAS und Bisphenol-A (BPA). Letzteres ist ein in vielen Bereichen verbotenes Neurotoxin und ein endokriner Disruptor, also eine chemische Substanz, die das Hormonsystem stören kann. BPA macht 40 Prozent des Epoxidharzes aus, das für die Beschichtung der Rotorblätter verwendet wird.

Giftige Mikropartikel

Schon geringe Mengen an BPA können hochgiftige Auswirkungen haben. Wissenschaftliche Analysen haben gezeigt, dass pro Turbine und Jahr bis zu 62,5 Kilogramm Epoxid-Mikropartikel abgelöst werden. Die Rotorblätter verteilen dieses Gift etwa auf 1000 Meter im Umkreis des Windrades, also über 3,14 Quadratkilometer.

Windräder sind mit gewaltigen Naturkräften konfrontiert. Die permanente Drehgeschwindigkeit beträgt an den Spitzen 250-300 km/h, große Windräder mit bis zu 160 m Rotordurchmesser bringen es auf Geschwindigkeiten von bis zu 400 km/h. Bei dieser Geschwindigkeit prallen ständig Insekten, aber auch alle Arten von Staub und Sand gegen die Rotorblätter. Hinzu kommen Belastungen durch Wassertropfen von Nebel bis hin zu Regen oder Hagel.

Es ist unvermeidbar, dass hier eine Abnutzung geschieht und Material herausgeschlagen wird. Und dieses verteilt sich dann eben kilometerweit über die Landschaft – in die Luft, in die Böden, in Wasserflächen. Dabei reicht bereits 1 Kilogramm BPA, um 10 Milliarden Liter Wasser zu verunreinigen.

In der Studie „Erosion und Verschmutzung durch die Rotorblätter von Windkraftanlagen“ von Asbjørn Solberg, Bård-Einar Rimereit und Jan Erik Weinbach wurde berechnet, dass 20 Turbinen mit einem Rotordurchmesser von 130 Metern im Laufe ihrer Lebenszeit von etwa 20 Jahren bis 24,8 Tonnen Abrieb-Material freisetzen können. (https://docs.wind-watch.org/Leading-Edge-erosion-and-pollution-from-wind-turbine-blades_5_july_English.pdf)

Großanlagen und Mindestabstände

Bei neueren größeren Anlagen mit einer Höhe von bis zu 300 Metern können jährlich etwa 100 Kilogramm Partikel freigesetzt werden. Bei einer angenommenen Laufzeit von 20 Jahren und einem geplanten Ausbau auf 30.000 Windkraftanlagen in Deutschland ergibt sich eine Hochrechnung von bis zu 60.000 Tonnen Abrieb, die insgesamt in die Umwelt freigesetzt werden könnten. (https://blackout-news.de/aktuelles/die-unsichtbare-umweltbelastung-durch-den-abrieb-an-windkraftanlagen/)

Wenn Hagel oder Eis dazukommt, ist der Materialverlust besonders hoch höher. Das spielt in Gebieten wie Kanada eine große Rolle, wo Hagelstürme ein normales Phänomen des Sommers sind. Und bereits 2018 musste Siemens Gamesa an 140 der 175 Turbinen des Windparks London vorzeitige Reparaturen der Rotorblätter durchführen, weil die Erosion der Vorderkanten früher einsetzte als erwartet.

Darüber hinaus stellen Solberg et al fest, dass der Materialverlust exponentiell zunimmt, je größer die Turbinenblätter sind. Dass ist insofern dramatisch, als die Windkraftlobby immer größere Anlagen vorantreibt, Offshore-Turbinen an Land in der Nähe von Wohnhäusern, Turbinen mit Rotordurchmessern von bis zu 175 Metern. Und nun will die neue deutsche Bundesregierung auch noch den Mindestabstand von bisher 800 bis 1000 Metern zu Wohngebieten kippen. (https://report24.news/auch-schwarz-rot-ist-gruen-mindestabstand-bei-windkraftwerken-vor-dem-aus/)

Nahrungskette und Blut-Hirn-Schranke

Das Problem ist natürlich, dass der toxische Abrieb von Rotorblättern sich über die Anbauflächen der Landwirtschaft verteilt und damit in die Nahrungskette gelangt. Außerdem werden diese Stoffe in die Erde eingearbeitet, wo sie verbleiben oder sogar bis ins Trinkwasser absinken. Letztlich kann man sich diesen Teilchen kaum entziehen. Selbst wenn man auf Nahrungsmitteln von Ökobauern setzt, können auch diese sich nicht gegen den ständigen “Regen” mit Mikropartikeln aus Windkraftanlagen wehren.

Es kommt dabei zur Kontamination der Böden und des Oberflächenwassers wie Grundwassers mit feinsten Partikeln der verwendeten Materialien Carbon/GFK/CFK und eben des als lebensgefährlich eingestuften Bisphenol-A, wobei insbesondere die Mikro-Fasern Krebs sogar auslösen können. Verheerend ist zudem, dass solche Partikel und Fasern, die weniger als 2 Millimeter lang sind, auch die schützende Blut-Hirn-Schranke überwinden und ins Gehirn vordringen können. Dort scheinen sie sich in den Mikroglia (= spezialisierte Immunzellen des zentralen Nervensystems), beeinflussen die Immunabwehr und führen zu lebensgefährlichen Entzündungen.

Muscheln und Wildschweine

Sind die Windräder in oder neben Feldern aufgestellt, so werden die dort wachsenden Feldfrüchte kontaminiert und bei Aufstellung in Wäldern oder im Grünland die dort lebenden Nutz- und Wildtiere. Bei Offshore-Anlagen werden Meereslebewesen vergiftet.

Forscher der Universität Portsmouth haben gezeigt, dass die in Windparks installierte Ausrüstung jedes Jahr Tausende Tonnen Metalle – darunter Aluminium, Zink und Indium – in das umliegende Wasser freisetzt und damit die Ökosysteme, die Meeresfrüchten und die menschliche Gesundheit gefährden. (https://oceanographicmagazine.com/news/oysters-and-mussels-at-risk-of-offshore-wind-farm-metals/) Und ein Forscherteam des Alfred-Wegener-Instituts hat bewiesen, dass etwa Muscheln, die eine Schlüsselrolle für Küstenökosysteme spielen, Metalle aus den Beschichtungen der Rotorblätter aufnehmen. (https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0048969724076666?via%3Dihub)

An Land sieht es nicht besser aus. Laut einer im Sommer 2024 in Rheinland-Pfalz veröffentlichten Studie haben alle 30 Proben von Wildschweinleber die Grenzwerte von PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) weit überschritten; der Mittelwert der Proben lag bei 310 Mikrogramm pro Kilogramm, erlaubt sind 50 (https://lua.rlp.de/presse/pressemitteilungen/detail/ewigkeitschemikalien-pfas-wildschweinleber-stark-belastet). In Kreta stellte eine Studie in der Nähe von Windrädern bei Tieren gehäufte Missbildungen, um 264 Prozent höhere Cortisolwerte und erhöhte Aggressivität fest. (https://tkp.at/2024/07/02/studie-windraeder-machen-menschen-und-tiere-krank-und-schaden-der-umwelt/)

Verantwortungslose Politik

Das Problem des giftigen Abriebs von den Rotorblättern ist Behörden und Herstellern bekannt. Deshalb läuft beim Fraunhofer-Institut noch bis April 2026 ein Forschungsprojekt zu Erosion und wie man sie je nach verwendeten Materialien einschränken könnte. Allerdings wurde durch die grüne Energiepolitik schon „halb Deutschland” mit diesen Giftschleudern vollgepflastert wurde. Verantwortungsvolle Politik hätte die Forschungen vorher durchgeführt.

Besonders dramatisch ist die Abnutzung der Rotorblätter bei Offshore-Windanlagen, die ohnehin schon berüchtigt sind, weil sie Öle und Schmiermittel ins Wasser freisetzen. So hielt die technische Universität von Dänemark in einer Studie im Fachblatt ““ ” fest, dass die Kanten der Offshore-Rotorblätter in der Nordsee 1,5 bis drei Jahre lang halten, in der Ostsee mit viel Glück vier Jahre lang. (https://report24.news/giftiger-abrieb-windkraftanlagen-verseuchen-natur-und-trinkwasser-auf-weiten-flaechen/)

Brände und Lungengängigkeit

Während die Lobbyisten der Windindustrie immer noch damit argumentieren, dass Epoxidharz in gehärtetem Zustand ungiftig sei und die Erosion herunterspielen, haben schon vor elf Jahren Wissenschaftler des Imperial College vor den Brandrisiken bei Windkraftanlagen gewarnt: Auf Basis der damals erhobenen Daten konstatierten sie, dass zehnmal mehr Windräder in Brand gerieten, als berichtet wurde. Brennende Windräder sind besonders gefährlich: Die Carbonfasern aus den Flügeln zerlegen sich bei großer Hitze und können beim Einatmen in die Lungenbläschen eindringen. Die Folgen sind Entzündungsreaktionen, Fibrosen und Krebs. (https://www.imperial.ac.uk/news/153886/fires-major-cause-wind-farm-failure/

2014 kam es bei weltweit 200.000 Windrädern zu mindestens 117 Bränden. 2020 gab es dann bereits 700.000 Windräder und heute sind es noch mehr. Auch in Deutschland gibt es ständig Berichte von brennenden Turbinen, etwa Clausnitz in Sachsen, in Brake in Niedersachsen, bei Seelow in Brandenburg, bei Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern, bei Demmin in Mecklenburg-Vorpommern und in der Eifel.

Diese Brände verursachen nicht nur immense Kosten, sie stellen auch ein Gesundheitsrisiko dar, dessen die meisten Bürger sich angesichts der stetigen Heile-Welt-Windkraft-Propaganda kaum bewusst sein dürften. Denn: Die meisten Windkraftanlagen sind im Brandfall nicht löschbar und müssen daher “kontrolliert abbrennen”.

„Das macht die in Rotorblättern, Gondelgehäusen und Bremsbelägen verarbeiteten Carbonfasern zur echten Gefahr, denn bei Temperaturen über 600 Grad Celsius werden sie abgebaut und es bilden sich Bruchstücke in so geringen Größen, dass sie lungengängig sind: Sie können eingeatmet werden und in die Lungenbläschen eindringen. Dort kann der Körper sie aber nicht abtransportieren oder abbauen. Als Reaktion können Entzündungen und schließlich spezielle Tumore entstehen – ähnlich wie bei einer Asbestvergiftung. Jede eingeatmete Faser birgt das Risiko, die Entwicklung einer Krebszelle auszulösen.“ (https://report24.news/carbonfasern-wirken-wie-asbest-die-unterschaetzte-gefahr-von-brennenden-windraedern/)

Die Feuerwehr sperrt das Areal rund um in Brand geratene Windräder gemeinhin in einem Radius von 500 Metern ab. Doch ob das ausreicht und ob die entstehenden Faserbruchstücke sich durch Wind und Wetter nicht noch viel weiter ausbreiten, ist unklar. Vor diesem Hintergrund ist die geplante Aufhebung der Mindestabstände von Windkraftanlagen zu Siedlungen noch verantwortungsloser.

Lungengängige Faserbruchstücke können auch bei verschiedensten Verarbeitungsprozessen von Carbonfasern entstehen, sodass die Sicherheit dieses Werkstoffs mehr und mehr debattiert wird. Es sei daran erinnert: Auch die Verwendung von Asbest war lange Zeit gang und gäbe – bis der Baustoff dann wegen seiner krebserzeugenden Eigenschaften verboten wurde.

Immobilien und Landwirtschaft

Immer wieder bleibt es nicht beim Abrieb von toxischen Mikropartikel, sondern es lösen sich von den Rotorblättern scharfkantige oder spitze Bruchstücke. Sie können in den Futtermittelkreislauf von Tieren gelangen. Das geschah etwa 2024 im Kreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalen. In der Folge musste der Bewuchs der betroffenen Felder vernichtet werden. Es handelte sich um 850 Tonnen Feldfrucht, vor allem Mais, aber auch andere Ernteerzeugnisse, die anschließend der thermischen Verwertung zugeführt wurden.

Die Vergiftung der Landschaften um die Windräder durch abgeriebenen Mikropartikel hat neben den gesundheitlichen Auswirklungen auch wirtschaftliche Folgen. Bereits jetzt wollen Teile der Bevölkerung – weil sie mit den toxischen Gefahren vertraut sind, den Infraschall spüren oder einfach ein ungutes Gefühl haben – nicht in der Nähe von Windkraftanlagen leben. Sie ziehen weg beziehungsweise würden sich nicht dort ansiedeln. Das bedeutet schon aktuell eine Wertminderung für Häuser, Wohnungen und Grundstücke in den betroffenen Gebieten.

Wenn der giftige Abrieb der Rotorblätter und seine Folgen noch breiter bekannt werden (was sicherlich passieren wird), kommt es zu einem weitgehenden Wertverlust all der genannten Immobilien – und damit zu einer de facto Enteignung vieler Menschen. Und auch die Landwirtschaft in diesen Gebieten wird nicht nur gesundheitsschädlich, sondern tendenziell auch zerstört. Denn zumindest Teile der Konsumenten werden Lebensmittel aus Regionen, in denen Windräder stehen, nicht mehr kaufen wollen.

Mehr noch kann es dazu kommen, dass landwirtschaftlich genutzte Flächen aufgrund der Vergiftung durch die Windindustrie stillgelegt werden müssen. Das würde einerseits die Versorgungssicherheit mancher Regionen und Ländern beeinträchtigen, andererseits einen Auftrieb für industriell hergestellte künstliche Lebensmittel sein, etwa für Fleisch aus mit Antibiotika vollgepumpten Insekten. Das passt dann auch gut in die globalistische Agenda, die ja ohnehin die Vernichtung der Bauernschaft betreibt und die Kunstpflanzen und Laborfleisch forciert.


Paradigmenwechsel durch neuen EPA-Chef – Das Ende eines Märchens: Wie die USA den CO2-Mythos kippen

Mi, 30. Juli 2025

Die Überraschung könnte kaum größer sein: Lee Zeldin, neuer Chef der US-Umweltschutzbehörde EPA (Environmental Protection Agency), will mit dem zentralen Dogma der Klimapolitik aufräumen: der Einstufung von Kohlendioxid (CO₂) als Schadstoff. Damit kündigt der neue Mann an der Spitze der Umweltbehörde an, was noch vor kurzem undenkbar schien: das Ende des offiziellen Klimadogmas in den Vereinigten Staaten. Und das im Herzen der US-Klimapolitik.

Vor Lee Zeldin stand Michael S. Regan an der Spitze der Umweltschutzbehörde. Ein Paradebeispiel für den neuen Typus von Funktionären, die Umweltpolitik mit identitätspolitischen Schlagworten aufladen. Unter Präsident Joe Biden ins Amt gehoben, machte sich Regan vor allem mit schrägen Begriffen wie „Environmental Justice“ – im Deutschen gerne als „Umweltgerechtigkeit“ wiedergegeben – einen Namen. Gemeint ist damit ein Sammelbecken aus Klima-Ideologie und Umverteilungsfantasien, das mit klassischem Umweltschutz kaum noch etwas zu tun hat.

Regan trieb eine radikale Ausweitung der CO₂-Regulierung voran. In der Sprache der neuen Aktivisten: den „Kampf gegen Treibhausgase“. Ein Nonsens-Begriff, der sich aber als politisch umso wirksamer erwies: Denn wer CO₂ – ein lebenswichtiges Spurengas – als „Treibhausgas“ brandmarkt, erzeugt Bilder von Hitze, Gefahr, Notstand. Unter Regans Führung wurde die EPA zum Werkzeug einer ideologischen Transformation: CO₂ sollte als zentrales Übel in allen Lebensbereichen bekämpft, reguliert und besteuert werden.

Noch früher, in Obamas Amtszeit, war es unter anderem Gina McCarthy, die maßgeblich an der Einstufung von CO₂ als „public danger“ beteiligt war. CO₂ sollte als gefährliches Treibhausgas reguliert werden, indem Energieversorgung und Wirtschaft zerstört werden sollten. Die EPA-Aktivisten spielten übrigens eine wesentliche Rolle im Kampf gegen die verhasste Autoindustrie: beim Lostreten des VW-Skandals.

Nun kehrt unter Präsident Trump mit Lee Zeldin ein gestandener amerikanischer Politiker zurück, Jurist und ehemaliger Armeeoffizier, der seit dem 29. Januar 2025 als 17. Administrator der US-Umweltschutzbehörde EPA im Amt ist. Er beendet das dubiose „Endangerment Finding“. Diese Schlüsselregelung aus dem Jahr 2009 bezeichnete Treibhausgase wie CO₂ als Gefahr für die öffentliche Gesundheit. Zeldin kündigte an, diese wegfallen zu lassen. Eine Deregulierung, die jährlich Einsparungen von über 50 Milliarden US-Dollar verspricht und als größte in der US-Geschichte bezeichnet wird.

Seine wichtigste Aufgabe, wie im EPA-Programm beschrieben: eine „Agenda zur Wiederherstellung der Größe der amerikanischen Wirtschaft aggressiv vorantreiben“. Dazu gehören Energieunabhängigkeit, Automobilindustrie, KI-Technologie und Bürokratieabbau.

In diesem Sinne strebt er die „Entmachtung der Wissenschaftsabteilung“ an. Sowohl Budgets als auch Mitarbeiter im Forschungsbereich (Office of Research & Development) wurden stark gekürzt, alle sogenannten Umweltgerechtigkeits-Programme gestrichen und Fördermittel eingefroren.

Zeldin selbst erklärte in einer Senatsanhörung, er glaube zwar, dass der Klimawandel real sei, kritisierte jedoch die bisherigen Regulierungen als ideologisch verzerrt und wirtschaftsschädlich. Er wurde von Präsident Donald Trump nominiert und mit einer Mehrheit von 56 zu 42 Stimmen im Senat bestätigt, darunter übrigens auch von drei demokratischen Senatoren.

Jetzt also räumt Lee Zeldin mit dem zentralen Dogma der Klimapolitik auf – der Einstufung von Kohlendioxid (CO₂) als Schadstoff. Was für Klimaaktivisten einem Sakrileg gleichkommt. Die schrien auch postwendend auf, sehen sie doch ihre Pfründe davonschwimmen.

Dies wird sich für die amerikanische Wirtschaft und Energieversorgung als Befreiungsschlag erweisen. Denn damit stellt sich die US-Regierung unter Donald Trump erneut gegen eine Ideologie, die ganze Industriezweige knebelt, Energiepreise in die Höhe treibt und zugleich dem Fortschritt Fesseln anlegt.

Denn es ist schier unglaublich, was ein „klimaindustrieller Komplex“ seit Jahrzehnten aufgezogen hat: Kohlendioxid in westlichen Industrieländern als Feindbild Nummer eins aufzubauen. CO₂ sei ein „klimaschädliches Gas“, verantwortlich für „Erderhitzung“ und Umweltkatastrophen. Dass es sich dabei um ein geruchloses, unsichtbares, ungiftiges Gas handelt, das Pflanzen zum Leben brauchen und das jeder Mensch beim Ausatmen produziert, wurde zur Nebensache erklärt.

CO₂ ist kein Schadstoff, sondern der elementare Grundstoff für das Leben auf der Erde. Die Photosynthese wäre ohne den wichtigen Baustein CO₂ nicht möglich. Es ist das, was Pflanzen wachsen lässt, Sauerstoff erzeugt, die Nahrungsketten aufrechterhält. Ohne CO₂ kein Leben.

Schon 2013 hatte Tichys Einblick ausführlich in der Reportage „Das arme Molekül CO₂“ mit Fakten und letztlich Schulwissen mit dem grünen Dogma aufgeräumt.

Nun kommt Zeldin – und will genau dort ansetzen. Seine Botschaft ist klar: Die Grundlage, auf der unzählige US-Klimagesetze beruhen, die Einordnung von CO₂ als „public danger“, als öffentliche Gefahr, soll gestrichen werden. Damit würden auch viele Regulierungen ihre Grundlage verlieren, die unter Obama eingeführt wurden und später von Biden wiederbelebt worden sind.

Trump hatte schon bei seinem Amtsantritt angekündigt, mit dem „Klimamärchen“ aufzuräumen. Nun folgt die konkrete Umsetzung. Das sei, so Zeldin, der Anfang vom Ende eines religiösen Dogmas. Das ist mehr als ein Donnerschlag. Damit wirft die Trump-Administration alles über den Haufen, was die Energieversorgung zum Einsturz bringen sollte und große Teile der Wirtschaft schwer beschädigte.

Die Folgen sind dramatisch – im positiven Sinne. Denn Energie ist nicht irgendeine Ware. Sie ist der Grundpfeiler jeder industriellen Wertschöpfung. Teure Energie bedeutet: unproduktive Arbeit, sinkende Wettbewerbsfähigkeit, Deindustrialisierung. Billige Energie hingegen – sei es aus Kohle, Gas, Öl oder Kernkraft – bedeutet: Produktivität, Wachstum, Wohlstand. Wer den CO₂-Ausstoß massiv verteuert, belastet damit fast jede Form von wirtschaftlicher Aktivität. Insofern wirkt „Klimaschutz“ wie eine gigantische Bremsanlage auf die gesamte Ökonomie.

Trump hatte auf seinem Rückflug von seinen denkwürdigen Auftritten in Schottland noch einmal betont: „Wir fangen an, viele Windräder abzureißen. Sie funktionieren nicht. Sie sind schlecht und sie sind zu teuer.“ Seine Worte zielen auf ein weiteres Glaubensbekenntnis der grünen Transformation: dass angeblich Wind und Sonne genügen würden, um eine stabile und leistungsfähige Energieversorgung sicherzustellen.

Tatsächlich aber funktioniert keine moderne Volkswirtschaft mit wetterabhängiger Stromerzeugung. Ohne Speicher, ohne Grundlast, ohne steuerbare Kraftwerke wird aus der Versorgung ein Glücksspiel. Die Folge: Staaten wie Deutschland müssen immer häufiger Reservekraftwerke aktivieren oder Strom aus dem Ausland einkaufen, oft aus Kohle- oder Atomkraft.

Was für die USA die Freisetzunng wirtschaftlichen Potentials bedeutet, wird Europa weiter fesseln: Während sich in Washington die Schleusen öffnen für billige, verfügbare Energie, verstrickt sich Brüssel in einem kleinteiligen Dschungel aus CO₂-Bepreisung, Emissionshandel, Förderregeln, Verboten und Greenwashing.

Die Energiepreise in Deutschland liegen rund dreimal höher als in den USA. Ganze Industriezweige wie die Chemie- oder Aluminiumproduktion wandern ab – oft genau dorthin, wo Energie nicht verteufelt, sondern genutzt wird.

Von der CO₂-Hysterie profitiert haben indessen Betreiber von Wind- und Solaranlagen, Berater- und Zertifizierungsbüros sowie NGOs und Umweltlobbyisten. Weiterer Profiteur ist die Bürokratie, die sich mit neuen Regulierungs- und Überwachungsaufgaben betraut sah. Medienhäuser haben sich tatkräftig am Schüren der Panik beteiligt und konnten mit Klimapanik-Schlagzeilen auftrumpfen.

Die großen Verlierer sind hingegen der Mittelstand, energieintensive Industrien, und letztlich der Verbraucher, der steigende Strom- und Spritpreise stemmen muss, und der Steuerzahler.

Die Absurdität liegt auf der Hand: Noch nie in der Geschichte der Menschheit ist jemand auf die Idee gekommen, Luft zu besteuern. Doch genau das geschah mit der Einführung von CO₂-Zertifikaten und Abgaben.

Und damit nicht genug: Ganze Erzählwelten wurden erschaffen – mit Kipppunkten, Weltuntergangsszenarien, Schulstreiks und Fernsehpredigern.

Doch nun scheint es, als würde die Trump-Administration diese Welt wieder vom Kopf auf die Füße stellen. Es wäre eine Rückkehr zu naturwissenschaftlicher Klarheit, zu ökonomischer Rationalität – und zu politischer Nüchternheit. Wer die Grundlage der CO₂-Regulierung kippt, gibt nicht nur der Wirtschaft Luft zum Atmen, sondern entzieht auch einem ganzen Klima-Komplex den Boden.

Die ideologische Transformation – so Zeldin – war ein Irrweg. Jetzt geht es darum, wieder zu funktionierenden Grundlagen zurückzukehren. Die USA senden ein klares Signal: Der Klima-Industrie-Komplex wird in seine Schranken gewiesen. CO₂ ist kein Feind, sondern ein Freund.

Und genau das könnte – jenseits aller politischen Streitigkeiten – die produktivste Nachricht seit Jahren sein. Irgendwann wird sie auch nach Europa schwappen.


Welches sind nun die „gestrandeten Vermögenswerte“?

Chris FreyJuli 24, 2025

Welches sind nun die „gestrandeten Vermögenswerte“?

Francis MentonMANHATTAN CONTRARIAN

Wie schnell sich die Dinge ändern. Erst vor zwei Jahren, im Jahr 2023, schrieb ich Beiträge, in denen ich lange Listen mit Zitaten von Klimaaktivisten zusammenstellte, die davor warnten, dass alle für die Produktion von Kohle, Öl und Gas genutzten Anlagen bald veraltet und „gestrandet“ sein würden. Schließlich seien Wind- und Solarenergie (angeblich) billiger und sauberer für die Stromerzeugung, die dann alles und jeden mit Strom versorgen könne. Wer also dumm genug war, weiter in die Produktion fossiler Brennstoffe zu investieren, würde alles verlieren. Hier ist ein solcher Beitrag vom Juni 2023, und hier ein anderer vom Februar 2023.

Wenn Sie heute nachschauen, finden Sie auch 2025 noch Vorhersagen, dass fossile Brennstoffe in Kürze „gestrandet“ sein werden. (Hier ist eine von Bloomberg vom 6. März: „Investors Risk $2.3 Trillion of Stranded Fossil Fuel Assets“). Aber solche Vorhersagen werden immer seltener. Viel wahrscheinlicher ist es, dass große Teile, wenn nicht sogar das gesamte Geschäft der „erneuerbaren“ Stromerzeugung aus Wind und Sonne „stranden“ werden.

Betrachten Sie die neuesten Nachrichten aus UK. Die derzeitige Labour-Regierung von Keir Starmer, erst vor einem Jahr gewählt, hat rekordverdächtig niedrige Zustimmungswerte. Eine YouGov-Umfrage vom Mai ergab, dass die Labour-Partei in der Bevölkerung nur 23 % Zustimmung findet, während die Reformpartei von Nigel Farage auf 32 % kommt (und die Konservativen auf 16 %). Mit anderen Worten: Bei den nächsten Wahlen könnte die Reformpartei durchaus die Oberhand gewinnen. In der Zwischenzeit hat die Reformpartei mit dem früheren parteiübergreifenden Konsens zugunsten von „Netto-Null“ gebrochen, auch bekannt als endlose Subventionen für Wind- und Solarenergie.

Vor zwei Tagen, am 16. Juli, schrieb der stellvertretende Vorsitzende der Reformpartei Richard Tice an die Chefs der britischen Unternehmen für erneuerbare Energien mit der Information, dass eine von Nigel Farage geführte Reformregierung die Subventionen für Wind- und Solarenergie stoppen würde. Hierist eine Kopie eines solchen Briefes, den Tice an Greg Jackson, CEO von Octopus Energy, geschickt hat; und hier ist eine Pressemitteilung vom 17. Juli von Net Zero Watch, in der Tice‘ Initiative bekannt gemacht wird. Tice warnt in seinem Brief die Windkraftentwickler ausdrücklich davor, dass eine künftige Reformregierung die Subventionen nicht fortsetzen wird, wenn sie in der nächsten Runde der von der Labour-Regierung beschlossenen „AR7“-Subventionen gewährt werden:

Lassen Sie es mich klar sagen: Wenn Sie sich an AR7 beteiligen, tun Sie dies auf eigenes Risiko. Der politische Konsens, der Ihre Branche fast zwei Jahrzehnte lang beschützt hat, zerbricht. Reform UK wird nicht an die Annahmen oder Verpflichtungen dieser gescheiterten Labour-Regierung gebunden sein.

Und aus der Presseerklärung von Net Zero Watch:

Richard Tice hat absolut Recht, wenn er die Bauunternehmer darauf hinweist, dass alle neuen Investitionen unter einer Reformregierung zu „stranded assets“ werden. . . . Das eigentliche Problem bei den erneuerbaren Energien ist nicht das politische Risiko, sondern die Natur selbst: die physikalischen und wirtschaftlichen Grundlagen, die Wind und Sonne von Natur aus unwirtschaftlich machen. Die Branche wurde auf Subventionen aufgebaut, nicht auf Marktgrundlagen. Nach jahrzehntelangen Subventionen für Windkraftanlagen können es sich die Verbraucher nicht mehr leisten, die Rechnung zu bezahlen. Politiker können sich nicht über die Physik oder die Ökonomie hinwegsetzen – ganz gleich, wie sehr sie das Scheitern subventionieren.

Die Vorhersage, dass Wind- und Solaranlagen „gestrandet“ werden, unterscheidet sich grundlegend von der vergleichbaren Vorhersage für Anlagen in fossilen Brennstoffen. Das liegt daran, dass Wind- und Solargeneratoren ausschließlich durch die Subventionen der Steuerzahler entstanden sind. Ohne diese Subventionen sind sie unwirtschaftlich und werden in dem Moment wertlos, in dem die Subventionen gestrichen werden. Im Gegensatz dazu sind die Anlagen für fossile Brennstoffe auch ohne staatliche Unterstützung wirtschaftlich. Die Vorhersage, dass fossile Brennstoffe „gestrandet“ sein werden, basiert auf der Annahme, dass die Regierungen in ihrem Eifer, die CO₂-Emissionen zu stoppen, diese Anlagen absichtlich zerstören werden. Das bedeutet aber, dass die Regierungen den Krieg gegen fossile Brennstoffe fortsetzen werden, selbst wenn klar wird, dass die Alternativen viel teurer sind und die Verbraucher gezwungen sind, die Kosten für die steigenden Energiepreise zu tragen. Meine Prognose ist, dass selbst die verrücktesten Regierungen in ihren Bemühungen nachlassen werden, die Unternehmen für fossile Brennstoffe zu zerstören, wenn die Kosten dafür immer deutlicher werden.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Hier in den USA haben die Trump-Regierung und der Kongress mit dem „One Big Beautiful Bill Act“ ein offensichtliches Enddatum für Subventionen für neue, noch nicht begonnene Wind- und Solarprojekte festgelegt. Sie haben jedoch nicht damit gedroht, Subventionen für Wind- und Solarprojekte zu streichen, die auf der Grundlage einer Zusage von Subventionen (insbesondere Steuergutschriften) während der Nutzungsdauer der Anlagen gebaut wurden. Für die Eigentümer bestehender Wind- und Solaranlagen scheint es also Grund zur Hoffnung zu geben, dass ihre Investitionen nicht gestrandet sind. Aber das ist keine sichere Sache. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie die Investitionen in Wind- und Solaranlagen scheitern können, selbst wenn die bestehenden Subventionen in der derzeitigen Höhe beibehalten werden. Es könnte sich zum Beispiel herausstellen, dass Wind- und Solaranlagen mehr Wartung benötigen als erwartet, um weiter zu laufen; und wenn die Regierungen nicht bereit sind, die Subventionen zu diesem Zeitpunkt zu erhöhen, werden die Anlagen stranden. Wenn das Ende der Subventionen für Wind- und Solaranlagen den Bau dieser Anlagen beendet, werden auch die Investitionen in Anlagen wie Fabriken zur Herstellung von Windturbinenblättern stranden.

Ein weiterer Punkt, der geschehen kann und sollte ist, dass die Netzbetreiber im ganzen Land die Märkte, auf denen sie Strom von Kraftwerksbetreibern erwerben, so umstrukturieren sollten, dass das Netz nur noch Strom kauft, der auch abrufbar ist. Eine solche Reform – die sehr wünschenswert ist – würde alle Wind- und Solarstromerzeuger auf der Strecke lassen.

Zurück im Öl- und Gasgeschäft boomt das Geschäft. Die Öl- und Gasproduktion erreicht jährlich neue Rekorde. Die Nachfrage nach zuverlässiger Energie steigt weiter. Jeder, der glaubt, dass diese Anlagen „stranden“ werden, macht sich Illusionen.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/07/19/which-are-the-stranded-assets-now/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

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Samstag, 14. Juni 2025, Berliner Zeitung

Wind- und Solarenergie als seligmachende, umwelt- und „klimaneutrale“ Zukunftstechnologien

Wo Licht ist, ist auch Schatten

Di, 15. Juli 2025

Jeder heiße Tag im Sommer wird derzeit in den regierungsbegleitenden Medien apokalyptisch dramatisiert und mit dem Klimawandel durch steigenden CO2-Anteil der Luft begründet. Regionale Besonderheiten für verschiedenes Wetter gab es immer. Heutzutage kommen mit dem exzessiven Ausbau von Wind- und Solaranlagen weitere Faktoren hinzu.

Heizen mit Photovoltaik

Wind- und Solarenergie werden uns als seligmachende, umwelt- und „klimaneutrale“ Zukunftstechnologien beschrieben. Sie wären emissionsfrei, von negativen Wirkungen ist nicht die Rede. Dabei ist jedem nüchtern und nicht interessengeleitet denkenden Menschen klar, dass jede Energietechnologie Auswirkungen auf die Umwelt hat. Wo Licht ist, ist auch Schatten. Mit dieser Aussage tritt man aber sehr nah an die Abbruchkante der deutschlandtypischen Schwarz-Weiß-Diskussion, die Gegenmeinungen kaum zulässt und Wissenschaft für abgeschlossen erklärt. Das führt zu ideologischer und pseudoreligiöser Sicht, die den gegenwärtigen Absolutismus der Klimadiskussion eigen ist. Gut bekannt aus DDR-Zeiten ist mir die Frage „auf welcher Seite der Barrikade stehen Sie denn?“, die man schon zu hören bekam, wenn vorsichtig Kritik am bestehenden System geäußert wurde.

Tagebaue, Bergwerke und Stauseen zeigen deutlich die Auswirkungen von Energietechnologien, heute auch landschaftsfressende Wälder von Windkraftanlagen (WKA). Die Photovoltaik (PV) hingegen erfreut sich in der Bevölkerung relativ großer Sympathie. Die Platten liegen einfach so auf Dächern und Freiflächen herum, machen keine Geräusche und blinken nicht, abgesehen von einigen Reflexionen stören sie optisch nicht. Sie schaden anscheinend der Tierwelt nicht, jedenfalls häckseln sie keine Fluglebewesen. Dass Freiflächenanlagen der Biodiversität schaden, Feldlerchen und anderen Wiesenbrütern Lebensraum nehmen und auch eine Insektenfalle sein können (die die spiegelnden Platten als Wasser deuten und ihre Eier ablegen wollen), fällt vordergründig nicht auf. Fledermäuse trinken im Flug und können die spiegelnden Platten mit einer Wasseroberfläche verwechseln. Eidechsen dagegen gefällt die sommerliche trockene Hitze unter den Platten.

Plattenheizkörper im Sommer

Wie wirken Freiflächen-PV-Anlagen im Vergleich zu natürlichen Flächen? Auf einer Wiese oder Offenland wird das Licht diffus gestreut und hilft, die Bodenfunktionen zu erfüllen: Photosynthese, Erwärmung, Verdunstung von Wasser. Nur wenig Licht wird reflektiert, Wärme wird gespeichert und nachts wieder abgegeben, es gibt einen natürlichen Temperaturausgleich. Ähnlich verhält es sich mit den Wäldern, die durch die Verschattung vor allem Temperaturspitzen dämpfen und Wasser speichern.

Bei PV-Anlagen werden maximal 20 Prozent des Sonnenlichts, im Durchschnitt eher weniger, in Strom umgewandelt. Die nicht umgewandelte Energie geht, von etwas reflektierter Strahlung abgesehen, fast vollständig in Wärmeenergie über. Die Temperatur der Paneele liegt zwischen 20 und 25 Grad über der der Umgebung. Ging man früher von etwa 60 Grad maximaler Oberflächentemperatur im Sommer aus, sprechen Insider heute von bis zu 100 Grad, die an windstillen Hitzetagen erreichen werden können.

Warme Luft steigt nach oben, über den PV-Flächen bildet sich eine Warmluftglocke. Es kommt zu einer Luftzirkulation, die kühle und feuchtere Bodenluft aus der Umgebung nachzieht, was zu einer örtlichen Erwärmung und Trocknung führt.

Wie verhalten sich die Temperaturen konkret? Hier als Beispiel eine Fläche von etwa sechs Hektar einer PV-Fläche, das Foto entstand im August 2024 um die Mittagszeit.

Das gleiche Foto mit Infrarotfilter zeigt folgendes Bild:

Die Lufttemperatur betrug 22 Grad, um die Anlage war sie zwei bis drei Grad höher. Die Temperaturunterschiede zwischen der rechten und linken Seite der Anlage lassen verschiedene Typen von Paneelen mit verschiedenen Wirkungsgraden vermuten. Auf der rechten Seite sind einige inhomogene Stellen an der Überwärmung zu erkennen.

Mit höheren Umgebungstemperaturen steigen auch die Paneeltemperaturen.

Mehr Wärme in der Wärme

Wie viel Wärme wird emittiert? Sehen wir uns beispielhaft die Anlage in Neuhardenberg (Brandenburg) an. Sie belegt 240 Hektar, etwa 340 Fußballfelder, und ist mit einer installierten Leistung von 155 Megawatt peak (MWp) – also bei optimalem Sonnenstand – eine der größten im Land. Es existieren aber noch deutlich größere (Witznitz bei Leipzig – 500 ha).

Die elektrische Leistung der Paneele ist temperaturabhängig, bei starker Sonneneinstrahlung und hoher Umgebungstemperatur steigt die Temperatur der Platten auf über 60 Grad. Das lässt die Stromausbeute um 20 Prozent sinken, also den Wirkungsgrad auf etwa 16 statt 20 Prozent. Ein umso größerer Teil des Sonnenlichts – 84 Prozent – geht in die Erwärmung der Platten über. Wenn also zu diesem Zeitpunkt (mittags) 16 Prozent in Strom umgewandelt werden (130 MW), emittieren die Paneele eine Wärmeleistung von 682 MW in die Umgebung.

Das sind etwa 10 Prozent der insgesamt in Berlin installierten Fernwärmeleistung, die von dieser Anlage in Neuhardenberg im Hochsommer in die Umgebung emittiert wird. Die Wirkung entspricht einem riesenhaften Plattenheizkörper, der die ohnehin warme Umgebung weiter aufheizt.

Die Beweislast, dass diese Wärmeemission einer PV-Freiflächenanlage keine negative Umweltwirkung hat, dürfte bei den Protagonisten der Energiewende liegen.

Abends und nachts kühlen die Paneele durch Luftströmung auf der Ober- und Unterseite schnell aus, die Wärmespeicherung ist im Vergleich zu natürlichem Boden gering.

Im Verbund mit der Klimawirkung von Windkraftanlagen, die uns -zigtausende von Windkraftanlagen in Deutschland und Europa bescheren, ändert sich das regionale Klima. Bisher schon trockene Regionen im Osten Deutschlands trocknen weiter aus.
Im Gegensatz zu Dachanlagen, die ökologisch tote Flächen belegen, zerstören PV-Freiflächenanlagen unmittelbar die Natur und vor allem die klimaregulierende Wirkung der Landschaft, sie reduzieren Biodiversität und produzieren Strom zu Zeiten, in denen ohnehin zu viel im Netz ist. Kein Investor wird jedoch verpflichtet, in gleichem Maß Stromspeicher oder Backup-Kraftwerke zu bauen. Die Gewinne streichen die Investoren ungeschmälert ein, während die Systemkosten und der Aufwand für den immer weiter nötigen Netzausbau sozialisiert werden. Grüner Kapitalismus in Reinkultur.

Als Kompromiss wird die so genannte Agri-PV heftig beworben. Dies ist eine Kombination, bei der zwischen senkrecht angebrachten, aufgeständerten oder in größeren Abständen aufgebauten PV-Modulen Landwirtschaft betrieben werden kann. Der Kompromiss besteht darin, dass weniger Strom produziert wird, als bei einer vollflächig belegten Anlage und weniger landwirtschaftlicher Ertrag eingefahren wird, als bei reiner Feldwirtschaft. Es handelt sich nicht, wie oft behauptet, um eine Doppelnutzung (das Sonnenlicht kann nur einmal genutzt werden), sondern um eine kombinierte Nutzung, die in jedem Fall naturverträglicher ist, als die geschlossene Spiegelfläche.

Aber auch hier gibt es Licht und Schatten, im wahrsten Sinne des Wortes. Im Sommer ist die teilweise Verschattung der Anbaufläche von Vorteil, die Fläche trocknet nicht so schnell aus und es ist trotzdem genug Licht für das Pflanzenwachstum vorhanden. In den dunklen Monaten hingegen trocknet diese Fläche kaum aus, im Frühjahr erwärmt sich der Boden langsamer, Pflanzenwachstum wird gehemmt. Er ist ideales Gebiet für Flechten und Moose, die anderen Bewuchs zurückdrängen.

Wie überall bei den „Erneuerbaren“ geht es auch bei der Freiflächen-PV nicht ums „Klima“, sondern um Geld. Pachtpreise von bis zu 5.000 Euro pro Hektar und Jahr sind über Vertragslaufzeiten von 30 Jahren eine sehr gute Einnahme, der sich fast kein Flächenbesitzer verweigern wird. Neuanlagen unterliegen nunmehr jedoch dem so genannten Solarspitzengesetz, wonach die Anlagen abregelbar sein müssen und die Vergütung bei negativen Marktpreisen entfällt. Damit dürfte das Investoreninteresse gedämpft werden.

Wer heizt noch?

Vermutlich ist bei einigen progressiven Energiewendern beim Lesen bis zu diesem Absatz schon der Blutdruck gestiegen und sie wollen einwerfen, dass auch Industrie und konventionelle Kraftwerke Wärme emittieren. Das ist richtig, widerspricht aber nicht den Ausführungen zur Freiflächen-PV. Industrielle Abwärme ist zum großen Teil unvermeidbar, aber mit weitergehender Deindustralisierung auf dem Weg von der Habeck-Rezession in die Merz-Depression und insbesondere mit der Abwanderung energieintensiver Industrie nimmt diese Wärmemenge ab.

Konventionelle Kondensations-Kraftwerke werden mit einem Wirkungsgrad von 35 bis 43 Prozent betrieben, das heißt, bis zu zirka zwei Drittel der eingesetzten Energie müssen als Wärme abgeführt werden. Jedoch wird der größte Teil der Wärme nicht an die Umgebungsluft abgegeben, sondern bei Anlagen mit Nasskühltürmen über die Verdunstungswärme des Kühlwassers, bei Anlagen an Fluss- oder Küstenstandorten über das Fluss- oder Seewasser. Auch hier gilt der Trend – es werden immer weniger Anlagen.

Wenn es künftig noch mehr heiße Sommertage gibt und mehr Trockenheit, kann das Folge des Klimawandels sein und regional direkte Folge des exzessiven Ausbaus von Wind- und Solaranlagen, die eigentlich eines verhindern sollten – eine weitere Erwärmung. Sie schaden mehr, als sie nutzen, aber es lässt sich prächtig damit Geld verdienen.

Mit freundlicher Unterstützung von www.luftaufnahmen-lausitz.de
Weiteres Material zur Wirkung von PV-Anlagen: https://www.energiedetektiv.com


Das ABC von Energiewende und Grünsprech 113 – Winddiebstahl

Von Frank Henning

Weniger Wind

Fr, 4. Juli 2025

Täglich werden wir mit Begriffen konfrontiert, die im Ergebnis einer als alternativlos gepriesenen Energiewende verwendet werden oder durch sie erst entstanden sind. Wir greifen auch Bezeichnungen auf, die in der allgemeinen Vergrünung in den Alltagsgebrauch gehen – in nichtalphabetischer Reihenfolge.

W wie

Winddiebstahl, der

Wind ist bewegte Luft. Kann man sie stehlen? Etwas platt könnte man sagen, klar, heute ist alles möglich. Aber wer wird geschädigt, wer ist das Opfer?

Das erste Quartal 2025 gilt in Deutschland als das windschwächste seit 50 Jahren.Das betrübt die Betreiber von Windkraftanlagen (WKA), die zwar optimale politische, wirtschaftliche und juristische Bedingungen zur Gewinnerzielung in Deutschland haben, die aber nach wie vor vom Wettergott abhängig sind. Über die Ursachen des sogenannten „terrestrial stilling“, der tendenziellen Abnahme der Windgeschwindigkeit in Europa, wird international geforscht, eine eindeutige Antwort gibt es nicht.

Drei Erklärungen sind möglich. Zunächst – wen wundert’s – kann es der globale Klimawandel sein. Eine schnellere Erwärmung der Polregion gegenüber südlicheren Gebieten führt zu geringerer Temperaturdifferenz und eventuell zu weniger Wind. Die zweite Möglichkeit wäre die Windbremsung angesichts der Menge der Anlagen über große Territorien. Es gibt etwa 80.000 WKA in ganz Europa. Beginnend in der Irischen See, in Frankreich und Portugal wird dem aus Hauptwindrichtung west bis nordwest anströmenden Wind Energie entzogen und bei seinem weiteren Weg über den Kontinent wird er weiter gebremst und dadurch immer schwächer.

Schließlich können sich die Anlagen so ungünstig selbst im Weg stehen, dass sie sich, je nach Windrichtung, gegenseitig verschatten. Das wäre bei der Planung der Standorte beeinflussbar, aber in einem Land wie Deutschland, das in der kompletten Fläche und auch in windarmen Zonen mit WKA zugestellt werden soll, ergeben sich zwangsläufig Verschattungseffekte.

Das ist ein großer Ärger für die Branche. In den großen Offshore-Windindustrieparks mit vielen Anlagen sinken die Erträge, wenn die Anlagen in zweiter, dritter oder weiterer Reihe im Windschatten der ersten Anlage stehen und die schon in Drehrichtung verwirbelte Luft abbekommen. Dem kann man dadurch begegnen, dass die Anlagen in der ersten Reihe leicht aus dem Wind gedreht werden, dann wird die Strömung abgelenkt. Damit sinken zwar deren Erträge, aber die dahinter stehenden Anlagen bringen mehr, so dass der Gesamtertrag steigen kann. Das macht natürlich nur Sinn, wenn alle Anlagen den gleichen Betreiber haben.

Wenn also Verschattungseffekte den Betrieb der Anlagen beeinflussen, wie stark beeinflussen sie die Natur? Für Offshore-Windindustrieparks gibt es Erkenntnisse, die deutliche Effekte aufzeigen. So werde die von Winden hervorgerufene turbulente Durchmischung der Wasseroberfläche dutzende Kilometer um den Windpark reduziert, wodurch die natürliche Schichtung des Wassers gestört werde. Das beeinflusse die Planktonproduktion und die Struktur des Nahrungsnetzes und könne Schutzgebiete beeinflussen.

Die sogenannten Waking- oder Nachlaufeffekte können sich auf Distanzen von über 50 Kilometer erstrecken. Das deutsche Ziel, bis 2045 die offshore-Kapazitäten auf 70 Gigawatt (GW) auszubauen (von heute neun), würde die Volllaststundenzahl auf Grund der Verschattungseffekte deutlich senken, zumal auch Großbritannien, Belgien und die Niederlande zubauen wollen. Nebenbei stellt sich die Kosten-, Material- und Baukapazitätsfrage, die ein solches „ambitioniertes“ Ziel ohnehin scheitern lassen wird.

Wenn Anlagen eines Betreibers nun von solchen eines anderen Betreibers verschattet werden, kann es zum Vorwurf eines so genannten Winddiebstahlskommen. Ein seit 2014 betriebener Windindustriepark in Belgien verschlechtere die Erträge niederländischer Anlagen, so der Vorwurf. Vorsatz ist hier nicht zu vermuten, aber die belgischen Offshore-Anlagen bremsen den Wind, bevor er auf die niederländische Küste trifft.

Es gibt keine grenzübergreifende Koordinierung des Ausbaus. Das Problem wird sich mit weiterem Zubau verschärfen. Inwiefern zugesagte Rücksichtnahme das Profitinteresse übersteigt, wird sich zeigen. Die Beeinflussung ist offenbar so stark, dass die niederländische Regierung die Ausschreibung für zwei geplante Offshore-Windindustrieparks wegen mangelndem Investoreninteresse verschoben hat. Widerstand der niederländischen Behörden und Bevölkerung gibt es gegen geplante Anlagen in NRW im Grenzgebiet, nicht wegen diesem Diebstahl, sondern wegen Schattenwurf, Lärmbelästigung und dem Diebstahl an Immobilienwerten. Ein Projekt in der östlichen Lausitz ist am Widerstand der polnischen Seite gescheitert.

Berliner Luft

Auch in Deutschland gibt es Winddiebstahl. Dabei ist Berlin bereits durch diesen benachteiligt. Vor den Toren der Stadt drehen sich, jedenfalls zeitweise, auf der so genannten „Nauener Platte“ etwa 200 WKA. Der dann geschwächte Westwind verringert im Sommer die Kühlung der Stadt und die eigentlich dringende nötige Durchlüftung der Beton- und Steinschneisen. Der an vielen Stellen im öffentlichen Raum abgelagerte Müll bräuchte dringend Sauerstoff für den Verrottungsprozess.

Nun ist der Senat gezwungen, gesetzeskonform Anlagen im Stadtgebiet zu genehmigen. Hintergrund ist das für Stadtstaaten geltende Flächenziel von 0,5 Prozent. Das sind 446 Hektar, die sich in einer durch Bebauung stets verdichtenden Stadt schwer finden lassen. Acht Vorranggebiete wurden identifiziert. Ganze 500 Meter Mindestabstand will man der anliegenden Wohnbevölkerung zugestehen, bei vermutlich 260 Meter hohen Geräten.

Selbst im Grunewald – dem größten städtischen Waldgebiet Deutschlands, das bisher streng geschützt wurde – will man kräftig für die Windkraft holzen lassen. Der altberliner Gassenhauer „Im Grunewald ist Holzauktion“ könnte eine völlig neue Bedeutung bekommen. Diese grüne Lunge der Stadt (der Tiergarten mit seinen hunderten von Holzkohlegrills ist es im Sommer nicht mehr) wird nun ihrerseits zur Windbremse. Und ihre Funktion als Kühler, Wasserspeicher, Lebensraum für Tiere und Menschen und CO2-Senke würde nachhaltig geschädigt.

Da gerät das rotgrün orientierte Berliner Wahlvolk ins Grübeln. Bisher von den direkten Folgen des exzessiven Windkraftausbaus verschont, droht nun persönliche Betroffenheit. Es meldet sich zarter Widerstand, nach dem Motto einerseits und andererseits, der Strom müsse ja irgendwo herkommen. Das ist die ziemlich dümmste Energiewende-Frage, die man überhaupt stellen und die sich jeder selbst beantworten kann, wenn er Windstille in Erwägung zieht. Dass ein Backup oder Speicher nicht mit geplant werden, stört Anhänger der deutschnationalen Energiewende in Berlin nicht.

Welche Lösung gäbe es, den Pelz zu waschen, ohne nass zu werden? Man könne doch weiter draußen bauen, in Brandenburg, so in Straßenumfragen zu hören. Dass der Speckgürtel inzwischen auch sehr dicht bebaut ist und das Land Brandenburg sein 2-Prozent-Flächenziel im Grunde schon erreicht hat, stört die sich gegenüber tumber Landbevölkerung für höher stehend haltenden Großstädter nicht. Was man selbst nicht will, kann man anderen zumuten. Das entspricht dem asozialen Charakter der Energiewende.

In einer öffentlichen Anhörung im Ausschuss für Wirtschaft, Energie und Betrieb des Abgeordnetenhauses Berlin im Februar 2024 ging es zunächst um eine Studie zu Potenzialflächen. Dort forderte der Sprecher der Grünen, zügig mit Nachbarbundesländern wie Brandenburg in Gespräche einzutreten, um bis Ende Mai 2024 einen Staatsvertrag abschließen zu können. Daraus ist nichts geworden, denn die Flächenländer haben ihre eigenen Ziele und Probleme mit renitenter Bevölkerung.

Derzeit decken die in Berlin vorhandenen sechs WKA etwa 0,3 Prozent des eigenen Strombedarfs. Ohne die Anzahl und die Typen der künftigen Berliner WKAs zu kennen, dürfte ein Anteil von höchstens zwei Prozent auch bei Einhaltung des Flächenziels kaum zu erreichen sein. Das hinderte den Grünen-Vertreter in besagter Anhörung nicht an der Aussage, dass die Energiewende auch in Berlin „gestemmt“ werden müsse. Mit ein paar Propellern im Stadtgebiet wird das nichts werden, liebe realitätsferne Grüne.

Als wenig nachbarschaftsfreundlich erweist sich ein vorgesehenes Windkraftareal in Treptow-Köpenick, wo zwar die Abstände zur Berliner Bebauung eingehalten werden, aber nebenan im brandenburgischen Schöneiche die Häuser nur in 600 Meter Entfernung stehen, bei einem sonst in Brandenburg üblichen Abstand von 1.000 Metern. Auch hier kommt es zum Immobilienwert-Diebstahl.

Der Windwasserstoff

Dabei wäre Berlin früher fast Vorreiter einer deutschen Windindustrie geworden. Der Erfinder Hermann Honnef regte im Jahr 1932 den Bau so genannter Reichskrafttürme an, 400 Meter hoher Gittertürme mit mehreren Rotoren und Restaurants oder Cafés im Aussichtsgeschoss. Ein Vorstellungstermin bei Hitler platzte und auch die Wirtschaft zeigte wenig Interesse. Die Schwerpunkte im Reich lagen woanders. Dabei war Honnef aus heutiger Sicht ein Visionär, denn er hatte erkannt, dass die Anlagen zeitweise auch Strom produzieren würden, wenn er nicht gebraucht wird. Dann könne man aus diesem per Elektrolyse Wasserstoff herstellen. Dass dieser fast hundert Jahre alten Idee global niemand folgt, hat fundamentale ökonomische Gründe, die von heute führenden deutschen Energiewendern standhaft ignoriert werden.

In Berlin gibt man sich dauerprogressiv und hatte eine neue Vorreiteridee. Die Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE, die sich damit rühmt, „fossilfreie“ Wohnungen zu bauen, betrieb ein Modellprojekt, ein Wohnhochhaus mit 22 Geschossen am Bahnhof Lichtenberg. Vier WKA sollten auf den Dachecken Grünstrom für die Bewohner und darüber hinaus ins Netz liefern. „Lichtenberg kann hier als deutschlandweites Vorbild für die innerstädtische und verträgliche Errichtung von Windrädern dienen“, so die bezirkliche SPD. Das war im Jahr 2022. Drei Jahre später nun die Erkenntnis, dass die rechtliche und technische Umsetzung sehr komplex ist und das ganze Projekt nach Baugesetzbuch nicht genehmigungsfähig.
Und wieder winkt der Vorreiter von hinten. Drei Jahre Zeitbedarf für keine Genehmigung als Folge eines untauglichen technischen Ansatzes und eines verkrusteten, bürokratischen Systems. Aber die so genannte Klimaneutralität mit -zigtausenden von Genehmigungen wird bis 2045 auf jeden Fall funktionieren. Man muss nur fest glauben.

Die Energiewende krankt am Festhalten an politisch-dogmatisch festgelegten Zielzahlen, in diesem Fall am 0,5-Prozent-Flächenziel. Sinnvoll ableitbare Zahlen eventueller Stromproduktion, die Einbettung des Ausbaus in ein Gesamtsystem, abgestimmt mit dem Netzausbau und dem Bau von Reservekraftwerken, ergeben sich daraus nicht. Es fehlt der Masterplan. Schlichte Gemüter im politischen Raum halten den maximierten Ausbau der „Erneuerbaren“ für wichtiger als ein funktionierendes Gesamtsystem. Die Profitsicherung einer bestimmten Branche steht im Mittelpunkt.

Winddiebstahl und weniger Wind dürften für ein resilientes Energiesystem eigentlich kein Problem sein. Wer aber Energie gezielt verknappt und verteuert und sich den Launen der Natur ausliefert, begeht Diebstahl am Wohlstand des größten Teils der Bevölkerung. Das wird deutliche Folgen für die Zukunft haben, jedenfalls mehr als gestohlener Wind.


Windräder im Märchenwald: Industriezone mitten im Schutzgebiet

Grüne Zerstörung

So, 22. Juni 2025

Das nennt man heute vollen grünen Erfolg: riesige gerodete Flächen, autobahnbreite Zufahrtswege für Schwerlastwagen und gegossene Fundamente aus Stahlbeton inmitten eines der letzten zusammenhängenden Waldgebiete. Breite Schneisen ziehen sich wie offene Wunden durch das grüne Dickicht. Baumstümpfe ragen wie Mahnmale aus dem Boden. Auf einer Fläche, die einst als Kernzone des europäischen Schutzgebiets „Natura 2000“ galt, rollen heute schwere Bagger, lärmende Planierraupen und Tieflader.

Die Rede ist vom Reinhardswald in Nordhessen – einst eine stille Waldwildnis, in der Märchenfiguren der Brüder Grimm zuhause waren – wird derzeit in eine gigantische Windindustrie-Zone verwandelt. Wo einst Eichen und Buchen standen, Bäche gluckerten und Rotmilan und Schwarzstorch lebten, rollen heute Kettenbagger und schwere Planierraupen und reißen tiefe Wunden in die Wälder. Lastwagen transportieren über 100.000 Tonnen Schotter in die Wälder, um die Fundamente für die Straßen aufzuschütten. Über die sollen später schwere, überbreite Tieflader Mastteile, Rotorblätter und Maschinenhäuser für aberwitzig große Anlagen der Windindustrie herantransportieren. Alles im Namen der Energiewende – und mit dem Segen der hessischen Grünen.

Denn was derzeit im „Grimmschen Märchenwald“ geschieht, ist keine Episode aus einem dystopischen Zukunftsroman, sondern politische Realität: 18 Windräder mit jeweils 240 Metern Höhe sollen hier entstehen. Bisher sind über 14 Kilometer neue Schwerlasttrassen in den Wald geschnitten, hunderte Bäume – viele davon über 150 Jahre alt, teils naturnah gewachsen – wurden gefällt.

Tonnenweise Schotter verdichten nun den Waldboden. Ökologische Rücksicht? Fehlanzeige. Selbst seltene Tierarten wie die Mopsfledermaus oder der Rotmilan wurden mit „Ausnahmeregeln“ zur Seite gewischt – offenbar, damit der politische Wille Vorrang vor dem Artenschutz erhält. Verantwortlich für das Projekt: Die „Windpark Reinhardswald GmbH & Co. KG“, ein Zusammenschluss mehrerer Energieunternehmen, in denen meist hessische Politik das Sagen hat.

Erinnert werden muss an die wesentlich Verantwortliche für dieses Umweltdesaster: Das war die Grüne Priska Hinz. Die war von 2014 bis Januar 2024 hessische Umweltministerin – zuvor bereits 1998–1999 in diesem Amt und langjährige Landtagsabgeordnete. Im Januar 2024 schied sie aus Landtag und Ministeramt aus und hinterlässt eine Katastrophe im ältesten Wald in Hessen. Sie war diejenige, die letztlich 2022 die Genehmigung gegen massiven Widerstand aus Bevölkerung, Kommunen und Naturschutzverbänden erteilte. Der Reinhardswald war bis dahin ein sogenanntes FFH-Gebiet, Teil des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000 – jetzt ist er zur Industriefläche erklärt worden.

Der damalige mediale Jubel über „grünen Strom aus dem Märchenwald“ ist heute schalem Schweigen gewichen, wo die dramatischen Konsequenzen sichtbar werden. Mit platten Sprüchen verteidigte Hinz einst im Wiesbadener Landtag die Genehmigung der Windräder im Reinhardswald: „Der Reinhardswald wird nicht zerstört, sondern in einem Teil Windenergie erschlossen. Urwald bleibt erhalten.“ Sie betonte seinerzeit, es handle sich nicht um ein offiziell geschütztes Schutzgebiet und dass für Rotmilan, Fledermäuse und andere Tiere artenschutzrechtliche Prüfungen stattgefunden hätten.

„Klimaneutralität“ bis 2045 sei nur durch maximalen Ausbau erneuerbarer Energie machbar, auch in bewaldeten Vorrangflächen wie dem Reinhardswald, log sie. Laut Hinz blieben 98 Prozent der Landfläche windfrei. Und: Windkraft im Wald stünde dem grün verstandenen Naturschutz nicht grundsätzlich entgegen – noch so ein hanebüchener Hinz-Spruch.

Dass es sich dabei nicht um „ein paar harmlose Windmühlen“ handelt, wird jedem klar, der sich die Dimensionen vor Augen führt: 150 Meter hohe Stahlbetontürme, darauf 90 Meter lange Rotorblätter, Fundamentteller mit bis zu 3.000 Tonnen Beton. Jeder einzelne dieser „Windgiganten“ wiegt mehr als ein Zerstörer der Marine – und bleibt jahrzehntelang in einem empfindlichen Ökosystem verankert. Selbst nach Stilllegung bleiben die Fundamente im Boden, ein Rückbau wird praktisch nie vollständig vollzogen.

Die Windradriesen werden mit massiven Fundamenten verankert, mehrere tausend Tonnen Beton versiegeln dabei den Waldboden dauerhaft. Ihre Rotorblätter durchstreifen die Atmosphäre in Höhen, die mit dem Flugraum von Greifvögeln kollidieren. Schutzmaßnahmen? Fehlanzeige, sagen Kritiker.

Doch nicht nur die Zerstörung der Natur sorgt für Empörung. Immer mehr Studien legen nahe, dass der Nutzen der Windkraft deutlich überschätzt wird – und ihre ökologischen Nebenwirkungen unterschätzt. So warnt eine vielbeachtete Harvard-Studie aus dem Jahr 2020 vor einem Effekt, über den bislang kaum gesprochen wird: Windturbinen können die lokale Lufttemperatur deutlich erhöhen.

„Windturbinen verursachen lokale Temperaturerhöhungen an der Erdoberfläche, indem sie die Luft in Teilen der Atmosphäre durchmischen“, so die Forscher. „Turbinen, die nachts in Betrieb sind, können wärmere Luft aus bis zu 500 Metern Höhe an die Oberfläche ziehen und so die Erdoberfläche erwärmen. Das wirkt sich direkt auf Menschen, Pflanzen und Tiere in der Nähe aus.“

Besonders problematisch: Diese Temperaturerhöhung tritt unmittelbar auf – während der Nutzen durch vermiedene Emissionen erst langfristig wirksam wird. Der Effekt ist zudem lokal begrenzt – das bedeutet: Genau die Regionen, die Windräder bereitwillig „aufnehmen“, zahlen den höchsten Preis. Für die Harvard-Forscher ist klar: Die lokale Erwärmung übertrifft in manchen Regionen sogar den positiven Klimaeffekt durch eine sogenannte „CO₂-Einsparung“.

In einem empfindlichen Ökosystem wie dem Reinhardswald, das von Temperaturgradienten, Bodenfeuchte und einem intakten Mikroklima abhängt, könnte dieser Effekt dramatische Folgen haben: Trockenstress für Bäume, veränderte Wachstumsbedingungen für Pflanzen, gestörte Tierwanderungen.

Die großen Windräder bringen also nicht nur Veränderung in die Landschaft, sondern auch ins Klima vor Ort. Der Wald wird wärmer, trockener – und das ausgerechnet durch eine Technologie, die das Klima retten soll.

Dann stelle man sich brennende Maschinenhäuser der Windräder inmitten dieser Wälder vor. Jeder Feuerwehrmann bekommt Alpträume.

Der Widerstand vor Ort ist entsprechend groß. Bürgerinitiativen wie „Rettet den Reinhardswald“ oder „Märchenland in Not“ protestieren seit Jahren. Die Gemeinde Wesertal hat geklagt, sechs Verfahren liegen derzeit vor dem Verwaltungsgerichtshof in Kassel. Doch gebaut wird trotzdem weiter – offenbar im Vertrauen darauf, dass ein späterer Rückbau unwahrscheinlicher ist als ein erfolgreicher Stopp.

Die Mitglieder der Bürgerinitiativen schäumen: „Der Reinhardswald ist ein empfindliches Ökosystem, in dem sich jegliche Eingriffe weit über die Grenzen der Bauflächen hinweg auswirken. Unzerschnittene Wälder wie der Reinhardswald können nur im Ganzen ihre wichtigen Funktionen aufrecht erhalten kann. Die geplanten Wind-Industriegebiete werden diese Funktionen massiv stören, da sie den Wald mit breiten Zuwegungen, Straßen und bewuchsfrei zu haltenden Wartungsfächen zerstückeln. Last- und Schwerlastfahrten und Beton-Fundamente werden die wertvollen, wasserspeichernden Waldböden auf Jahrzehnte verdichten und versiegeln, wodurch das Ökosystem fragmentiert wird und z.B. Austrocknung weiter begünstigt wird. Im Brandfall können die schwer bis unmöglich zu löschenden Anlagen zudem katastrophale Schäden in Wald und Grundwasser anrichten.“

Die politisch Verantwortlichen ducken sich derweil weg. Von Priska Hinz hört man heute nichts mehr. Auch Bundesgrüne wie Habeck oder Baerbock schweigen zur Zerstörung eines der bekanntesten deutschen Wälder. Und das, obwohl der Reinhardswald sinnbildlich für das steht, was die Grünen einst zu verteidigen vorgaben: Wald, Artenvielfalt, Schutz der Heimat.

Besonders brisant: Mehrere Gemeinden hatten sich ursprünglich an dem Projekt beteiligt, in der Hoffnung auf finanzielle Beteiligung. Doch inzwischen sind viele wieder abgesprungen – zu groß sei die Enttäuschung über den tatsächlichen Flächenfraß, die Kommunikationspolitik der Projektgesellschaft und die drastischen Eingriffe ins Landschaftsbild. Was bleibt, ist Spaltung.

Einen Stopp des weiteren Ausbaus von Windrädern fordert in Niedersachsen gerade eine Inititative. In einer öffentlichen Petition rufen sie zu einer „Anpassung des Gesetzes zur Festlegung von Flächenbedarfen für Windenergieanlagen an Land (WindBG) an den IST-Zustand“ auf, „da bereits zu viele Windkraftanlagen (WKA) installiert sind“.

Einen Windenergieschlüssel zu benutzen, der sich auf eine Zahl stützt, wie viel Landfläche nötig ist, sei nicht zielführend, binde personelle Ressourcen und richte Schäden in Milliardenhöhe an, ganz zu schweigen von der Vernachlässigung von Umwelt- und Naturschutz sowie der Gesundheit, so heißt es in der Petition. Mitzeichner werden noch gesucht.

Von 75 000 Haushalten ist regelmäßig die Rede, die mit Strom aus dem Reinhardswald versorgt werden könnten. Doch bei Flaute liefern die Räder nichts, bei Sturm muss der Strom abgeregelt werden. Und zuletzt war ziemlich häufig Flaute. Bei „Dunkelflaute“ hilft nur der Rückgriff auf Gaskraftwerke oder Atomstromimporte. Die vermeintliche „grüne Lösung“ ist weder verlässlich noch nachhaltig – aber sie zerstört eine Landschaft, die über Jahrhunderte gewachsen ist.

Der Reinhardswald ist mehr als ein Ort: Er ist Symbol, Gedächtnis, Kultur. Hier vermischen sich Naturgeschichte mit Dichtung, Heimatgefühl mit Mythen. Und dass ausgerechnet jene Partei, die sich als Naturschutzpartei versteht, diesen Bruch ermöglicht hat, ist politisch wie moralisch eine grüne Bankrotterklärung.

Als herrsche Rechtlosigkeit

In Teupitz soll ein gigantischer Windpark mitten im Wald entstehen. Ein Bericht über Drückerkolonnen in Brandenburg und die unheimliche Rolle von KI

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JENS BLANKENNAGEL, LUKAS KUITE UND ANJA REICH



Die Stadtverordnetenversammlung sei noch nie so gut besucht gewesen wie heute, sagt Manuela Steyer. Es ist ein Montag Anfang Juni, Steyer ist die Bürgermeisterin von Teupitz, einer Stadt in Brandenburg, 40 Kilometer südlich von Berlin. Auf der Tagesordnung stehen die Pläne der Firma Energiequelle, Windräder in den Wald zwischen Teupitz, Halbe und Freidorf zu stellen. Die Anlagen sind fast 270 Meter hoch, zehnmal höher als die Kiefern des Waldes, die neueste Generation von Windrädern, die sonst nur Offshore gebaut werden. 74 Stück sollen es werden, so viele wie in keinem anderen Wald in Deutschland. Das Gebiet befindet sich mitten im Naturpark Dahme-Heideseen, einem Landschaftsschutzgebiet mit Seen, Quellen, Fließen, wo Rotmilane, Seeadler und Kraniche leben.

Die Stadtverordneten sitzen an einer u-förmigen Tafel, links die Befürworter, rechts die Gegner. Auf Stuhlreihen Leute aus dem Ort. Sie sind aufgewühlt, wütend, wollen wissen: Wer kam auf die Idee, „die Dinger hier in unseren Wald zu stellen“? Ist das überhaupt erlaubt? Wer hat sich dafür eingesetzt? Hat die Gemeinde Mitspracherecht oder wird einfach über die Köpfe der Leute hinweg entschieden?

Ein Mann fordert, die Stadtverordneten, die für die Windräder sind, sollen aufstehen. Nein, sagt die Bürgermeisterin, „so etwas machen wir hier nicht“, sie persönlich sei aber gegen die Windräder im Wald. Der Bürgermeister der Nachbargemeinde Münchehofe, Ralf Irmscher, weist daraufhin, dass das Meinungsbild in der Stadt entscheidend sei. „Das, was die Bürger wollen, das machen wir.“ Ein Stadtverordneter sagt, Außenstehende hätten hier gar nichts zu sagen. Die Bürgermeisterin kontert, sie könne jedem das Wort erteilen.

Eine Stadt unter Druck, so wirkt es, bedrängt von einem Investor, von dem nicht klar ist, warum er auf einen Schlag doppelt so viele Windräder bauen will wie ganz Bayern in fünf Jahren.

Teupitz ist ein extremer Fall, steht aber exemplarisch für viele Wälder in Deutschland, in die Windparks gebaut werden sollen: Fürstenwalde in Brandenburg, elf Anlagen, Horstberg in Hessen, acht Anlagen, Klosterwald in Sachsen, zwölf Anlagen, Ottilienberg in Bayern, elf Anlagen, Teutoburger Wald in Nordrhein-Westfalen, mindestens elf Anlagen.

Und überall gibt es Bürgerinitiativen dagegen, schlagen selbst Befürworter von Windkraft Alarm, warnen davor, aus Wäldern Industrielandschaften zu machen, Schneisen mitten in die Natur zu schlagen, Artenschutz zu missachten. „Man zerstört eine Fläche, die CO2 zerstört, um eine Fläche zu schaffen, die CO2 produziert“, sagt Björn Ellner, Vorsitzender des Naturschutzbundes Brandenburg.

Fragt man die Teupitzer Bürgermeisterin, wann es losging mit den Plänen, sagt sie, gehört davon habe sie zum ersten Mal im Frühjahr 2024 durch Bürger, die Unterschriften dagegen sammelten. Als sie ihren Vorgänger, der damals noch im Amt war, danach fragte, habe der geantwortet, es gebe keine Pläne.

Umso überraschter war Manuela Steyer, als sie ein paar Wochen nach ihrer Wahl eine Einladung zu einem persönlichen Treffen mit Energiequelle bekam, in der stand, die Firma blicke „auf eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Stadt Teupitz“ zurück, die sie gerne fortsetzen möchte. Steyer, die seit 2019 Stadtverordnete ist, hatte von dieser Zusammenarbeit noch nie gehört.

Gründung noch ohne Genehmigung 

Im Oktober fuhr sie mit drei Stadtverordneten in den Firmensitz nach Kallinchen, einem Nachbarort, um die Pläne kennenzulernen, und war wieder überrascht, diesmal darüber, wie weit die Pläne bereits fortgeschritten waren. Die nächste Überraschung erwartete sie bei einer Informationsveranstaltung für Stadtverordnete im November. Ihre Frage an Energiequelle, ob bereits GmbH gegründet worden seien, wurde mit ja beantwortet, dabei hatte die Gemeinde nie eine Zusage für das Projekt gegeben.

Die Veranstaltung für die Stadtverordneten war intern. Bürger durften nicht teilnehmen. Auch auf der Stadtverordnetenversammlung kurze Zeit später sollte das Thema im nichtöffentlichen Teil behandelt werden. Energiequelle-Mitarbeiter baten die Bürgermeisterin um Verschwiegenheit. Die Teupitzer sollten erst von dem Projekt erfahren, nachdem sich die Stadtverordneten darüber geeinigt hatten.

Manuela Steyer stören die Spiele hinter dem Rücken der Bürger. Sie ist 66, hat vor ihrer Pensionierung als Chefsekretärin in einer großen Klinik gearbeitet, gehört wie viele ehrenamtliche Bürgermeister im Osten keiner Partei an, sondern einer Fraktion mit dem Titel „Gemeinsam gestalten“. Sie ist mit dem Ziel angetreten, den Teupitzern das Gefühl zurückzugeben, über die Belange im Ort mitentscheiden zu können, hat jetzt aber manchmal den Eindruck, nicht sie habe die Wahl gewonnen, sondern die Männer von Energiequelle.

Überall tauchen sie auf mit ihren E-Autos, zu zweit oder zu sechst. Auf dem Markt, auf dem Netto-Parkplatz, beim Radrennen. Sie hängen Transparente auf und stecken Flyer in Briefkästen, auf denen schmale Räder im Wind und lachende Kinder zu sehen sind. Ihre weltweit agierende Firma mit 600 Mitarbeitern stellen sie „als kleines Familienunternehmen aus der Nachbarschaft“ vor, laden die Teupitzer ein, doch selbst mal vorbeizukommen. Die Sekretärin heiße Conny und koche hervorragenden Kaffee.

Zur öffentlichen Informationsveranstaltung in der Schulaula brachten sie ihre eigenen Moderatoren mit, erklärten, der Wald sei durch Trockenheit und Brände vom Aussterben bedroht, durch die Schneisen, die sie bauen würden, könnte die Feuerwehr besser durchkommen. Dann warfen sie einen Ausschnitt eines Vorbescheidsverfahrens der Oberen Naturschutzbehörde an die Wand, als sei das Projekt bereits genehmigt.

Der Sprecher der Bürgerinitiative „Gegenwind“, Matthias Rackwitz, erklärte, dass ein Vorbescheid nie erteilt worden sei. „Wir wohnen hier in einer Idylle, gehen Sie woanders hin“, forderte ein Mann.

Die Männer von Energiequelle zogen wie Verlierer aus Teupitz ab, aber nur wenige Tage später schrieben sie der Bürgermeisterin, sie gingen davon aus, „dass sich eine Einigkeit aller Stadtverordneten“ herstellen lasse, wollten eine zweite Informationsveranstaltung in der Schulaula. Als die Bürgermeisterin ablehnte, riefen sie selbst bei der Schulsekretärin an. Da reichte es Manuela Steyer. In einem Offenen Brief an die Investoren verbat sie sich die „Vehemenz, mit der Sie Ihre wirtschaftlichen Interessen der Stadt gegenüber durchsetzen wollen“. Die übergroße Mehrheit der Bürger stehe den Plänen ablehnend gegenüber. Von weiteren Einladungen sei abzusehen. Der Brief wurde von allen sieben Mitgliedern ihrer Fraktion unterschrieben.

Ziel knapp verpasst 

Eine Antwort haben sie nie erhalten. Energiequelle machte einfach weiter, als hätten sie die Genehmigung schon in der Tasche. Fragt man die Firma, ob sie mit so viel Gegenwind gerechnet hätte, schreibt Abteilungsleiter Sebastian Schiersch: „Organisierte Widerstände“ könne es bei allen großen Infrastrukturprojekten geben und seien keine „Bremse“, sondern „fester Bestandteil einer auf demokratischen Werten basierenden Zusammenarbeit“. Und dann schreibt er noch: „Über eine Übersendung des Entwurfs Ihres Artikels für uns zum Gegenlesen wären wir sehr dankbar und verbleiben mit herzlichen Grüßen“.

Um den Grund für die Gelassenheit zu verstehen, muss man ins Jahr 2022 zurückgehen, als das „Gesetz zur Erhöhung und Beschleunigung des Ausbaus von Windenergieanlagen an Land“ beschlossen wurde. Deutschland sollte unabhängig werden vom russischen Gas, Kernkraft und Braunkohle, der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch bis 2030 auf mindestens 80 Prozent steigen, jedes Bundesland im Schnitt zwei Prozent der Landesfläche als Vorranggebiete für Windkraft ausweisen.

Herauszufinden, welche Gebiete geeignet sind, dauert lange, es gibt viele Ausschlusskriterien, Schall und Schattenwurf müssen beachtet, Artenschutzgutachten erstellt werden. Im Sommer 2024 beschloss die Ampelregierung deshalb, dass Investoren Vorbescheide für neue Standorte beantragen können, auch wenn diese gar nicht in Vorranggebieten liegen. Wie das in Halbe-Teupitz.

Carsten Maluszczak, Chef der Regionalen Planungsgemeinschaft Lausitz-Spreewald, sagt der Berliner Zeitung: „Die beiden betroffenen Flächen können nach jetzigem Stand nicht in die künftigen Vorranggebiete für Windkraft aufgenommen werden. Denn es handelt sich um ein Landschaftsschutzgebiet und das ist bei uns ein Ausschlusskriterium.“

Nach dem Beschluss vom Sommer 2024 ging eine Flut von Anträgen ein, in Brandenburg allein „eine dreistellige Anzahl innerhalb weniger Wochen“, wie das Landesamt für Umwelt mitteilt. In den „allermeisten Fällen“ hätten „die beantragten Windenergieanlagen außerhalb gültiger oder geplanter Vorranggebiete gelegen“.

Auch Energiequelle stellte einen Antrag, aber bevor darüber entschieden werden konnte, war die Sache mit den Vorbescheiden schon wieder gestoppt. Am 31. Januar 2025 beschloss der Bundestag das „Gesetz für mehr Steuerung und Akzeptanz beim Windenergieausbau“. Darin heißt es, über Vorbescheide sei nicht mehr zu entscheiden, „wenn der Vorhabenstandort außerhalb von ausgewiesenen Windenergiegebieten oder in Aufstellung befindlichen Windenergiegebieten liegt“.

Energiequelle hatte ihr Ziel knapp verpasst, könnte aber trotzdem mit ihren Plänen durchkommen. Denn das im Wahlkampf in aller Eile zusammengeschusterte Moratorium hat ein Schlupfloch. Ein Anwalt, der Projektierer bei der Umsetzung von Windparks berät, sagt der Berliner Zeitung: „Rechtlich ist überhaupt nicht klar, was ein in Aufstellung befindliches Windenergiegebiet ist.“ Wenn die Regionalplanung noch nicht abgeschlossen sei, sei es also völlig offen, ob sich ein bestimmtes Gebiet „in Aufstellung“ befinde oder nicht.

Sätze, die einem den Kopf sprengen, über ein Gesetz, das ein anderes Gesetz aufheben sollte und sich nun als fehlerhaft herausstellt. Als herrsche in Deutschlands Wäldern Rechtlosigkeit. Spätestens jetzt begreift man, was die Ampelregierung für ein Chaos hinterlassen hat. Und wie schwer es für kleine Gemeinden wie Teupitz ist, den Überblick zu behalten und sich zur Wehr zu setzen.

Als sei das nicht genug, gibt es noch ein anderes Gesetz, redet auch noch die EU mit. Sie hat im Dezember 2022 eine Notfallverordnung „für einen beschleunigten Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien“ verabschiedet. Der EU-Energieministerrat beschloss die „EU-NotfallVO“ ohne parlamentarische Abstimmung als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine. Artenschutzgutachten mussten nicht mehr erstellt werden, der Schutz der Natur hatte keinen Vorrang mehr. Prinzipien wurden über Bord geworfen, um Europa vor Russland zu retten.

Auf diese Verordnung bezieht sich der neue Antrag von Energiequelle. Die Investoren präsentieren ihn auf der Stadtverordnetenversammlung Anfang Juni. Er müsse bis zum 30. Juni 2025 gestellt werden, sagt der Projektleiter Vincent Wahrenburg. Dann laufe die Notfallverordnung aus.

Das ist die nächste Hiobsbotschaft. In Teupitz war die EU-Verordnung, die eigentlich schon vor einem Jahr auslaufen sollte, zwar bekannt. Die Gemeinde ging aber davon aus, dass das Moratorium der Bundesregierung von Februar gilt und Energiequelle den Windpark nur bauen kann, wenn die Stadt das beschließt. Vor der Abstimmung darüber sollte es eine Bürgerbefragung im Ort geben, dafür war extra die Satzung geändert worden.

Ein Stadtverordneter fragt den Projektleiter, ob er das nicht unanständig fände, sich auf ein Gesetz zu berufen, das in wenigen Tagen auslaufe. Nein, unanständig sei das nicht, sagt der, sie würden sich ja an alle Auflagen halten. Statt 74 Windrädern würden aber nur noch 55 gebaut werden, 29 in Halbe, 26 in Teupitz. Die Entfernung der Windräder zum Wohngebiet sei von 1000 auf 1600 Meter erhöht worden. „Keine Schallbelastung, kein Schlagschatten mehr.“

Es soll wohl eine gute Nachricht sein, aber die Freude hält sich in Grenzen. Manuela Marchetzky, Sprecherin der Bürgerinitiative, sagt, dass es keine Störgeräusche und Schlagschatten gebe, hätte Energiequelle schon beim letzten Mal behauptet, als der Abstand noch kleiner war. Was denn nun stimme? Ein Mann sagt: „Lassen Sie Ihre Finger von unserem Landschaftsschutzgebiet, von unserer Heimat.“

In der ersten Reihe steht ein hagerer Mann im kleinkarierten Hemd auf. Er heißt Rüdiger Hunke und vertritt den Eigentümer des Waldes. Hermann von Hatzfeldt, ein Graf aus Rheinland-Pfalz, hat Anfang der 2000er-Jahre den Wald rund um Teupitz und Halbe von der Treuhand-Nachfolgegesellschaft BVVG gekauft, mehr als 7000 Hektar. Keinem anderen Privateigentümer gehört so viel Wald in Brandenburg wie der Familie Hatzfeldt. Der Preis ist nicht bekannt. Die BVVG gibt die Information nicht heraus, aber der Graf hat einmal in einem Interview gesagt, er habe keinen Kredit aufnehmen müssen.

Versprechen nachhaltiger Forstwirtschaft 

Auch damals gab es Widerstand, aber Hatzfeldt versprach nachhaltige Forstwirtschaft, wollte den Kiefern- in einen Mischwald umwandeln, bekam dafür sogar EU-Fördergelder. Er ist heute über 80. Sein Sohn Nicolaus von Hatzfeldt hat das Geschäft übernommen, ein Mann, „der einst mit Hotelburgen an Südseestränden viel Geld verdiente“, wie es in einer SWR-Dokumentation über die Familie heißt. In der Doku berichtet der Sohn auch von den Stürmen, die Bäume seines Waldes zum Umstürzen bringen. Er vergleicht sie mit der „Bombennacht von Dresden“. Der Klimawandel müsse in alle Köpfe rein, sagt er.

Auch der Berliner Zeitung schreibt Nicolaus von Hatzfeldt von den Schäden im Wald durch den Klimawandel. Hauptursache dafür sei „die Energieerzeugung mit fossilen Rohstoffen, die zu viel CO2 emittiert“. Die Standorte in Brandenburg hätten hervorragende Windverhältnisse und die Anbindung an die großen Stromtrassen sei sehr gut. „Zusammengefasst, ist die Errichtung der Windräder im Wald die konsequente Fortführung unserer nachhaltigen Betriebsausrichtung.“

Aber warum gleich so viele? Und nicht einfach nur fünf, wie die Hatzfeldts sie zu Hause in Rheinland-Pfalz geplant haben. Wie kommt er auf diese ungeheure Zahl? Wer rechnet so etwas aus?

Hatzfeldt schreibt: Das Suchgebiet resultiere aus den „Vorgaben der Raumplanung“. Energiequelle teilt mit, eine Ausschreibungsplattform habe das „vorhandene Potenzialgebiet identifiziert“. Raumplanung? Ausschreibungsplattform? Potenzialgebiet? Worte, die nicht so richtig zum Image eines Waldbesitzers mit 500-jähriger Familientradition passen.

Die Plattform, von der die Rede ist, heißt Caeli und ist eine Vermittlungsagentur für Landbesitzer, die mit Windrädern Geld verdienen wollen. „Deutschlands erster Online-Marktplatz für Windflächen – Einfach, digital & intelligent“, steht auf der Website. Gerade werden Windradflächen in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern angeboten. „Noch sieben Tage. Auktion läuft“, steht da. Dazu die mögliche Anzahl der Windräder, Flächengröße, Leistung, Nabenhöhe.

Man kann auch einfach selbst eine beliebige Fläche in Deutschland in eine Karte zeichnen und erfährt in Sekundenschnelle, ob hier Windräder gebaut werden können und wenn ja, wieviele. Das alles funktioniert mit Künstlicher Intelligenz. Der Gründer der Agentur, ein Berliner, nennt es einen „Clou“, dass „unsere KI im Hintergrund des Marktplatzes werkelt“.

Maschine entscheidet über die Zukunft 

Das also scheint die Antwort auf die Frage zu sein, warum ausgerechnet in Teupitz so ein großer Windpark entstehen soll: Ein Adliger aus Rheinland-Pfalz kauft von der Treuhand-Nachfolgegesellschaft eine riesige Waldfläche und beauftragt eine Agentur, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz ausrechnet, wieviele Windräder hier aufgestellt werden können. Eine Maschine entscheidet über die Zukunft des Ortes.

Rüdiger Hunke, der Hatzfeldt-Geschäftsführer, versucht es auf der Stadtverordnetenversammlung nochmal auf die altmodische Art. Er hat vier schmale Bücher mitgebracht, die der alte Graf in den 80ern herausgegeben hat. „Stirbt der Wald“, heißt eines, „Der Gorleben-Report“ ein anderes. Hunke hält die Bücher hoch wie ein Missionar, der den Ungläubigen von Teupitz Bibeln verkaufen will. Aber er ist kein Missionar. Er ist ein Geschäftsmann im karierten Hemd, der hier den Deal seines Lebens machen kann.

Windkraftanlagen sind zu einem sehr profitablen Geschäft geworden – für Verpächter wie Graf Hatzfeldt und Projektierer wie Energiequelle, aber auch für Vermittlungsagenturen wie die Caeli Wind GmbH. Deren Umsatz hat sich binnen zwei Jahren fast verhundertfacht, von 61.000 Euro im Jahr 2021 auf sechs Millionen Euro 2023.

Das hat mit der staatlichen Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu tun. Betreiber von Anlagen, die erneuerbare Energien nutzen, erhalten eine Vergütung für den ins öffentliche Stromnetz eingespeisten Strom. 2024 waren das rund 23 Milliarden Euro, so viel wie noch nie.

Die EEG-Förderung des Bundes richtet sich nach der Anzahl der Windräder, der Windstärke und der ins Netz eingespeisten Energie. Die Berliner Zeitung hat unter Berufung auf Informationen von Energiequelle selbst, der Bundesnetzagentur BNetzA, des Bundesverbandes der Windenergie und der Bundesregierung ausgerechnet, dass es sich für die Windparks in Halbe und Teupitz zusammen um eine Summe von mindestens 80 Millionen Euro Steuergelder im Jahr handelt. Hatzfeldt könnte eine Pacht von 6,2 Millionen Euro im Jahr verlangen – mindestens. Denn laut der Caeli Wind GmbH gebe es sogar Fälle, in denen anstatt 100.000 Euro pro Windrad, sogar „mehr als 400.000 Euro an Jahrespacht gezahlt werden – und das über eine Laufzeit von 20 bis 25 Jahren“.

Es geht um schwindelerregende Summen, gegenüber denen die 750.000 Euro, die jährlich für Teupitz abspringen sollen, ein Spottbetrag sind. Die Befürworter der Windräder erhoffen sich, dass damit Straßen und Radwege ausgebessert, die Schulturnhalle gemalert und Vereine unterstützt werden können. Ein Stadtverordneter sagt, das sei es nicht wert, erinnert an die Schönheit der Landschaft, an die Urlauber, die hier Erholung suchen. „Wir reden über eine Vertausendfachung der Profite“, sagt Matthias Rackwitz. Und ruft dem Hatzfeldt-Geschäftsführer zu: „Es geht hier nicht um Abstände, nicht um Höhen, es geht nur ums Geld.“

Später zitiert er Marx: Bei 300 Prozent sicherem Profit existiere kein Verbrechen, welches das Kapital nicht riskiere, „selbst auf Gefahr des Galgens“. Rackwitz ist davon überzeugt, dass hier in der Schulaula nicht nur die Zukunft von Teupitz verhandelt wird, sondern die des ganzen Landes. Auch Wirtschaftsforscher warnen: die Ausbaupläne der Bundesregierung seien unbezahlbar, der Netzausbau komme nicht hinterher. Der Bundesrechnungshof kritisierte im November 2024, dass die Bundesregierung die Auswirkungen der Energiewende auf Landschaft, Natur und Umwelt nicht umfassend bewertet habe, es fehle eine Überwachung, die die Folgen für Umweltschäden im Blick behalte.

Aber niemand scheint zuzuhören. Wer auf die Folgen von Windkraftanlagen für die Umwelt oder die schwierige Frage der Entsorgung hinweist, wird oft in die Ecke der Rechten und der Verschwörungstheoretiker gerückt. Auch bei dieser Recherche ist das zu spüren. Ein Restaurator aus Sachsen, der gerade einen Anti-Windkraft-Protest vor der Staatskanzlei in Dresden mit organisiert hat, ruft ins Telefon: „Ich rede nur mit Ihnen, wenn Sie mich nicht in eine komische Ecke rücken, denn da gehöre ich nicht hin.“

Ein Maschinenbauingenieur, der aus West-Berlin in die Märkische Schweiz gezogen ist und dort Mitglied einer Bürgerinitiative ist, sagt am Ende eines langen Telefonats: Das Problem sei, dass man in die AfD-Ecke geschoben werde, sobald man Kritik an Windkraft äußere. Matthias Rackwitz sagt, die AfD sei ein „böswilliger Verein aus blöden Leuten, deren Meinung sich jederzeit ändern kann“. Es sei ein riesiges Problem, dass sich keine andere politische Partei in Deutschland um das Thema kümmere.

51 Prozent der AfD-Anhänger im Osten sind gegen den Windkraftausbau, hat eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft von 2024 ergeben. Vor allem in ländlichen Gebieten ist die Ablehnung groß. Bei den Kommunalwahlen in Teupitz, als die Pläne noch nicht öffentlich waren, hat die Partei 38,6 Prozent bekommen, im Rathaus aber spielt sie keine Rolle. Denn zu den Bürgermeisterwahlen traten nur zwei Wählergruppen und die CDU an. Manuela Steyers Gruppe „Gemeinsam gestalten“ gewann mit 52, die CDU-Kandidatin bekam 12,5 Prozent.

Aber die AfD ist da. Vor drei Wochen hat ihre Fraktion im Brandenburger Landtag einen Antrag eingebracht, keine Windräder mehr im Wald zu bauen, um „der weiteren, irrsinnigen Zerstörung unserer Heimat Einhalt zu gebieten“. Der Antrag wurde abgelehnt. Als Energiequelle seine Pläne in Teupitz vorgestellt hat, saß der AfD-Bundestagsabgeordnete Steffen Kotré in der Schulaula und hielt eine Art Grundsatzrede gegen die erneuerbaren Energien. Die Rede wirkte unkonkret, unangemessen. Man merkte, dass es ihm nicht um Teupitz geht, sondern um Werbung für seine Partei. Niemand klatschte.

Wenn in der Chatgruppe der Bürgerinitiative von Halbe-Teupitz AfD-Slogans in die Gruppe gepostet werden, werden sie schnell gelöscht. Jeder kann mitmachen, ist das Motto von „Gegenwind“, aber Argumente müssen sachlich ausgetauscht werden, Parteienwerbung ist nicht erlaubt.

Sie vernetzen sich mit anderen Bürgerinitiativen in Brandenburg, Thüringen und Bayern, lassen sich von Umweltschützern und Kommunalpolitikern beraten. Ralf Irmscher, seit mehr als 20 Jahren Bürgermeister des Ökodorfes Münchehofe, sitzt jedes Mal in der Teupitzer Schulaula, wenn die Energiequelle-Kolonne anreist. Vor drei Jahren standen sie auch bei ihm vor der Tür, erzählt er. Es gab ein Treffen im Amt, Informationsveranstaltungen und eine Bürgerbefragung: 70 Prozent der Münchehofener waren gegen die Windräder.

Bisher steht hier kein einziges Windrad. Irmscher sagt, er sei für erneuerbare Energien, im Dorf gebe es fast 40 Solaranlagen, in der Gemeinde werde mehr Strom produziert als verbraucht. Die Investoren von Energiequelle erinnern ihn an Versicherungsvertreter aus den Neunzigern, „die hier bei uns aufschlugen“.

Das mit den Bürgerbefragungen haben sich die Gemeinden rund um Teupitz von Münchehofe abgeguckt. In den Ortsteilen Freidorf und Oderin fanden sie bereits statt. Das Ergebnis: Mehr als 80 Prozent wollen keine Windräder im Wald. In Teupitz sollen die Bürger im September an die Wahlurne gehen. Trotz des EU-Antrags von Energiequelle. Noch 22 Tage, dann läuft die Notfallverordnung aus.

Wie es danach weitergeht, darüber entscheidet das Landesamt für Umwelt in Potsdam. Aber sollte ein Windpark dieser Dimension in einem Landschaftsschutzschutzgebiet nicht auch von der Landesregierung entschieden werden? Recherchen der Berliner Zeitung haben ergeben, dass in anderen Bundesländern nicht einmal ansatzweise so viele Windräder geplant sind. Mit Ausnahme von Nordrhein-Westfalen, wo zwischen Juni 2024 und März 2025 1.476 Vorbescheide eingereicht und 229 genehmigt wurden, fünf davon in einem Mischwald. In Bremen und Saarland wurden von Juni 2024 bis Juni 2025 gar keine Anträge gestellt. In Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Bayern und Hessen wurden Windräder weit unter der Anzahl von Teupitz – teils im einstelligen Bereich – genehmigt. Landschaftsschutzgebiete wurden komplett außen vor gelassen. Nur in Baden-Württemberg sollen zwei Anlagen in einem gebaut werden. Und in Teupitz sollen es mindestens 55 sein?

Im Februar, als das Moratorium für den Stopp der Vorbescheide beschlossen wurde, sprach Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, SPD, noch „von einer besseren Steuerung für Windräder“. Das neue Gesetz solle dafür sorgen, „dass der Regionalplanung wieder mehr Gewicht zukommt und in den Regionen Windkraftanlagen nicht weiter außerhalb von geplanten oder festgesetzten Vorranggebieten gebaut werden“.

Jetzt teilt seine Sprecherin auf die Frage, ob die Windräder im Teupitzer Wald gebaut werden sollen, mit: „Wirtschaftswald“ könne „nicht komplett aus der Flächenkulisse“ genommen werden. Zu allen Vorhaben seien Genehmigungsverfahren durchzuführen. Dabei seien die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten.

Eine Antwort so vage und unklar wie die ganze Lage in Teupitz. Die Stadt, so scheint es, ist unter die Räder einer planlosen Politik und Profitgier gekommen, die sich unter dem Deckmantel der Energiewende versteckt. „Wir können nicht verhindern, dass Sie Ihren Antrag stellen“, ruft Matthias Rackwitz dem Energiequelle-Mann auf der Stadtverordnetenversammlung zu, „aber Sie verändern damit alle demokratischen Prozesse.“

Nach der Versammlung standen sie noch zusammen vor der Schule, der Geschäftsführer des Grafen und ein paar Leute aus der Bürgerinitiative, erzählt Rackwitz später. Der Geschäftsführer wollte gern noch ein Bier trinken gehen, aber in Teupitz hat abends um neun keine Kneipe mehr auf. Er habe dann noch gesagt, wie wichtig ihm eine gute Nachbarschaft sei. Bevor er zurückfuhr nach Rheinland-Pfalz.


Über die Autoren: Brandenburg-Redakteur Jens Blankennagel hat bereits im März dieses Jahres über die Pläne von Energiequelle und die Bedenken von Naturschützern berichtet. Wirtschaftsredakteur Lukas Kuite geht regelmäßig den Fragen nach: Sind Windparks sinnvoll oder Geldverschwendung? Dossier-Chefin Anja Reich kennt die Gegend rund um Teupitz. Die Familie ihres Mannes hat hier seit Anfang der 70er-Jahre ein Wochenendgrundstück.

Gemeinde wehrt sich gegen zu viel Windenergie

Rund um Ostrach sollen gleich mehrere Windparks entstehen. Das möchte die Gemeinde jetzt so nicht akzeptieren.
Rund um Ostrach sollen gleich mehrere Windparks entstehen. Das möchte die Gemeinde jetzt so nicht akzeptieren.

(Foto: Patrick Pleul/dpa/ZB)

Die Gemeinde Ostrach hat kürzlich mit dem Gemeinderat eine offizielle Stellungnahme im Rahmen der zweiten Anhörung zum Teilregionalplan Energie beschlossen, das teilt die Gemeinde in einer Pressemeldung mit. Die Stellungnahme wurde durch den Fachanwalt Jäger von der Rechtsanwaltskanzlei Baumann & Partner erstellt.

Zwei zentrale Punkte werden aufgegriffen

Inhaltlich greift die Stellungnahme zwei zentrale Punkte auf: Zum einen wird die regionale Überbelastung der Gemeinde Ostrach thematisiert. Diese ergibt sich nicht nur aus den ausgewiesenen Flächen für Windenergie rund um die Gemeinde, sondern auch aufgrund des Kiesabbaus sowie aus der Ausweisung von Naturschutzzonen.

Die Gemeinde weist in der Stellungnahme darauf hin, dass diese Vielzahl von Belastungen zu einer erheblichen Einschränkung der regionalen Entwicklungsmöglichkeiten führen könne. „Das Gremium war sich einig: Wir haben nichts gegen Windräder, nur haben wir ein Problem mit dieser Masse an Vorhaben um uns herum“, so Bürgermeisterin Lena Burth.

Zum anderen kritisiert die Stellungnahme Abwägungsfehler seitens des Regionalverbandes. Diese Fehler betreffen die unzureichende Berücksichtigung kommunaler Belange und ökologischer Faktoren im Planungsprozess, was zu einer einseitigen und nicht ausgewogenen Planung führe.

Ziel der Stellungnahme ist dabei nicht die Verhinderung einzelner Anlagen oder Projekte, sondern eine ausgewogene und gleichmäßige Verteilung der Vorrangzonen für Windenergie im Regionalverbandsgebiet sowie die Vermeidung einer Überbelastung der Gemeinde Ostrach.

Die Gemeinde Ostrach setzt sich mit der Stellungnahme für eine nachhaltige und faire Regionalplanung ein, die die Bedürfnisse der Gemeinde und ihrer Bürger angemessen berücksichtigt, so die Bürgermeisterin abschließend.

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Deutsch-kanadischer Wasserstoffpakt abgesagt

Zu teuer, zu unwirtschaftlich, zu aufwendig – Träumerei von „grünem“ Wasserstoff ist ausgeträumt

Im August 2022 reisten der ehemalige Bundeskanzler Olf Scholz und sein Wirt- schaftsminister Robert Habeck in die Ha- fenstadt Stephenville im Südwesten Neu- fundlands, um mit Kanadas Premiermi- nister Trudeau einen Vertrag zur Produk- tion und Lieferung von „grünem“ Wasser- stoff und Ammoniak nach Deutschland zu unterzeichnen. Anwesend war auch der kanadische Seafood-Milliardär John Ris- ley. Mit dem von ihm gegründeten Kon- sortium World Energy GH2 hatte Risley Investitionen in zweistelliger Milliarden- höhe zusammengebracht, um in Stephen- ville einen Wasserstoff-Hub zu errichten und mit Windstrom zu betreiben. Auf- grund der „exzellenten Windbedingun- gen“ sollten zu diesem Zweck drei gigan- tische Windparks mit je 160 Windrädern entstehen. Schon 2025 sollten laut An-

kündigung die ersten Flüssigwasserstoff-
stoff-Kooperationen auf Eis liegen oder bereits abgesagt worden sind. Transporter ablegen. Doch dazu wird es
nicht kommen.
Ebenfalls im vergangenen November hatte bereits der kanadische Chemieinge- Im November letzten Jahres bekannte
eine Sprecherin des Konsortiums, das
nieur Paul Martin aus Toronto eindring- Projekt werde nicht weiter verfolgt, da
lich davor gewarnt, öffentliche Mittel in kaum Abnehmer für das teure Produkt
derartige unsichere Projekte zu stecken, „grüner Wasserstoff“ gefunden worden
da die Produktion von grünem Wasser- seien. Jedoch war zuvor durchgesickert,
stoff und Ammoniak derzeit „und ver- dass das Vorhaben wegen der hohen Vor-
mutlich noch ein weiteres Jahrzehnt“ viel zu kostspielig sei, um Abnehmer zu fin- laufkosten aufgegeben wurde. Damit ist
erstmals das Scheitern eines der von
den. Man sei in Kanada auf die Vorstel- Scholz und Habeck auf den Weg gebrach-
lung hereingefallen, dass „reiche Deut- sche“ jeden Preis für Wasserstoff zahlen ten Wasserstoffprojekte mit auswärtigen
Partnern bekannt geworden – dank der
würden, der mit riesigen Windparks ent- kanadische Berichterstattung. Was in Ka-
lang der kanadischen Atlantikküste er- zeugt werden würde. Das sei aber völlig nada nicht funktioniert, funktioniert auch
andernorts nicht. Es ist daher davon aus-
abwegig. Derartige Vorhaben seien nicht wirtschaftlich und würden vielleicht nie- zugehen, dass die meisten von Deutsch-
mals realisiert werden.
land initiierten internationalen Wasser-

Die Sprecherin von World Energy GH2 wies bedauernd darauf hin, dass die positiven Erwartungen vieler Unterneh- mer im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung in Stephenville nicht erfüllt worden seien.

„Wir brauchen dringend die Ankündi- gung von Jobs“, forderte sie. In Absprache mit dem örtlichen Bürgermeister warf Risley den alternativen Vorschlag in den Ring, in Stephenville ein Rechenzentrum und/oder eine Fabrik für E-Fuels zu bau- en, um diese Industrien mit Hilfe von Windstrom zu betreiben. Das Konsortium hält bisher an dem Vorhaben fest, die drei vorgeschlagenen Windparks in der Um- gebung von Stephenville zu bauen, was von den Naturpark-Vorständen und be- troffenen Gemeinden jedoch vehement abgelehnt wird. D. Jestrzemski

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Schwedisches Gericht stoppt Ostsee-Windpark aus Umweltschutzgründen

Ein schwedisches Gericht hat am 21. Mai die Genehmigung für ein großes Offshore-Windparkprojekt aus Umweltschutzgründen aufgehoben. Das Land- und Umweltgericht am Bezirksgericht Nacka widerrief eine Natura-2000-Genehmigung, die den Bau des Offshore-Windparks Aurora ermöglicht hätte – ein umfangreiches Projekt mit einer geplanten Leistung von 5,5 Gigawatt, entwickelt von OX2 und Ingka Investments.

Die Entscheidung lässt die Zukunft des Projekts offen – sie hängt von einer möglichen Berufung oder einer überarbeiteten Umweltprüfung ab. Natura 2000 ist das Netz geschützter Naturgebiete der Europäischen Union; die Genehmigung hätte den Bau innerhalb eines dieser Gebiete erlaubt. Die Provinzialverwaltung von Gotland hatte die Genehmigung ursprünglich im April 2024 erteilt. Sie war ein zentraler Bestandteil des Genehmigungsverfahrens nach den EU-Richtlinien für Lebensräume und Vogelschutz.

Die Entscheidung des Gerichts hat das Projekt vorerst gestoppt – bis eine weitere rechtliche oder umweltbezogene Prüfung erfolgt. Madeleine Staaf Kura, Beraterin für Windenergie und Menschenrechte, sagte gegenüber Brussels Signal, das Urteil beweise, „dass selbst die mächtigsten Entwickler und Anwaltskanzleien das Umweltrecht nicht umgehen können, wenn die Zivilgesellschaft standhaft bleibt“. Sie bezeichnete es als „einen Sieg für die Natur – und für die Demokratie“.

„Das Gericht hat bestätigt, was wir von Anfang an wussten: überhastete Umweltprüfungen und politischer Druck können wissenschaftliche Beweise und rechtsstaatliche Verfahren nicht ersetzen“, sagte sie. Kura ergänzte, das Urteil „setzt einen Präzedenzfall für ganz Europa. Wenn wir Natura 2000 verlieren, verlieren wir das Fundament des europäischen Umweltschutzes.“ Geplant war, dass Aurora bis zu 370 Windturbinen umfassen sollte – jede bis zu 370 Meter hoch. Der Windpark hätte jährlich 24 Terawattstunden Strom erzeugt – genug für fünf Millionen Haushalte – und die CO₂-Emissionen schätzungsweise um 14 Millionen Tonnen pro Jahr reduziert.

Im Mai 2024 empfahl die Provinzialverwaltung der schwedischen Regierung, dem Projekt zusätzlich nach dem Gesetz über Schwedens Ausschließliche Wirtschaftszone zuzustimmen. Dem aktuellen Gerichtsurteil ging eine Berufung voraus, die von drei gemeinnützigen Umweltorganisationen eingereicht worden war: der Gotlands Ornitologiska Förening (Ornithologische Gesellschaft Gotland, BirdLife), Motvind Sverige und der Naturskyddsföreningen (Schwedischer Naturschutzbund Gotland). Diese Organisationen äußerten schwerwiegende Bedenken hinsichtlich der möglichen Umweltauswirkungen auf geschützte Arten und Lebensräume in den Natura-2000-Gebieten.

Das Gericht entschied, dass die eingereichte Umweltverträglichkeitsprüfung für das Projekt unzureichend war. Konkret kritisierten die Gruppen unvollständige Bewertungen möglicher Auswirkungen auf Arten wie den Schweinswal, die Trottellumme und die Tordalken sowie eine stark eingeschränkte Analyse der geplanten Unterwasserkabeltrassen und deren ökologischer Folgen.

Das Urteil stellte außerdem fest, dass bestimmte Natura-2000-Gebiete – etwa Stora und Lilla Karlsö – trotz möglicher erheblicher Umweltauswirkungen gar nicht in die Bewertung einbezogen worden waren. OX2 hatte vorgeschlagen, biodiversitätsbezogene Ausgleichsmaßnahmen umzusetzen – darunter Turbinenfundamente, die als künstliche Riffe fungieren sollten, sowie großflächige Muschelzucht zur Verringerung der Eutrophierung (also des Nährstoffüberschusses im Wasser). Trotz dieser Vorschläge befand das Gericht die vorgelegten Unterlagen der Projektentwickler als unvollständig und zu vage.

Zwar stellte das Gericht keine formellen Fehler im Vorgehen der Provinzialverwaltung fest, kam aber zu dem Schluss, dass das Vorsorgeprinzip des schwedischen Umweltrechts nicht ausreichend berücksichtigt worden war.

Der Windpark Aurora sollte in der Ostsee entstehen – 22 Kilometer südlich von Gotland und 30 Kilometer östlich von Öland – außerhalb der schwedischen Hoheitsgewässer, aber innerhalb der Schwedischen Ausschließlichen Wirtschaftszone. Måns Hjernquist, Vorsitzender von BirdLife Gotland, sagte gegenüber Brussels Signal, OX2 habe lediglich eine Natura-2000-Genehmigung für ein Gebiet – Hoburgsbank und Midsjöbankarna – beantragt und behauptet, weitere Genehmigungen seien nicht erforderlich. „Wir haben argumentiert, dass eine solche Genehmigung nicht erteilt werden kann, da die negativen Auswirkungen auf Meeresarten erheblich wären – und dass sie auch Genehmigungen für die Natura-2000-Gebiete Stora Karlsö und Lilla Karlsö hätten beantragen müssen“, sagte Hjernquist. „Auf diesen Inseln brüten Alken und nutzen das Projektgebiet als Nahrungsgebiet. Die Alken selbst sind zwar nicht als prioritäre Schutzart gelistet, aber die Vogelfelsen gelten als prioritär, da sie die einzigen Brutklippen mit nistenden Alken in Schweden sind“, fügte er hinzu.

Die schwedische Regierung hatte den Antrag auf eine Natura-2000-Genehmigung für Hoburgsbank und Midsjöbankarna aus Gründen der nationalen Verteidigung abgelehnt. Eine künftige Regierung könnte diese Entscheidung ändern. „Hätten wir uns nicht aktiv in das Genehmigungsverfahren eingeschaltet und eigene Feldstudien durchgeführt, wären die Studien von OX2 die alleinige Entscheidungsgrundlage gewesen – denn die schwedische Regierung verfügt über keinerlei Wissen darüber, wie Vögel Offshore-Gebiete nutzen“, sagte Hjernquist.

„Das ist eine große Schwäche im Genehmigungsprozess, da sich Umweltgerichte oder die Regierung auf das Wissen der Unternehmen und deren Schlussfolgerungen verlassen müssen. Unsere Studien haben wir mit Freiwilligen und ohne staatliche oder sonstige finanzielle Unterstützung durchgeführt. Es ist ein Kampf David gegen Goliath, wenn lokale Ornithologen sich gegen milliardenschwere Konzerne stellen, die Genehmigungen um jeden Preis wollen“, so Hjernquist.

„Die Entscheidungen des Land- und Umweltgerichts zeigen uns, dass unsere gemeinnützige Arbeit konkrete Ergebnisse im Naturschutz bringt“, sagte er.„Traurigerweise zeigt sie aber auch, dass das System fehlerhaft ist – und viele Genehmigungen für Offshore-Projekte wahrscheinlich nie richtig geprüft wurden, sondern nur auf den Unterlagen einer einzigen Partei basieren“, sagte er. „Einer Partei, die zudem ein finanzielles Interesse an der Genehmigung hat“, fügte Hjernquist hinzu.

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VON DAGMAR JESTRZEMSKI

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Klima und WKA

Weite Teile Deutschlands, vor allem der einst so regenreiche Nordwesten, leiden seit Mona-

ten unter einer dramatischen Dürre, die sich Woche für Woche weiter zuspitzt. Als mögliche Ursache wird vieles genannt, nur ein – womöglich entscheidender – Treiber der Trockenheit bleibt in den Debatten nahezu völlig ausgespart.

Im Jahre 1961 kam der US-amerikanische Physiker und Meteorologe Edward Lorenz bei Computer-Berechnungen mit einem Wettervorhersagemodell zum Ergebnis, dass in einem dynamischen System wie dem Wettergeschehen schon kleinste Variationen der Anfangsbedingungen unvorhersehbare, nicht wiederholbare Änderungen hervorrufen. Damit brachte Lorenz die Metapher „Schmetterlingseffekt“ in die Chaos-Theorie ein: Schon der Schlag eines Schmetterlingsflügels könne im Extremfall in Tausenden Kilometern Entfernung einen Tornado auslösen. Später definierte er den Schmetterlingseffekt folgendermaßen: „Das Phänomen, dass eine kleine Änderung im Zustand eines dynamischen Systems dazu führt, dass sich die nachfolgenden Zustände stark von den Zuständen unterscheiden, die ohne die Änderung eingetreten wären.“

Heute sei der Schmetterlingseffekt nicht viel mehr als nur eine originelle Metapher, befand ein Buchrezensent der „Frankfurter Allgemeinen“. Das war 2010. Mittlerweile aber hat dieses Phänomen Konjunktur. Eine Anfang 2023 veröffentlichte Studie von Jin-Song von Storch, Professorin am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg, liefert den ersten Beweis dafür, „dass das Klima als dynamisches System nicht in einem absoluten Sinne deterministisch ist“. Heißt: Auch kleinste Ursachen können gewaltige Wirkung entfalten.

Dazu liegt seit Oktober 2023 eine weg- weisende Arbeit zweier Wissenschaftler vom Meteorologischen Institut der Uni- versität München vor, betitelt (übersetzt a.d. Englischen) „Kann künstliche Intelligenz den Schmetterlingseffekt simulieren?“ Mit einem KI-basierten Wettermodell wurde versucht, den Schmetterlingseffekt zu reproduzieren. Diese Forschung zielt auf eine längerfristige Vorhersage des Wetters. Jedoch überschätzte das KI-Modell die Vorhersagbarkeit der Atmosphäre noch stark.

Dessen ungeachtet weckt der Versuch die Hoffnung, dass mit KI-basierter Beweisführung belegt werden kann, was durch zahlreiche Einzelstudien seit Jahren bekannt ist, aber von politischer Seite beharrlich ignoriert wird: Der massive künstliche Entzug von (de facto nicht-erneuerbarer) Windenergie bewirkt Temperaturanstiege, Dürren und Extremwetterereignisse.

Problem wird heruntergespielt

Von den gesamtschädigenden Wirkungen der Windkraftanlagen (wie Vogelschlag oder Naturzerstörung) wird der meteorologische Einfluss am meisten unterschätzt. Eindeutig erwiesen ist eine Verringerung der Niederschläge an Land durch vorgelagerte große Offshore-Windparks in der Hauptwindrichtung. So wird die atlantische Wetterküche insbesonde- re im Sommerhalbjahr geschwächt. Da- von ist auszugehen, wenn man das Ergebnis einer aufwendigen Modellstudie der US-amerikanischen Geo-Ingenieurin Cristina Archer für den Golf von Mexiko ernst nimmt: „Abnahme der Niederschläge des Hurrikans Harvey mit simulierten Offshore-Windfarmen“ (2018, übersetzt a.d. Englischen). Archer lehrt an der Uni- versität Delaware und ist zugleich Lobbyistin der Windbranche.

Vorerst wird man aber damit leben müssen, dass mit den vorherrschenden Narrativen sämtliche bisher erbrachten wissenschaftlichen Einzelnachweise zu diesem Forschungskomplex mit Bewertungen wie „nur lokal und daher hinzunehmen“ abgetan werden. Letzteres behauptete im April 2019 einer der „Chef-Experten“ des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für den Klimawandel, Mojib Latif, in einer Radiosendung auf NDRInfo. Das selbe legt ein Mini-Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags vom 21. Dezember 2020 nahe. Dessen Inhalt und der Titel „Lokale mikroklimatische Effekte durch Windkrafträder“ sind darauf angelegt, der Windenergie eine Quasi- Unbedenklichkeit im Hinblick auf das Wettergeschehen zu bescheinigen.

MENSCH & ZEIT

Preußische Allgemeine Zeitung

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Ursachenforschung mithilfe des „Schmetterlingseffekts“: Wie verändern Windräder unser Wetter?

WETTER-CHAOS

Bild: picture alliance/Zoonar/Rocco Herrmann

Die Dürre-Ursache, die nicht ins politische Konzept passt

„Klimaschutz“ als Klimakiller? Weltweit warnen Wissenschaftler vor den meteorologischen Folgen des ungehemmten Ausbaus von Wind- und Solaranlagen – KI soll helfen, die Beweisführung zu unterstützen

nehmen“ abgetan werden. Letzteres be- hauptete im April 2019 einer der „Chef-Ex- perten“ des öffentlich-rechtlichen Rund- funks für den Klimawandel, Mojib Latif, in einer Radiosendung auf NDRInfo. Dassel- be legt ein Mini-Gutachten des Wissen- schaftlichen Dienstes des Bundestags vom 21. Dezember 2020 nahe. Dessen Inhalt und der Titel „Lokale mikroklimatische Effekte durch Windkrafträder“ sind dar- auf angelegt, der Windenergie eine Quasi- Unbedenklichkeit im Hinblick auf das Wettergeschehen zu bescheinigen.

„Alles hat mit Allem zu tun“

Zentraler Baustein der sogenannten er- neuerbaren Energien ist die permanente Entnahme großer Anteile der Strö- mungsenergie (Wind) aus der Atmo- sphäre und der Sonnenenergie durch Photovoltaik. Infolgedessen kommt es zu einer verringerten Konvektion. Kon- vektionswärme erhitzt die Luft stärker – die Temperatur steigt.

Mit Hindernissen in der Luftströmung wie Bäumen oder Häusern sind die klima- tischen Veränderungen durch Wind- und Solarparks nicht vergleichbar – sie sind hochpotenziert stärker. Über der Nordsee schwächen sich die Windparks zudem ge- genseitig und verändern großräumig die atmosphärische Zirkulation. „In der Atmo- sphäre hat Alles mit Allem zu tun“ lautet ein zentraler Leitsatz des Max-Planck-Ins- tituts für Chemie in Mainz. Dementspre- chend stellte der Erdwissenschaftler Lee Miller in seiner Kurzstudie „The Warmth of Wind Power“ fest: „Alle erneuerbaren Technologien wirken sich auf das Klima aus, da sie bei der Stromerzeugung Wärme, Strömung und Feuchtigkeit umverteilen“ (übersetzt a.d. Englischen, „Physics To- day“, 08/2020). Satellitenmessungen über großen US-amerikanischen Windparks er- brachten ein alarmierendes Ergebnis: „Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, Nordwinden und starkem Wind (elf Meter pro Sekunde) auf Höhe der Turbinen er- streckte sich die Erwärmung im Lee (wind- abgewandte Seite, d. Red.) über mehrere Kilometer Länge auf zwei bis vier Grad

Celsius und dehnte sich mit den folgenden Turbinenreihen weiter aus.“

Ein Artikel in der in Hongkong erschei- nenden „South China Morning Post“ („SCMP“) vom 25. November 2010 brachte die Sorge vor Klimaänderungen von katas- trophalem Ausmaß infolge des bedenken- los vorangetriebenen Ausbaus der Wind- energie zum Ausdruck, indem an den Schmetterlingseffekt erinnert wurde. In China wurden 2010 sieben gigantische Windparks errichtet, davon einer in Jiu- quan, Provinz Gansu, auf einer Fläche von 200.000 Quadratkilometern. Der nament- lich nicht genannte „SCMP“-Reporter richtete sich mit seinem Artikel offenbar an die chinesische Regierung angesichts von besorgniserregenden Entwicklungen. „Der Erdboden erwärmt sich schnell wie eine Pfanne oder ein Ofen. Der Wind dreht sich im August während der Regenzeit wie eine ‚kopflose Fliege‘ und nicht ein Trop- fen Regen fällt“, zitierte der Autor einen Hirten, der einige Kilometer nördlich der Huitengliang-Windfarm in Xilinhot, Inne- re Mongolei, mit seinen Weidetieren um- herzieht: „Er zeigte auf die sich drehenden Windturbinen über dem Horizont: ‚Es fing an, nachdem sie gekommen waren.‘“

Thema „politisch unkorrekt“

Die Beobachtung des Hirten stimme mit den Statistiken der Regierung überein, so der Autor. Li, ein Ingenieur vom Wasser- statistischen Büro in Xilingol League, ha- be dies bestätigt und erklärt, die Nieder- schlagsdaten seines Büros zeigten einen deutlichen Rückgang der jährlichen Nie- derschläge in der Nähe großer Windparks seit 2005 an, in manchen Gegenden bis zu 80 Prozent. Diese Entwicklung werde oft übersehen, da in der Inneren Mongolei eine beispiellose Dürre herrsche. „Li sag- te, er würde diese Problematik gern ge- nauer erforschen, doch es gebe dafür kei- ne Unterstützung. Vor dem Hintergrund des landesweiten Hypes in der Windener- gie-Entwicklung gelte dieses Thema als politisch unkorrekt.“

Weiter heißt es: Wissenschaftler in China und weltweit hätten den „Wind-

energiesektor“ und mehrere Regierungen dazu aufgerufen, sich ernsthaft um diese Thematik zu kümmern. Sie warnten da- vor, die Windkraft weiter auszubauen, be- vor deren meteorologische Auswirkungen auf regionale und globale Klimasysteme besser verstanden werden.

Weitere Studien sind nötig

Ansonsten könne diese Entwicklung zu einer unerwarteten Katastrophe führen. Ihre Aufrufe stießen jedoch bei einer Re- gierungsbehörde auf Ablehnung: „Der stellvertretende Direktor für Nationale Entwicklung und des chinesischen Re- form-Ausschuss-Zentrums für Erneuerba- re Energien, Dr. Gao Hu, behauptete, noch nie von dieser Thematik gehört zu haben. Man werde keine derartigen Forschungen finanzieren: ‚Jeder möchte eine schnelle Entwicklung der Windenergie‘, sagte er. ‚Wir wünschen keine Hindernisse auf die- sem Weg. Forschungen sind unnötig, weil sie sich auf etwas richten würden, was sich überhaupt nicht ereignen kann.‘“

„Windräder sind hocheffiziente Ener- giestaubsauger. Um einen dreiblättrigen Windrad-Rotor mit dem Gewicht jedes Einzelblatts von mehr als 40 Tonnen zu bewegen, genügt eine sanfte Briese mit einer Windgeschwindigkeit von drei Me- tern pro Sekunde, wodurch Blätter bewegt werden und rascheln.“ Aufgrund der Kom- plexität des Forschungsbereichs und we- gen der immer größeren Windparks hät- ten einige prominente Meteorologen in Kanada, den USA und Deutschland begon- nen, das Problem zu untersuchen. Die Stu- dien seien jedoch nicht ausreichend, um das Ausmaß des klimatischen Einflusses der Windturbinen zu bestimmen.

In der Welt der Meteorologen bestehe aber kein Zweifel an der Notwendigkeit, dies zu tun. Der „SCMP“-Autor wandte sich an David Keith, der seinerzeit als Pro- fessor an der Universität im kanadischen Calgary lehrte. Aufgrund der Ergebnisse seiner 2004 veröffentlichte Studie „The in- fluence of large-scale wind power on global climate“ („Der Einfluss groß-skalierter Windenergie auf das globale Klima“) hatte

Keith die Befürchtung geäußert, dass „eine stark ausgebaute Windenergie irreversible klimatische Veränderungen über Konti- nente hinweg auslösen kann“ (Zitat aus der Zusammenfassung). Keith fand die Be- obachtungen in der Inneren Mongolei „in- teressant“, sie müssten hinterfragt wer- den: „Gute Metadaten-Modellierung, gute Daten zum Klima und das Ausmessen der Turbulenz(en) würden zu verlässlichen wissenschaftlichen Ergebnissen führen. Bei derart vielen verschiedenen Varianten, die bei der Kategorie ‚Klima‘ zu berücksich- tigen sind, ist es jedoch schwierig, einzelne zugrunde liegende Faktoren eines vorhan- denen Effekts genau zu bestimmen.“

Furcht vor Ausbau-Moratorium

Laut Professor Wang Hongqing, Experte für Computermodelle am Physic Depart- ment of Atmospheric and Oceanic Scien- ces der Universität von Peking, wird der Schmetterlingseffekt von den meisten Wissenschaftlern akzeptiert. Dennoch bleibe er reine Theorie. Große Windfar- men hätten fast hundertprozentig sicher Einfluss auf das regionale Klima. Aber so- gar die Effekte sehr großer Windparks wür- den vernachlässigt, „weil wir nur die Luft- bewegungen in den oberen Schichten der Atmosphäre berücksichtigen, höher als zwölf Kilometer über Seehöhe. Wegen der schnellen Entwicklung der Windkraft in China müssen wir die Auswirkungen un- bedingt untersuchen. Das Problem ist, dass wir es nicht genau wissen, und ich denke, niemand wird es wissen, bevor nicht exakte Daten dazu vorliegen.“

Fazit: Es zählt allein der politische Wille. Die verantwortlichen Politiker ig- norieren bisher sämtliche Warnungen, um zu verhindern, dass im Sinne der Vor- sorge ein Windkraftmoratorium ins Ge- spräch kommt. Dadurch bleibt die Wind- branche in der vorteilhaften Lage, ihre hoch subventionierten Geschäfte nahezu ungehindert weiterzubetreiben. Die Hoff- nung richtet sich daher auf das Interesse der Wissenschaft, mit Hhfe von KI unsere existentiellen Lebensgrundlagen zu schüt- zen, auch in der Atmosphäre.

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Brennendes Windrad in Bremervörde – Symbol einer Energiepolitik ohne Sicherheitsnetz

Wieder brennt ein Windrad, wieder kann die Feuerwehr nichts tun – und wieder gibt es keine Konsequenzen. In einem Land, das seine Energiezukunft auf tausende Windanlagen setzt, fehlen bis heute TÜV-Pflicht, Löschtechnik und ein zentrales Störfallregister – ein sicherheitspolitischer Offenbarungseid mit Ansage.

Symbolbild brennende Windkraftanlage (hier Windkraftanlage bei Isselburg im Münsterland, 2016)

Am Donnerstagabend stand eine Windkraftanlage im Bremervörder Ortsteil Iselersheim (Niedersachsen) in hellen Flammen. Gegen 18:39 Uhr wurde der Notruf abgesetzt, als das Maschinenhaus der rund 65 Meter hohen Anlage bereits vollständig brannte. Die Feuerwehr konnte die Flammen aufgrund der Höhe nicht direkt löschen und konzentrierte sich darauf, herabfallende Trümmerteile zu kontrollieren, so hieß es in den Polizeimeldungen. Ein Rotorblatt stürzte ab, es gab keine Verletzten. Die Polizei vermutet einen technischen Defekt als Brandursache; die Anlage war seit 2003 in Betrieb.

Im Januar 2024 verursachte ein Brand einer Windkraftanlage zwischen Ganschendorf und Sarow einen Schaden von 1,5 Millionen Euro. Auch hier konnte die Feuerwehr das Feuer nicht löschen, sondern nur kontrolliert abbrennen lassen. Mit dem Ausbau der Windenergie in Deutschland steigt die Anzahl der Anlagen, was potenziell auch die Zahl der Zwischenfälle erhöhen könnte. Im ersten Quartal 2025 wurden über 4.000 Megawatt an neuer Windkraftleistung genehmigt, ein Rekordwert. Die durchschnittliche Genehmigungsdauer sank auf 18 Monate, was auf eine Beschleunigung der Verfahren hinweist.

Bei Bränden von Windkraftanlagen ist die Feuerwehr in der Regel machtlos – vor allem, wenn das Feuer im Maschinenhaus in über 100 Metern Höhe ausbricht. Der Fall in Bremervörde-Iselersheim zeigt erneut, warum die Feuerwehr meist nicht löschen kann: Das Maschinenhaus (Nacelle), in dem die Technik wie Generator, Getriebe und Transformator sitzt, befindet sich meist zwischen 80 und 120 Metern Höhe. Feuerwehrleitern reichen selten über 50 Meter hinaus. Selbst Wasserwerfer oder Wenderohre können in dieser Höhe nicht wirksam eingesetzt werden. Der Wasserdruck und die Windverhältnisse machen gezieltes Löschen unmöglich. Brennende Trümmer wie Rotorblätter oder Motorteile können abstürzen – deshalb muss die Feuerwehr großräumig absperren und kann nicht direkt an die Anlage heran. Sie kann lediglich Sperrzonen einrichten, Verkehrswege sichern und Personen fernhalten.

Ungeklärt, was passiert, wenn in einem sommerlich ausgetrockneten Wald herabfallende brennende Teile Felder oder Wälder entzünden.
Nach dem Brand einer Windkraftanlage in Bremervörde wird wiederum erneut ein schwerwiegendes Problem sichtbar: In Deutschland gibt es keine bundesweit verpflichtenden Sicherheitsüberprüfungen für Windräder – keine regelmäßige TÜV-Kontrolle, keine standardisierte Brandverhütung, keine zentrale Erfassung von Störfällen. Die gewaltigen Anlagen der Windindustrie in Deutschland sind nicht systematisch Überwachungs- oder prüfpflichtig. Sie gelten nach Baurecht als „privatrechtlich betriebene Energieanlagen“ und entziehen sich damit vielen Normen, die beispielsweise für Industrieanlagen, Aufzüge oder Fahrzeuge gelten. Anders als bei Autos oder Industrieanlagen gibt es für Windkraftwerke keine einheitliche Prüfvorschrift. Ob, wann und wie kontrolliert wird, entscheiden die Betreiber selbst. Auch automatische Löschanlagen sind nicht vorgeschrieben – obwohl Maschinenhaus und Generatoren brennbare Öle, hohe Temperaturen und starke elektrische Lasten vereinen.

Ein weiteres Problem: Es gibt kein zentrales Störfallregister. Brände, Flügelabbrüche, Turmeinstürze – all das wird nirgends systematisch erfasst oder veröffentlicht. Weder die Öffentlichkeit noch die Feuerwehr haben Zugriff auf ein bundesweites Sicherheitskataster.

Mit dem geplanten massiven Ausbau der Windenergie wächst das Risiko weiter – nicht nur für die Betreiber, sondern auch für Anwohner, Einsatzkräfte und Umwelt. Experten und Feuerwehren fordern seit Jahren eine gesetzlich geregelte Prüfpflicht für alle Windkraftanlagen. Passiert ist bisher: nichts. Es gibt nicht einmal Listen von Bränden oder gar von Unfällen mit Verletzten oder Toten. Die Windindustrie soll nach außen so sauber und weiß sein wie die Türme in der Landschaft – bevor sie anfangen zu brennen.

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Das Framing der Energiewende

Der deutschen Energiewende geht es schlecht. Das ist die so ziemlich einhellige Meinung aller, die sich mit dem Thema etwas näher beschäftigen. Selbst staatliche Stellen wie das Bundesfinanzministerium oder der Bundesrechnungshof stellen schlechte Zeugnisse aus, letzterer sogar am laufenden Band. Der McKinsey-Energiewende-Index liefert regelmäßig Zahlen zur mangelhaften Zielerreichung. Universitäten und Hochschulen warnen mit wissenschaftlicher Expertise, sofern sie nicht als Geldempfänger entsprechend eingenordet sind.

Auch die Befürworter sind unzufrieden, sie möchten, dass es schneller geht, also ehrgeiziger, entschiedener, ambitionierter, und welche scheinprogressiven Vokabeln es noch so gibt. Trotzdem geht ein beruhigendes Rauschen durch den Blätterwald regierungsbegleitender Zeitungen; die Bilder im TV zeigen weiße Windkraftrotoren über wogenden Getreidefeldern mit glänzenden PV-Modulen am Rand. Das führt dazu, dass ein großer Teil der Bevölkerung gelassen bleibt. Bisher ist ja noch nichts passiert. Die Strompreise steigen, aber es wird ja alles teurer. Dass das vor allem auch mit gestiegenen Strom- und CO2-Preisen zusammenhängt, diese Abhängigkeit können Linearfernsehzuschauer eher selten herstellen.

Nun sind die Grundlagen des Betriebs von Strom- und Wärmenetzen nicht in BILD-Manier mit einem großen Foto und drei Sätzen darstellbar. Längere Texte konzentriert zu lesen, einen Podcast oder Film bis zum Ende zu hören und zu sehen, das ist nicht das Merkmal der heutigen Mediennutzer. Hier müssen Häppchen serviert werden, möglichst in Bildern, denn das Lesevermögen ist insbesondere bei der nachwachsenden Generation immer schwächer ausgeprägt. Emotionen gibt es in Emojis, Meinungen mit Daumen hoch oder runter. Der sprachliche Ausdruck von Sachverhalten, Emotionen oder Meinungen ist vielen zu kompliziert, bei abnehmendem Wortschatz der Schulabgänger gibt es zunehmend Wortfindungsprobleme.

Das macht es den Branchen und Lobbys der „Erneuerbaren“ und ihren poltischen Armen bei Rot-Grün leicht, einen verfälschten Eindruck der Energiewende zu vermitteln. Das geschieht teils unauffällig, oft ist es ein Nudging mit neutralem Anstrich. Welche Instrumente kommen zum Einsatz?

Lügen und gezielte Falschaussagen

Glatte Lügen sind selten anzutreffen, weil leicht zu identifizieren. Dass man sie trotzdem hin und wieder in den Medien findet, zeugt vom intellektuellen Niveau in der Medienblase. Ein Paradebeispiel dafür war die Meldung in der ARD über die angebliche Erfindung eines TV-Geräts, das Strom erzeugt. Zeitgeistlich passend wurde es noch mit einer Rassismus-Geschichte angereichert: Die „Erfindung“ kam aus Afrika.

Im Gegensatz zu den platten Lügen gibt es gezielte Falschaussagen, die sich etabliert haben und öffentlich nicht mehr in Zweifel gezogen werden. Ein Klassiker dafür ist die Behauptung, Kernkraftwerke (KKW) seien nicht regelbar. Seltsamerweise kommen die meisten Journalisten nicht auf die Idee, das zu hinterfragen. Die Wahrheit ist, die Anlagen sind sogar gut regelbar, es ist aber kaum erforderlich. Infolge niedriger Betriebskosten standen sie in der sogenannten Merit-Order, der wirtschaftlichen Einsatzreihenfolge der Kraftwerke, ganz links und halfen, die Grundlast abzudecken.

Ähnliche Märchen gibt es auch zu den Kohlekraftwerken, die trägen „Tanker“, die ebenfalls als schlecht regelbar gelten. Dabei wurden selbst alte Kraftwerke durch Modernisierung in einen gut regelfähigen Zustand versetzt. Sie haben inzwischen einen breiteren Regelbereich als früher, gleichwohl dauern die Anfahrprozesse länger als bei Gaskraftwerken.

Würden diese beiden Behauptungen zu den Regelfähigkeiten stimmen, wäre uns das Netz schon öfters um die Ohren geflogen. Die Einspeisegradienten von Sonnen- und Windstrom erreichen fast 10.000 Megawatt (MW) pro Stunde, das erfordert eine gleichermaßen flexible und ergänzende Residuallast.

Fehlender Kontext

„Kernkraft ist zu teuer“ ist ein Standardspruch der Anti-Atom-Gemeinde. Dann führt man die 34 Milliarden Euro teure Investition im britischen Hinkley Point an oder auch Flamanville in Frankreich oder Olkiluoto in Finnland. Richtig ist, dass alle drei Projekte aus dem Ruder gelaufen sind, auch weil in Europa seit Jahrzehnten keine KKW gebaut wurden und Know-How verloren gegangen ist. Verschwiegen werden eine mindestens 60-jährige Laufzeit (fast drei Generationen von Windkraftanlagen), sichere und regelbare Stromlieferungen und wenig Aufwand zur Integration des Stroms ins Netz, also kaum Redispatch und wenig Erfordernis zum Netzausbau.

Auch stellt man keine Zahlen gegenüber. Die 34 Milliarden entsprechen etwa zwei Jahren deutscher EEG-Förderung. Der Unterschied ist: Läuft Hinkley Point, verdient es Geld, aber ab dem dritten Jahr muss die EEG-Umlage mit Steuergeld wieder aufgefüllt werden, um die Ökostromanlagen überhaupt am Leben zu erhalten.

Es gäbe weltweit keine Atomendlager, lautet eine weitere immer wiederkehrende Behauptung. Falsch, in Finnland geht gerade eines in Betrieb, in Schweden wird gebaut, Frankreich und die Schweiz haben Standorte gefunden, die Aufzählung ist nicht abschließend. In grüner Verbohrtheit kommt auch nicht die Frage auf, ob es Alternativen zu Endlagern gibt. Die gibt es, sind aber in Deutschland allesamt verboten. Angefangen von Aufarbeitung und Verkauf, Transmutation oder Maßnahmen einer Kreislaufwirtschaft. Hier müsste die reaktionäre 80er-Jahre Anti-Atom-Politik endlich beendet werden, auch wenn es den Senioren Jürgen Trittin, Jochen Flasbarth, Hans-Josef Fell und anderen nicht gefällt. Sie halten die Grünen in Deutschland immer noch in ideologischer Geiselhaft und verhindern den Generationswechsel, den finnische und schwedische Grüne schon vollzogen haben.

„Erneuerbarer“ Strom sei billig, hört man immer wieder. Das stimmt zum Teil, wenn man nur die Gestehungskosten betrachtet. Hier sind Windkraftanlagen an der Küste günstig, die Photovoltaik eher im Mittelmeerraum oder südlicher. Die Gestehungskosten haben aber nichts mit den am Markt erzielbaren Preisen und vor allem den Folgekosten zu tun. Stromverkauf ist ein Echtzeitgeschäft und der Preis schwankt bei uns stark durch die Launen des Wettergottes. Da aber der Einspeisevorrang auch zur Produktion zur Unzeit führt, fallen erhebliche Folgekosten durch Netzeingriffe, Redispatch oder negative Preise an. Das treibt die Kosten im Gesamtsystem.

Seit dem Start des EEG im Jahr 2000 kennt der Strompreis nur eine Richtung – nach oben. Warum nun bei immer weiterem Zubau von „Erneuerbaren“ dieser wieder fallen soll, ist das Geheimnis grüner Fachpolitiker_*Innen. Wer es tiefergehend wissen möchte, der sei auf die Publikation von Frau Professor Grimm und anderen verwiesen: „Stromgestehungskosten von Erneuerbaren sind kein guter Indikator für zukünftige Stromkosten“.

Eine weitere falsche Behauptung wird sogar ministeriell gestreut (vom ehemaligen Ministerium für Wirtschaft und Klima – MWK): Es gäbe keine Grundlast mehr. Hier zeigt sich die Ahnungslosigkeit der Beamten, die eigentlich nur die Entbehrlichkeit von Grundlastkraftwerken begründen wollen. Die Grundlast betrifft, wie aus dem Wort hervorgeht, nur die Last, also den Bedarf. Sie beträgt im Minimum jahreszeitabhängig zwischen 30 und 40 Gigawatt (GW). Während die schwankende Mittel- und Spitzenlast auch null sein kann, ist die Grundlast immer vorhanden – sonst wäre das Land stromlos. Im Unterschied zu früher sind allerdings so viel „Erneuerbare“ am Netz, dass sie die früher meist konstant durchlaufenden Grundlastkraftwerke zeitweise zum Abregeln zwingen. Also: Es gibt Grundlast und es wird sie immer geben, wer sie bedient, ist eine andere Frage.

Halbwahrheiten

Neben Fehlinformation kommen auch Halbwahrheiten zum Zug. Sie sind schwieriger zu erkennen, denn die halbe Wahrheit mag richtig sein, aber durch das Weglassen anderer Wahrheiten entsteht ein falsches Bild. Die halbe Wahrheit ist meistens eine ganze Lüge, so ein jüdisches Sprichwort. Die Methode ist häufig in der Erfolgsberichterstattung über die „Erneuerbaren“ zu finden. Ein starker Zubau an Wind- und Solaranlagen in China wird bejubelt, ohne den gleichzeitig starken Ausbau an Kohle-, vor allem aber Kernkraft dort zu erwähnen.

Die Gefahren einer globalen Temperaturerhöhung werden penetrant beschworen, die Vorteile eines höheren CO2-Gehalts der Luft aber nicht erwähnt. Die Blattmasse der Nordhalbkugel nahm in den vergangenen 40 Jahren stark zu, Ergebnis höherer Temperaturen und gestiegener Pflanzennahrung in der Luft. Das ist gut für die landwirtschaftlichen Erträge und die wachsende Weltbevölkerung, wird aber nicht publiziert, weil es bestimmten Interessen entgegensteht. „Starkes erstes Quartal bei der Windenergie“ titelte die „Lausitzer Rundschau“ am 24. April. Die Meldung bezog sich aber nur auf mehr Genehmigungen und zurückgegangene Bearbeitungszeiten von Anträgen. Kein Wort dazu, dass die Windstromproduktion im ersten Quartal historisch erbärmlich niedrig ausfiel.

Der Abstand geplanter polnischer Kernkraftwerke zur deutschen Grenze wird thematisiert und als Gefahr dargestellt, nicht aber der emissionssenkende Effekt auf die CO2-lastige polnische Energiewirtschaft.

Besonders gut verwenden lassen sich Durchschnittszahlen produzierter Elektroenergie. „Wer in Kilowattstunden argumentiert, hat entweder die Physik nicht verstanden oder nutzt Fehlinterpretationen und Missverständnisse bewusst aus“, schätzt Professor Holger Watter von der Hochschule Flensburg ein. Mit ihnen lässt sich verschleiern, dass Stromerzeugung ein Echtzeitgeschäft ist und Produktion und Verbrauch sekundengenau im Einklang stehen müssen. „Erneuerbare“ Strommengen, zum falschen Zeitpunkt produziert, sind nicht nur nicht hilfreich, sondern zeitweise ausgesprochen kontraproduktiv. Sie können zu volkswirtschaftlich schädlichen negativen Preisen führen und auch zu Belastungen des Stromnetzes, die die Versorgungssicherheit gefährden.

Für die der Zusammenhänge unkundige leichtgläubige Bevölkerung entsteht zudem der falsche Eindruck, dass mit steigenden Mengen „erneuerbaren“ Stroms die Dekarbonisierung und die Energiewende immer näher rücken würden. Die naive Schlussfolgerung lautet: Wenn wir jetzt schon mehr als 50 Prozent Naturstrom im Netz haben, dann brauchen wir nur nochmal die gleiche Anzahl an Ökostromanlagen, um das Ziel zu erreichen. Das ist sachlich völlig falsch, denn der Ökostrommenge stehen fast null Prozent Systemverantwortung (Spannungs- und Frequenzregelung) gegenüber, es wird für Wind- und Photovoltaik-Anlagen ein nahezu vollständiges Backup-System gebraucht. Wir benötigen also zwei Systeme für eine Versorgungsaufgabe. Deshalb macht mehr Ökostrom das System teurer, nicht billiger.

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Ein Windkraft-Projekt an der Küste des Atlantiks versinkt in demselben – und mit ihm eine grüne Illusion

Ein Windkraft-Projekt an der Küste des Atlantiks versinkt in demselben – und mit ihm eine grüne Illusion
Hinterlassen auch an Land nur Wüste und Zerstörung: Windräder. Bild: Artgujru KI

Charles Rotter

Es gibt nur wenige Dinge, die befriedigender sind als zu sehen, wie ein milliardenschwerer Schwindel unter dem Gewicht seiner eigenen bürokratischen Absurdität und wissenschaftlichen Schlampigkeit zusammenbricht. Genau das geschah, als eine entscheidende Genehmigung für den Offshore-Windpark Atlantic Shores South für ungültig erklärt worden war – nur wenige Wochen nachdem Präsident Donald Trump öffentlich gehofft hatte, das Projekt sei „tot und verschwunden“. Sein Wunsch wurde erfüllt.

Und als ob diese Geschichte nicht schon nett genug wäre, kam sie auch noch mit freundlicher Genehmigungvon Bloomberg, einer Agentur, die nicht gerade für ihre Bewunderung für Trump oder ihre Skepsis gegenüber dem Klimawandel-industriellen Komplex bekannt ist.

Das Projekt, unterstützt von niemand Geringerem als Shell New Energies und EDF Renewables, hat einen schweren Schlag erlitten, als das U.S. Environmental Appeals Board die von der EPA erteilte Genehmigung zur Luftverschmutzung zurückwies. Die Behörde hatte diese Genehmigung weniger als sechs Monate zuvor erteilt, doch nun steht sie dank der Anfechtung durch lokale Bürger und der neuen Energiepolitik der Trump-Regierung wieder am Anfang.

Halten wir inne und genießen wir die Ironie: Ein Projekt, das den Planeten retten sollte, wurde von der EPA zu Fall gebracht – wegen Bedenken hinsichtlich der Luftverschmutzung. So etwas kann man nicht erfinden.

Laut Bloomberg ist die Entscheidung, die Genehmigung der Umweltschutzbehörde für das Projekt Atlantic Shores South wegen Luftverschmutzung zurückzuverweisen, der bisher kühnste Schlag gegen einen Windpark, seit Trump im Januar sein Amt angetreten und die Bundesgenehmigung für Projekte eingefroren hat. Nur wenige Wochen zuvor hatte Trump das Projekt als „großangelegtes Windrad-DESASTER vor der Küste des südlichen New Jersey“ kritisiert und ihm einen schnellen Tod gewünscht. Beinahe prophetisch hat es diesen bekommen.

Shell, das die Zeichen der Zeit erkannt hatte, war bereits abgesprungen, hatte fast 1 Milliarde Dollar abgeschrieben und sich als Eigenkapitalpartner zurückgezogen. Das ist nicht gerade ein Vertrauensvotum für die Zukunft der grünen Energie, vor allem nicht von einem Unternehmen, das sein Image bei jeder Gelegenheit aufpolieren will.

Und was hat diesen glorreichen Zusammenbruch verursacht? Nicht nur die Maßnahmen der Exekutive, sondern auch der lokale Widerstand – Menschen, die in der Nähe des geplanten Turbinenstandorts leben, bewaffnet mit gesundem Menschenverstand und einem gesunden Misstrauen gegenüber schlechten Berechnungen. Die Gruppe „Save LBI“ reichte eine Klage gegen die Genehmigung der EPA ein und berief sich dabei auf „fehlerhafte Analysen, einschließlich unsachgemäßer Modellierung der Luftqualität“. Der Berufungsausschuss stimmte dem zu.

Bob Stern, Leiter von Save LBI, drückte es unverblümt aus: „Das wirft ein Schlaglicht auf den Mangel an vollständiger Offenlegung und fragwürdiger Wissenschaft und Mathematik, der andere Anträge und Genehmigungen gekennzeichnet hat.“ Das bedeutet: Die Zahlen stimmen nicht, die Modelle sind Schrott, und endlich hat es jemand bemerkt.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Machen Sie keinen Fehler, es geht nicht nur um eine Genehmigung. Dies ist eine Hochspannungsbotschaft an den gesamten Offshore-Windsektor. Wenn diese Projekte wegen schlampiger Modellierung und fragwürdiger Berechnungen gestoppt werden können, dann könnte das gesamte Kartenhaus in Schwierigkeiten geraten.

Bloomberg bezeichnete dies als eine beunruhigende Entwicklung für Energieinvestoren. Jason Ryan von der American Clean Power Association beklagte, dass dieser Schritt „Investitionen in den USA für alle Arten von Infrastruktur abschrecken könnte, wenn eine Projektgenehmigung aus politischen Gründen und nicht wegen der tatsächlichen Auswirkungen gestrichen wird“. Aber hier ist die Pointe: Es ging um reale Auswirkungen. Das Projekt hat den behördlichen Schnuppertest nicht bestanden. Die Investoren sind zu Recht verängstigt. Sie erkennen endlich, dass diese Windkraftphantasien einer Überprüfung nicht standhalten.

Dieser Fall ist auch ein Lehrbuchbeispiel dafür, wie der Klima-Kreuzzug Transparenz und öffentliche Mitsprache für die Illusion von Fortschritt opfert. Offshore-Windprojekte sind „in einzigartiger Weise anfällig für politische Veränderungen“, räumt Bloomberg ein. Nun, gut. Das sollten sie auch sein. Wenn sich ein Billionen-Dollar-Sektor von öffentlichen Subventionen, Umweltausnahmen und manipulierten Daten ernährt, wird politische Verantwortlichkeit zu einem Merkmal, nicht zu einem Fehler.

Atlantic Shores sollte über 200 Turbinen 2,8 Gigawatt Strom liefern – etwa 14 km vor der Küste von Jersey. Doch die Öffentlichkeit glaubte nicht an die ihr verkaufte grüne Utopie. Stattdessen stellten die Menschen unbequeme Fragen. Zum Beispiel: Warum errichten wir massive Metallkonstruktionen in Meeresökosystemen, um ein Problem zu lösen, das nicht richtig gemessen, modelliert oder nachgewiesen wurde?

Und genau das ist der springende Punkt. Wie so vieles in der Klimapolitik beruht auch der Offshore-Wind-Vorstoß auf wackeligen Annahmen. Das Debakel an der Atlantikküste ist kein isolierter Fehltritt. Es ist ein Symptom für ein System, das auf spekulativer Wissenschaft und politischem Theater beruht. Es ist nicht nur der Wind, der weht – es ist auch die Nebelwand.
Erheben wir also einen turbinengroßen Toast auf Präsident Trump, Save LBI und alle skeptischen Stimmen, die sich nicht von grünen New Dealern in Laborkitteln und Nadelstreifenanzügen blenden lassen. Mit etwas Glück ist dies nur der erste Dominostein in einer langen Reihe von Windtorheiten, die darauf warten, zu kippen.

Der klimaindustrielle Komplex sieht sich endlich einer Brise gegenüber, die er nicht drehen kann.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/03/31/atlantic-shores-wind-project-sinks-and-with-it-a-green-illusion/

 

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Windparks führen zu Rückgang der Bodenfeuchtigkeit – Studie

Eine Studie hat ergeben, dass Windparks einen „signifikanten“ Einfluss auf die Bodenfeuchtigkeit haben und die Bodenaustrocknung in Grünlandgebieten verstärken können, was sich wiederum auf die Ökosysteme auswirkt.

Die Forschungsarbeit von Gang Wang mit dem titel „Wind farms dry surface soil in temporal and spatial variation“ (Windparks trocknen den Boden an der Oberfläche in zeitlicher und räumlicher Variation), die in der Fachzeitschrift „Science of the Total Environment“ veröffentlicht wurde, ergab, dass „Windparks die Bodenfeuchtigkeit innerhalb der Windparks sowie in den Richtungen gegen den Wind und mit dem Wind erheblich reduzierten“.

Die Studie konzentrierte sich auf Windparks im Grasland Chinas, und die Forscher „analysierten Veränderungen der Bodenfeuchtigkeit in verschiedenen Windrichtungen und Jahreszeiten und beurteilten dann die Auswirkungen des Betriebs von Windkraftanlagen auf die Bodenfeuchtigkeit“.

Sie forderten ein besseres Verständnis der Auswirkungen der riesigen Turbinen auf die Umwelt beim Bau von Windparks und sagten, dass „der langfristige Betrieb von Windkraftanlagen kann das lokale Klima beeinflussen“.

„Unsere Forschung zeigt, dass der Betrieb von Windkraftanlagen zu einer erheblichen Austrocknung des Bodens führt, und dieser Dürreeffekt unterscheidet sich je nach Jahreszeit und Windrichtung erheblich“, schrieb das Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Gang Wang von der School of Resources and Environmental Engineering der Ludong University in China.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass 1) die Bodenfeuchtigkeit in Windparks am stärksten abnimmt, wobei ein Rückgang von 4,4 % beobachtet wurde; 2) im Sommer und Herbst der Rückgang der Bodenfeuchtigkeit in Windrichtung deutlich größer ist als in Gegenwindrichtung, während im Frühjahr das Gegenteil der Fall ist.“

Sie sagten auch: „Windparks verstärken die Bodenaustrocknung in Grünlandgebieten, was Auswirkungen auf die Grünlandökosysteme haben kann. Deshalb müssen wir beim Bau von Windparks ihre Auswirkungen auf die Umwelt besser verstehen.“

In Europa werden Windanlagen in großen Maßstab in landwirtschaftlich genutzte Flächen gebaut. Neben der Kontamination der Böden durch den giftigen Abrieb von den Rotorblättern, sind Schäden durch die Austrocknung ebenfalls unvermeidlich.

Eine frühere Studie aus dem Jahr 2012 zeigte, dass in Texas mit vier der größten Windparks der Welt ein Anstieg der Landoberflächentemperatur um 0,72 Grad zu verzeichnen war, den Forscher mit den Auswirkungen der Turbinen in Verbindung brachten.

In der in Nature Climate Change veröffentlichten Studie wurde anhand von NASA-Satellitendaten nachgewiesen, dass sich „ein Gebiet im Westen und in der Mitte von Texas, das von vier großen Windparks bedeckt ist, im Vergleich zu nahe gelegenen Regionen ohne Windparks um 0,72 Grad Celsius pro Jahrzehnt erwärmt hat“.

Wissenschaftler sagten, dass der „Effekt höchstwahrscheinlich durch die Turbulenzen in den Nachlaufströmungen der Turbinen verursacht wird, die wie Ventilatoren wirken und nachts wärmere Luft aus höheren Lagen nach unten ziehen“, so der Hauptautor Liming Zhou von der University of Albany, State University of New York.

Zhou fügte jedoch hinzu, dass die „Erwärmung auch als lokaler Effekt betrachtet wird, nicht als einer, der zu einem größeren globalen Trend beitragen würde“.

Eine über 22 Jahre laufende Studie in China hatte gezeigt, dass Windräder zu einer erheblichen Reduktion der Biomasseproduktion führt. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine große Studie an sechs globalen Standorten für die Reduktion der Belaubung in Waldgebieten. Der Straßenbau ist der wichtigste Faktor für die Beeinträchtigung der Wälder. Es kommt durch Bau und Betrieb zu einer erheblichen Verringerung der Vegetationsdecke und in der Folge zu Bodenerosion, das langfristige negative Auswirkungen auf die Waldbedeckung hat. Die Studie kommt auf eine durchschnittliche Waldstörungsintensität durch Windparks von 4,3 Hektar pro installiertem Megawatt.


Giftige Rotorblätter von Windrädern als Zeitbomben

Windräder vergiften Wildtiere, Muscheln oder Austern und gefährden damit die menschliche Gesundheit

Studie weist nach: Massive Waldschäden durch Windparks

So verursachen Windräder weniger Pflanzenwachstum und daher mehr CO2

Texas: Erwärmung um 0,72 Grad pro Jahrzehnt durch Windparks

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Werden die klimatischen Auswirkungen der Windkraftnutzung unterschätzt?

Ein oft wiederholtes Narrativ im Zusammenhang mit Extremregen lautet: „Warme Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen, wodurch das Potenzial für Starkniederschläge steigt.“ Doch steigt die Verdunstung wirklich oder kann etwas, das stimmig klingt und physikalisch korrekt erscheint, möglicherweise auch falsch sein?

Sonne, Wind und Wolken halten den Wasserkreislauf der Erde durch Verdunstung, Transport, und Regen aufrecht.

Der Global Water Monitor Summary Report 2024 ist eine statistische Zusammenstellung von Daten zum globalen Wasserkreislauf. Die Forscher verweisen wie erwartet auf den Klimawandel und steigende Temperaturen als Ursache für Extremwetterereignisse wie regionale Dürren oder Starkregen.

Sie vergaßen dabei jedoch den Wind. Während Wärme zur Verdunstung von Wasser führt, ist der Wind der Motor des Wasserkreislaufs, der den unsichtbaren Wasserdampf verteilt.

Alles im Zusammenspiel

Wasser existiert je nach energetischem Zustand in den Aggregatzuständen fest (Eis), flüssig (Wasser) und gasförmig (Dampf). Den Effekt der Verdampfung und die Notwendigkeit der kontinuierlichen Energiezufuhr kennen alle vom Kochtopf.

In der Natur verläuft der Vorgang des Verdampfens beziehungsweise Verdunstens auf ähnliche Weise, wobei die Sonne die Rolle des Herdes übernimmt. Die Energie der Sonne schwankt zwar geringfügig, ist aber im Durchschnitt konstant und als fixer Wert in der Solarkonstante definiert.

Wasser verdunstet auch bei niedrigeren Temperaturen, wie man es vom Wäschetrocknen an der Luft kennt. Dafür ist ebenfalls Energie erforderlich, welche als Verdunstungswärme bezeichnet wird. Sie beträgt bei 15 Grad Celsius 2.460 Kilojoule pro Kilogramm (kJ/kg) Wasser. Beim Baden in einer windigen Umgebung lässt sich der Effekt der Verdunstungskälte gut auf der nassen Haut spüren.

Die erforderliche Verdampfungsenthalpie bei Wasser ist damit etwa 2.500-mal höher als die Energie, die zur Erwärmung der gleichen Menge Luft benötigt wird. Das bedeutet: Wenn Wasser oder Feuchtigkeit zur Verdunstung vorhanden ist, erwärmt sich die Luft langsamer.

Stärkere Verdunstung senkt Temperaturen

Pflanzen nutzen die Verdunstung zur Temperaturregulation. Deshalb ist es in Wäldern bei hohen Temperaturen immer kühl. Erst wenn kein Wasser mehr zur Verdunstung über die Blätter vorhanden ist, trocknet die Pflanze aus und stirbt ab.

Die Verdunstung erfordert große Mengen an Energie. Wenn also das eingangs erwähnte Narrativ stimmen soll, dann muss irgendwoher die erforderliche Energie zur gleichzeitigen Erwärmung der Luft und der Verdunstung des Wassers kommen.

Nachdem die Energie der Sonne sich aber nicht verändert, kann das Narrativ auch nicht stimmen. Schließlich haben wir die Situation mit höherer Sonneneinstrahlung im Bereich der Innertropischen Konvergenzzone um den Äquator seit Jahrhunderten.

Aufgrund der höheren Verdunstung sind die Temperaturen nahezu das ganze Jahr über konstant, und das verdunstende Wasser regnet über den Regenwäldern ab. Höhere Temperaturen passen demnach nicht ins Bild des Narrativs, weil mehr Wasser höhere Verdunstungswärme bedeutet und damit die Temperatur sinken müsste. Was in unseren Breiten so aber nicht der Fall ist.

In unseren zubetonierten Städten mit gepflasterten und asphaltierten Plätzen, in denen Bäume, Grünflächen und Wasser oft komplett fehlen, kommt es unweigerlich zur Aufheizung und zum Hitzestau. Hitze und Trockenheit sind deshalb immer miteinander verbunden.

Mehr Wasser in der Atmosphäre?

Es ist allgemein bekannt, dass warme Luft erheblich mehr Wasserdampf aufnehmen kann als kalte Luft. Die Menge des maximalen Wasserdampfgehaltes in der Luft (Sättigung) wird als absolute Luftfeuchtigkeit in Gramm je Kilogramm angegeben.

Luft ist in der Regel aber nicht gesättigt. Das Verhältnis der aktuellen absoluten Luftfeuchtigkeit zur maximal möglichen Luftfeuchtigkeit wird prozentual als relative Luftfeuchtigkeit ausgedrückt. Auch die relative Luftfeuchtigkeit ändert sich mit der Temperatur.

Auf der Website von Global Water lassen sich aus den Datensätzen für jedes Land Werte generieren, beginnend ab dem Jahr 1979. Die Entwicklung von Temperaturen, relativer Luftfeuchte und Niederschlägen über Deutschland gestalten sich seither wie folgt:

Mittlere Temperaturen, relativen Luftfeuchte und Niederschläge in Deutschland seit 1979.

Steigende Temperaturen und fallende relative Luftfeuchtigkeit deuten auf eine gleichbleibende atmosphärische Wassermenge. Foto: ts/Epoch Times nach Global Water Project / Australian National University

Wie die Diagramme zeigen, ist die durchschnittliche Temperatur in Deutschland über die Jahrzehnte angestiegen. Die mittlere Luftfeuchtigkeit hat sich dagegen verringert, woraus ein etwa gleichbleibender Wassergehalt abgeleitet werden kann. Die jährlichen Niederschläge bestätigen dies.

Woher kommt die Energie zur Verdunstung?

Beim Aufstieg von feuchtwarmer Luft in die kühlere Atmosphäre werden die sich bildenden Wolken wasserreicher und dichter. Die zunehmende Wolkenbildung und zunehmende Reflexion von Sonnenstrahlung auf der oberen Wolkenseite drosselt die Wärmezufuhr zur Erde und die Verdunstung stagniert.

Die jährliche Verdunstungsrate liegt bei circa 430.000 Kubikkilometern (km³) Wasser über den Ozeanen und rund 70.000 km³ über dem Festland. Das atmosphärische Wasser wird circa 38- bis 39-mal umgewälzt. Der damit verbundene Wärmetransport von der Erdoberfläche (Verdunstung) an die äußere Atmosphäre (Kondensation) beträgt 1,25 Millionen Exajoule.

Diese Zahl ist bemerkenswert, denn im Vergleich mit der jährlich einstrahlenden Sonnenenergie auf die Erde in Höhe von gut 3,8 Millionen Exajoule wird damit rund ein Drittel der gesamten Energie allein durch den Wasserkreislauf wieder abgeführt. Und das funktioniert seit Jahrhunderten so.

Wenn also, wie oft behauptet wird, mehr Wasser in der Luft ist, dann muss die Frage erlaubt sein, woher plötzlich diese Energie kommt, welche dieses zusätzliche Wasser in die Atmosphäre pumpt? Die Antwort ist ganz einfach, es gibt diese Energie nicht.

Die Energie für die Verdunstung liefert die Sonne. Sie liefert auch die Energie für den Wind. Der Wind transportiert und verteilt den Wasserdampf. Energie kann nicht erzeugt, sondern nur umgewandelt werden. In der Photovoltaik wird die Energie der Lichtquanten genutzt, bei der Windenergienutzung wird dem troposphärischen System Strömungsenergie – kinetische Energie der strömenden Luftmasse – entzogen, über den drehenden Rotor in mechanische Energie und diese im Generator in elektrische Energie umgewandelt.

Entzug von Strömungsenergie bedeutet Abbremsen. Windenergie ist damit auch nicht erneuerbar und der Begriff hier falsch angewendet.

Windräder bremsen fliegende Flüsse

Was das für den Wasserdampftransport bedeutet, wird hier am Beispiel einer Vestas-Turbine V172-7.2 MW mit einem Rotordurchmesser von 172 Metern und 7,2 MW Nennleistung erläutert:

Die vom Rotor überstrichene Fläche beträgt rund 23.200 m². Bei einer Windgeschwindigkeit von 14 m/s (50 km/h, Windstärke 7) durchströmen jede Sekunde rund 325.000 Kubikmeter Luft diese Fläche (23.200 m² · 14 m/s = 324.800 m³/s). Unter der realistischen Annahme, dass die Windgeschwindigkeit durch die Turbine von 14 auf 7 m/s halbiert wird, wird auch die Luftmenge halbiert – ebenso wie die transportierte Wassermenge.

Bei einem Wasserdampfanteil von etwa 15 g/m³ Luft bedeutet dies, dass – pro Sekunde – knapp 2.500 Liter Wasser nicht mehr transportiert werden (162.400 m³ · 15 g/m³ = 2.436.000 g = 2.436 kg). Pro Minute entspricht dies einer Menge von 146 m³ beziehungsweise pro Stunde einer Menge von 8.770 m³.

Ein einzelnes Windrad beeinflusst also theoretisch die natürliche Wasserdampfverteilung bereits mit knapp 9.000 m³ Wasser pro Stunde beziehungsweise mehr als 200.000 m³ Wasser pro Tag. Nicht umsonst gaben brasilianische Wissenschaftler dem strömenden Wind den Namen fliegende Flüsse.

Vorzeitig abgeregnetes Wasser fehlt an anderer Stelle

Nun laufen die Turbinen aufgrund der Windbedingungen nur rund ein Fünftel der Zeit unter Volllast. Aber genau dann, wenn viel Luft bewegt wird und strömt, entziehen sie dem Wind die meiste Energie und richten somit den größten Schaden an. Es spielt im Übrigen auch keine Rolle, wo beziehungsweise in welcher Höhe der Energieabgriff erfolgt, denn Windsysteme müssen als zirkulierende Systeme betrachtet werden.

Wenn also nicht mehr Wasser in der Luft ist, kann das nur bedeuten, dass der Wasserdampf nicht mehr gleichmäßig verteilt wird. Der Grund hierfür dürfte im Energieentzug aus dem troposphärischen System als Folge der Windenergieabschöpfung zu finden sein.

Dadurch kommt es vor den Turbinen und kurz danach ähnlich wie an Gebirgshängen zum Stau- beziehungsweise Steigungsregen. Dass derartige Wetterereignisse in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten an Häufigkeit und Intensität zugenommen haben, ist wenig verwunderlich. In den Gegenden im Windschatten fehlt das Wasser für die erforderliche Übersättigung zur Kondensation und es kommt zu Dürren.

Windenergienutzung kann damit weder als regenerativ noch als grüne Energie bezeichnet werden. Sie ist der massivste Eingriff in das troposphärische System seit Menschengedenken.

Über den Autor:

Dipl.-Ing. (FH) Manfred Brugger ist im Anlagenbau für die öffentliche Trinkwasserversorgung tätig und beobachtet aufgrund dessen seit 38 Jahren die Entwicklungen und Veränderungen im natürlichen Wasserkreislauf. In seinem Buch „Windwahn“, das 2024 im novum Verlag erschienen ist, beschreibt er die klimatischen Konsequenzen der Windkraftnutzung.